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Gemeinschaftsdiagnose lag vorher noch bei +1,3 % Bruttoinlandsprodukt soll 2024 nur noch 0,1 % wachsen – Gemeinschaftsdiagnose

Die großen deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute senken ihre Erwartung für das Bruttoinlandsprodukt massiv von +1,3 % auf 0,1 % für 2024.

Industrieproduktion
Foto: Balashmirzabey-Freepik.com

Das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland soll in diesem Jahr nur noch um 0,1 % wachsen. Das melden aktuell die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute im Rahmen ihrer Gemeinschaftsdiagnose (ifo, DIW, IfW Kiel, IWH und RWI). Wichtig ist der Vergleich zur letzten Prognose im Herbst 2023, wo man noch 1,3 % Wachstum für 2024 erwartete. Es ist also eine drastische Abstufung der Erwartungen! Die deutsche Wirtschaft ist derzeit angeschlagen, so die Institute in ihrer aktuellen gemeinsamen Aussage.

Für 2025 senken die Wirtschaftsforschungsinstitute ihre Prognose für das Bruttoinlandsprodukt leicht ab auf +1,4 Prozent (bislang 1,5 Prozent). Die Wirtschaftsleistung soll dann infolge der verzögerten Erholung um über 30 Milliarden Euro niedriger ausfallen. Laut Gutachten geht eine bis zuletzt zähe konjunkturelle Schwächephase mit schwindenden Wachstumskräften einher. In der lahmenden gesamtwirtschaftlichen Entwicklung würden sich konjunkturelle und strukturelle Faktoren überlagern. Zwar dürfte ab dem Frühjahr eine Erholung einsetzen, die Dynamik werde aber insgesamt nicht allzu groß ausfallen.

„Im bisherigen Dreiklang aus lahmender Konjunktur, lähmender Politik und leidendem Wachstum ändert sich nur die konjunkturelle Tonlage von Moll auf Dur“, sagt Stefan Kooths, Konjunkturchef am Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel). Im laufenden Jahr avanciere der private Konsum zur wichtigsten Triebkraft für die Konjunktur, im kommenden Jahr dann vermehrt auch das Auslandsgeschäft. Derzeit bewegt sich die Wirtschaftsleistung (Bruttoinlandsprodukt) laut Aussage aus der Gemeinschaftsdiagnose auf einem Niveau, das kaum über dem vor der Pandemie liegt. Seitdem trete die Produktivität in Deutschland auf der Stelle. Außen- und binnenwirtschaftlich habe es zuletzt mehr Gegen- als Rückenwind gegeben.

Fortwährende Unsicherheit über die Wirtschaftspolitik belastet laut Aussage der Wirtschaftsforscher die Unternehmensinvestitionen, die sich trotz der erwarteten Belebung im kommenden Jahr dann auf dem Niveau des Jahres 2017 bewegen dürften. Insgesamt erwarten die Institute einen Anstieg der Verbraucherpreise um 2,3 Prozent im laufenden und um 1,8 Prozent im kommenden Jahr. Bereinigt um den dämpfenden Effekt der Energiepreise würden sich Kerninflationsraten von 2,8 (2024) und 2,3 Prozent (2025) ergeben.

Grafik zeigt aktuelle Erwartungen an das Bruttoinlandsprodukt und andere volkswirtschaftliche Kennzahlen



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1 Kommentar

  1. Die Wirtschaftsforschungsinstitute stellen fest, daß die deutsche Wirtschaft wegen der Energiepolitik verstärkt im Ausland investiert. Es gilt also, sich zur energiepolitischen Agenda der Öl-Allianz OPEC+/Energiemix bestehend aus ca. 28% fossilem Erdöl, fossilem Erdgas, Wasserstoff, Wasserkraft, Sonnenenergie, Atomenergie, Kohleindustrie, Windenergie und Biomasse zu bekennen.

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