Die China-Aktien rauschen weiter in den Keller, was auch viele deutsche Privatanleger im Blick zu haben scheinen. Die Aktie von AMC hat wohl erst einmal ihren Boden gefunden. Und heute Abend melden drei Big Tech-Konzerne ihre Quartalszahlen.
China-Aktien im Fall
Wir hatten gestern bereits über den breit angelegten Absturz bei China-Aktien berichtet. Mit diversen Maßnahmen hat die chinesische Regierung in den letzten Tagen verschiedene Branchen hart getroffen, und zahlreiche große Tech-Konzerne in China leiden darunter massiv. Es ist wohl eine große Machtdemonstration der KP, mit der man die Macht privater Giganten beschränken will. Die China-Aktien verlieren deutlich. Nach deutlichen Verlusten am Freitag verlor Tencent gestern im US-Handel weitere 10 Prozent, Alibaba 7,1 Prozent und Didi 0,25 Prozent. Besonders der Fahrdienstleister Didi hatte bereits seit seinem Börsengang am 30. Juni in New York mehr als die Hälfte an Wert verloren, nachdem die Regierung in Peking sein Geschäft massiv beschränkt hat. Auch heute im frühen vorbörslichen Handel in Deutschland zeigen die bekannten chinesischen Aktien Verluste. Alibaba notiert aktuell bei Tradegate mit -2,71 Prozent und ist vorbörslich dort die am aktivsten gehandelte Aktie. Tencent verliert 3,2 Prozent und ist die Nummer 2 der meist gehandelten Aktien.
AMC womöglich mit Boden
Die Aktien der US-Kinokette AMC gehörten monatelang neben Gamestop zu den heiß begehrten Titeln für Privatzocker vor allem in den USA. Hier sehen wir den bis zum 12. Mai zurückreichenden Kursverlauf. Nach dem massiven Kursanstieg hatte die Aktie bis zum 19. Juli wieder die Hälfte an Wert verloren. Aber seitdem hat sich bis heute offenbar ein Boden gebildet, von dem aus die Aktie wieder ansteigen kann. Gestern sahen wir ein Plus von 8,9 Prozent auf 40,29 Dollar. Man sieht seit Monaten, wie neue Spekulationswellen immer wieder aus dem Nichts auftauchen. Mal sind es die Meme Stocks, mal die großen Tech-Konzerne, mal die Kryptowährungen. Gestern sprang Krypto an – und demnächst könnten (nicht MUSS) wieder Meme Stocks wie AMC an der Reihe sein mit einem großen Schub. Hochspekulativ veranlagte Trader sollten weiter einen Blick auf diese Aktien haben.
Lesen Sie auch
TradingView Chart zeigt Kursverlauf der AMC-Aktie seit dem 12. Mai.
Big Tech mit Quartalszahlen
Heute Abend kurz nach 22 Uhr deutscher Zeit werden Alphabet (Google), Apple und Microsoft ihre Quartalszahlen veröffentlichen. Über alle drei Zahlen werden wir dann sofort in separaten Artikeln berichten. Die Laune im Vorfeld scheint recht gut zu sein. Man könnte annehmen, dass die Geschäfte der großen Tech-Konzerne dank Coronakrise weiterhin bestens laufen, und die Zahlen heute Abend glänzend ausfallen. Ist das eine Chance heute vorher noch auf steigende Kurse zu setzen? Wir sind heute Abend am Ball mit unserer Berichterstattung.
Kommentare lesen und schreiben, hier klicken
Was kann man eigentlich beim traden mit Memestocks lernen.
Antwort: Man erhält einen relativ guten Einblick darüber, wie der Handel abläuft, insbesondere wie Leerverkäufe funktionieren und welche Risiken damit verbunden sind.
Warum ist das relevant?
Antwort: In meinem Bekanntenkreis gibt es zurzeit niemanden mehr (außer mich) der nicht in ETF’s investiert ist. Und wenn das Thema aufkommt, dann beglückwünschen sich alle zu ihren wahnsinnig Erfolgreichen trades. ETF’s sind dann nach einhelliger Meinung die Lizenz zum gelddrucken ohne erhöhte Risiken. Damit werden jetzt alle Reich!!!
Stimmt das?
Antwort: Selbst wenn man einen ETF gekauft hat, welcher die zugrundeliegenden Aktien erworben hat, bestehen sehr wohl Risiken! Der Fonds kann diese nämlich verleihen, damit der Käufer die zugrundeliegenden Aktien z.B. leerverkaufen kann. Hierzu mal ein Zitat von der Verbraucherzentrale: (https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/geld-versicherungen/sparen-und-anlegen/welche-vorteile-und-welche-nachteile-haben-etfs-16603)
„Kosten und Risiken von physisch replizierenden ETFs
Auch ETFs, die physisch replizieren, also die in einem Index enthaltenen Wertpapiere tatsächlich auch im Fondsvermögen halten, haben so ihre Tücken. Praktisch alle Gesellschaften behalten sich nämlich die Möglichkeit vor, die Wertpapiere im Besitz des Fonds zu verleihen. Die Leihenden können zum Beispiel Spekulanten sein, die auf den Absturz einer bestimmten Aktie setzen und diese deshalb leer verkaufen wollen.
Um diese Aktie vom ETF leihen zu können, müssen sie eine Gebühr an den Fonds zahlen. Durch die Wertpapierleihe entstehen also Zusatzeinnahmen für die Anleger. Das ist zunächst einmal positiv – schließlich verbessert sich dadurch die Rendite ihres Investments.
Allerdings gibt es dabei auch Probleme. Zum einen gibt es höhere Renditen nicht ohne ein höheres Risiko. Und so stellt auch die Leihgebühr letztlich eine Entschädigung für das Risiko dar, das der ETF eingeht, indem er die Wertpapiere aus der Hand gibt. Denn: Sollte der Ausleihende zahlungsunfähig werden, erhält der ETF die Papiere womöglich nicht zurück. Die ETF-Anbieter versuchen, sich dagegen abzusichern, indem sie Wertpapiere nur gegen Sicherheiten verleihen. Ein hundertprozentigen Schutz lässt sich aber auch dadurch nicht gewährleisten.
Das womöglich noch größere Problem ist aber: Die Anleger müssen zwar das volle Risiko der Wertpapierleihgeschäfte tragen – von den Erträgen erhalten sie aber nur einen Teil. Die ETF-Anbieter räumen sich in den Verkaufsprospekten normalerweise das Recht ein, 50 Prozent der Erträge aus Leihgeschäften für sich zu behalten.“
Fazit: Wenn es mal Problemchen am Markt geben wird, dann muss ich mir den Schwachsinn und das geprale mit den ungemein genialen Investments in ETF’s nicht mehr anhören ;-)