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Bundesbank: Inflation auch 2022 hoch – Klima, Gas, Lieferengpässe

Schriftzug Inflation

Jetzt im Januar fällt ein Faktor weg, welcher die Inflation in den letzten sechs Monaten angefeuert hatte. Von Juni-Dezember 2020 hatte die Bundesregierung die Mehrwertsteuer gesenkt. Das sollte wegen der Coronakrise die Konsumlaune der Deutschen anfachen. Somit gab es von Juni-Dezember 2021 dank wieder auf Normalniveau erhöhter Mehrwertsteuersätze automatisch steigende Verbraucherpreise – Inflation! Und eben dieser Effekt entfällt jetzt im Januar, da man für diesen Monat mit dem Januar 2021 vergleichen wird. Aber es gibt noch andere Faktoren, die dafür verantwortlich sein könnten, dass die Inflation (5,3 Prozent im Dezember, nach HVPI berechnet 5,7 Prozent) im Januar und auch in den nächsten Monaten hoch bleibt. Dazu hat sich die Bundesbank heute Mittag in ihrem veröffentlichten Monatsbericht geäußert.

Die Inflation verharrte laut Bundesbank zuletzt weiterhin auf sehr hohem Niveau. Im Vergleich zum Vormonat seien die Verbraucherpreise – gemessen am Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) – im Dezember lediglich etwas gestiegen. Die Energiepreise hätten infolge der fallenden Notierung im Ölpreis erstmals seit einigen Monaten spürbar nachgegeben. Auch bei den Dienstleistungen habe sich der Preisanstieg etwas abgeschwächt. Nahrungsmittel verteuerten sich dagegen recht deutlich und bei Industriegütern ohne Energie blieb der Preisdruck hoch. Gegenüber dem Vorjahr sei die Inflationsrate insgesamt von 6,0 Prozent auf 5,7 Prozent zurückgegangen.

Die HVPI-Rate der Inflation dürfte laut Meinung der Bundesbank auch zu Jahresbeginn 2022 hoch bleiben. Insgesamt seien die Preise im Jahr 2021 überdurchschnittlich stark gestiegen. Im Jahresdurchschnitt sei die HVPI-Rate kräftig von 0,4 Prozent im Jahr 2020 auf 3,2 Prozent im Jahr 2021 gestiegen. Ein Grund dafür seien Sondereffekte wie die Einführung des Klimapakets, die Erholung der Ölpreise und die Rücknahme der temporären Senkung der Mehrwertsteuersätze gewesen. Außerdem hätten sich Dienstleistungen und Industriegüter ohne Energie im Jahresverlauf vor allem vor dem Hintergrund von Lieferengpässen und von Preisanhebungen zur Kompensation zuvor erlittener Gewinneinbußen zeitweise überaus kräftig verteuert. Und warum bleibt die Inflation in den nächsten Monaten vermutlich hoch? Dazu sagt die Bundesbank, Zitat: „Da diese Faktoren auch ins neue Jahr hineinwirken, dürfte die Rate zu Jahresbeginn 2022 weiterhin außerordentlich hoch bleiben, obwohl die oben genannten Sondereffekte entfallen. Hinzu kommt, dass aufgrund der erheblich angestiegenen Marktnotierungen für Erdgas die entsprechenden Endkundentarife kräftig angehoben werden“.



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