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Britisches Pfund rauscht in den Keller, dank der Worte dieses Mannes

Dabei sah es doch gestern noch so schön aus für Bullen, die auf ein weiter steigendes britisches Pfund gesetzt hatten. Die Bank of England sagte gestern noch klipp und klar, dass nun zügig...

FMW-Redaktion

Dabei sah es doch gestern noch so schön aus für Bullen, die auf ein weiter steigendes britisches Pfund gesetzt hatten. Die Bank of England sagte gestern noch klipp und klar, dass nun zügig Zinsanhebungen in UK anstehen, und sprunghaft stieg das Pfund gegen den US-Dollar an auf bis zu 1,4064 gestern Nachmittag. Bis heute früh konnte sich der Kurs bei 1,3980 halten.

Dann aber folgte heute die Rede von Michel Barnier, dem Brexit-Beauftragten der EU-Kommission (Rede unten im Video). Ab Minute 10:30 kommt der entscheidende Satz. Es gebe derzeit zwischen UK und EU wichtige Detailfragen rund um die Übergangsphase, die nach dem Austritt aus der EU für die Briten einen sanften Ausstieg aus der EU ermöglichen soll.

Barnier sagt aber ganz klar, dass diese Meinungsunterschiede zwischen London und Brüssel gravierend seien. Sollten sie bestehen bleiben, werde es keine Übergangsphase geben! Devisenhändler in London legen derzeit in ihren Reaktionen diese Worte so aus, dass es schon ausgemachte Sache sei, dass die Übergangsphase nicht zustande kommt. Auch sagen aktuell einige Beobachter, dass damit ein harter Brexit näher rückt.

Fast schockartig reagieren die Trader, und jagen das Pfund gegen den Dollar in die Tiefe auf 1,3790. Das sind 190 Pips weniger als heue früh, und 276 Pips weniger als gestern Nachmittag. Nun, die Welt geht unter? Brexit-Horror hoch 10? Wie man in den letzten Monaten sehen konnte, ist nichts rund um den Brexit in Stein gemeißelt. Die britische Verhandlungsseite will heute noch ihre Statement zum aktuellsten Stand der Dinge abgeben.

Vielleicht müssen Theresa May und Jean-Claude Juncker sich erneut zum Mittagessen treffen, und die Lage wieder befrieden. Zum Beispiel geht es darum, ob EU-Bürger, die während der Übergangsphase auf die Insel ziehen, nach der Übergangsphase ihr Aufenthaltsrecht doch noch verlieren. Mit solch lustigen Details streitet man sich derzeit herum. Ist der Absturz Montag schon wieder Geschichte, weil die Verhandlungen zur Übergangsphase doch noch Fortschritte erzielen? Auf jeden Fall sollte man das Pfund auch dieses Mal nicht abschreiben! Euro vs Pfund steigt übrigens seit heute früh um 90 Pips auf 0,8870.


Britisches Pfund vs US-Dollar seit gestern früh.


Michel Barnier vorhin bei seiner Rede. Foto: EU Commission Audiovisual Service



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