China-Aktien haben im letzten Jahr im Vergleich zu westlichen Aktienmärkten ein richtig mieses Jahr hingelegt, und so geht es heute auch weiter zum Start des neuen Jahres. Daran erkennt man die schlechte Konjunkturlaune für das Riesenreich, allen voran dank des Desasters im Immobiliensektor. Der folgende Chart zeigt: Alleine in den letzten zwölf Monaten sank der chinesische Leitindex CSI 300 um 12,9 %, der Hang Seng Index aus Hong Kong sank um 16,66 %. Gleichzeitig konnte der wichtigste US-Aktienindex S&P 500 um 24,73 % zulegen.
China-Aktien mit schlechtestem Jahresauftakt seit 2019 – miese Konjunkturdaten
Chinesische Aktien verzeichneten am heutigen Dienstag den schlechtesten Jahresauftakt seit 2019, da schwache Daten zum verarbeitenden Gewerbe und zu Hausverkäufen die Sorgen der Anleger über die Wirtschaftsaussichten verstärkten. Der CSI 300 Index schloss heute 1,3 % niedriger und beendete damit einen dreitägigen Anstieg, während der Hang Seng China Enterprises Index um 1,7 % nachgab. Für beide Indizes war es der schlechteste erste Handelstag eines Jahres seit 2019. Die Märkte in Hongkong und auf dem Festland waren am Montag wegen des Neujahrsfestes geschlossen.
Bloomberg schreibt dazu: Die Stimmung hat sich eingetrübt, nachdem Berichte am Sonntag gezeigt haben, dass Chinas Fabrikaktivität im Dezember auf den niedrigsten Stand seit sechs Monaten gesunken ist und sich der Rückgang bei den Hausverkäufen beschleunigt hat. Die schwachen Daten könnten die Erwartungen an weitere Stimulierungsmaßnahmen der Behörden schüren, nachdem die Staatsführung versprochen hatte, auch 2024 einen wachstumsfördernden Kurs zu verfolgen.
„Die Leistung des PMI (Einkaufsmanagerindex) war weiterhin schwach, und die abwartende Haltung gegenüber der Einführung einer mittel- bis langfristigen, vertiefenden Reformpolitik hat sich verstärkt“, sagte Shen Meng, ein Direktor bei Chanson & Co. in Peking. „Daher ist es noch unsicherer, ob der Schwung vom Ende des letzten Jahres aufrechterhalten werden kann.
Chinesische Aktien hatten in den letzten Handelstagen des Jahres 2023 zugelegt, unterstützt durch Positionsanpassungen zum Jahresende und einen Anstieg der ausländischen Käufe. Dennoch beendete der CSI 300 Index das Jahr 2023 mit einem noch nie dagewesenen dritten Verlustjahr, nachdem die jährlichen ausländischen Käufe von chinesischen Aktien auf den niedrigsten Stand aller Zeiten gesunken waren.
Portfoliomanager sieht günstige Einstiegschance
Globale Fonds verkauften in China am Dienstag Onshore-Aktien im Wert von netto 5,3 Mrd. Yuan (743 Mio. USD), was den größten Abfluss an einem Tag seit dem 13. Dezember darstellt. Einige, darunter Matthews Asia, sehen die Schwäche jedoch als Kaufgelegenheit. Fast ein Drittel der 417 Befragten in der jüngsten Markets Live Pulse-Umfrage von Bloomberg gaben an, dass sie ihre Investitionen in China in den nächsten 12 Monaten erhöhen werden, verglichen mit nur 19 % in einer ähnlichen Umfrage im August. „China ist ein Markt, der in Ungnade gefallen ist, so dass wir Aktien relativ günstig kaufen können“, sagte Vivek Tanneeru, Portfoliomanager bei Matthews Asia in San Francisco. Tanneeru hat in den beiden von ihm betreuten Schwellenländerportfolios chinesische Aktien übergewichtet.
FMW/Bloomberg/Erste Grafik TradingView
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