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Mißtrauen ist groß China: Knapp 90% ausländischer Gelder von Börse abgezogen

China Börse Geld abgezogen

Nahezu 90% der ausländischen Gelder, die 2023 an die Börse und in den chinesischen Aktienmarkt geflossen sind, haben China bereits wieder verlassen. Dies spiegelt das mangelnde Vertrauen in die wirtschaftliche Entwicklung des Reichs der Mitte wider.

China: Rückzug der internationalen Investoren von der Börse

Basierend auf den Daten der Börse Hongkong Stock Connect haben bereits fast 90% der ausländischen Gelder, die 2023 in den chinesischen Aktienmarkt geflossen sind, das Land schon wieder verlassen. Über die Hongkong Stock Connect haben ausländische Investoren Zugang zur Shanghaier Börse und vice versa Kunden aus dem chinesischen Festland können professionelle AnlegerAktien in Hongkong handeln.
Die Anleger ziehen sich aus China zurück, da die Zweifel wachsen, dass Pekings bereit ist, ernsthafte Maßnahmen zur Förderung des schwächelnden Wachstums zu ergreifen. Seit dem Höchststand von 235 Milliarden RMB (ca. 30,0 Milliarden Euro) im August dieses Jahres ist die Nettomittelaufnahme ausländischer Investitionen in China gelistete Aktien in diesem Jahr um 87% auf nur noch 30,7 Milliarden Yuan (ca. 3,9 Milliarden Euro) gesunken.

Der Shanghai Composite Index CSI 300 hat in diesem Jahr bisher 12% verloren und gehört zu den weltweit schlechtesten Leitindizes, mit dem dritten jährlichen Rückgang in Folge. Der CSI 300 hat  das Jahr in Dollar betrachtet um mehr als 15% im Minus abgeschlossen, nachdem das zweite Quartal durchaus vielversprechend war. Die Wahrnehmung der internationalen Investoren zu chinesischen Aktien hat sich in der zweiten Jahreshälfte erheblich verschlechtert, als Zusagen zur politischen Unterstützung im Juli schnell von ausstehenden Zahlungen bei Country Garden und anderen finanzschwachen Entwicklern gefolgt wurden.

Die Nettomittelverkäufe von in China gelisteten Aktien haben im Dezember etwa 26 Milliarden Yuan (etwa 3,3 Milliarden Euro) erreicht, und ausländische Investoren werden voraussichtlich ihre bisher geringsten jährlichen Käufe von chinesischen Aktien verzeichnen. Ausländische Fonds haben bisher im Jahr 2023 nur netto 44 Milliarden Yuan (ca. 5,6 Milliarden Euro) chinesische Inlandsaktien über Handelsverbindungen mit Hongkong gekauft. Bloomberg berichtet, dass ausländische Fonds im Dezember bereits den fünften Monat in Folge chinesische Aktien verkaufen, eine beispiellose Serie.

China: Regierung lockert Regeln für ausländische Investoren

In einem Versuch, die Attraktivität chinesischer Aktien zu verbessern, hat die chinesische Regierung die Regeln für ausländische Investoren gelockert, die inländische Wertpapiere und Futures handeln. Konkret werden die Anforderungen für die Registrierung von Fonds und Währungsumrechnungen gelockert. Die neuen Regeln sollen die administrativen und operationellen Kosten für Investitionen in China reduzieren. Sie sollen auch dazu beitragen, die Transparenz und Regulierung des chinesischen Aktienmarktes zu verbessern.

Optimistischere Stimmen argumentieren, dass das Ende des Abwertungsdrucks für den Yuan einige ausländische Investoren wieder nach China locken könnte. Diese Position wurde jedoch letzten Freitag untergraben, als Peking erneut die Märkte mit weiteren unerwarteten Regelungen für die Technologie- und Gaming-Sektoren verschreckte.

Xi Jinping warnt vor weiteren wirtschaftlichen Herausforderungen

In seiner Neujahrsansprache warnte Xi Jinping davor, die globale Wirtschaft vor Herausforderungen stehe, die auch Auswirkungen auf die chinesische Wirtschaft haben. Er sagte, dass die Unternehmen in China sich auf diese Herausforderungen einstellen müssten. Er rief die Unternehmen dazu auf, ihre Innovationsfähigkeit zu stärken, ihre Kosten zu senken und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern und betonte, dass die chinesische Regierung die Unternehmen bei der Bewältigung dieser Herausforderungen unterstützen werde.

Nach den Erfahrungen des letzten Jahres werden die Anleger wahrscheinlich erst wieder Vertrauen in chinesische Aktien setzen, wenn den Bekenntnissen auch Taten folgen.



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9 Kommentare

  1. Was ich in ihrem Artikel vollständig vermisse, dass ist der einseitige Wirtschaftskrieg der USA gegen China.

    1. Wieso einseitig? 😂 China macht schon seit Jahrzehnten einen Wirtschaftskrieg gegen alle anderen Länder. Lebst du hinterm Mond?

      1. Albtraumritter von der Wurst

        Frohes Neues, Albtraum der AfD,

        das sehe ich auch so. China hat sich nie an die WTO-Regeln gehalten und der Westen hat es akzeptiert, weil unsere Eliten so schön davon profitiert haben. Die Schecks ganz oben werden eben dicker, wenn die Fabrik hier zu- und in China aufmacht.

        Es sind und waren aber überall die Konservativen, also die bösen Rechten, die dagegen protestiert haben, und die als Links angesehen, die das betrieben haben. In den USA zuerst Clinton und besonders Obama, und erst Trump hat angefangen, dagegen vorzugehen.

        Also paßt ihr Argument, schlecht zum gewählten Namen, den ich zum Anlaß nehme, mich so ähnlich zu nennen: Albtraumritter von der Wurst.

        Und unabhängig davon wünsche ich allen ein gesundes neues Jahr 2024.

  2. Warum wird der reale Wirtschaftskrieg der USA gegen China nicht erwähnt?

    1. Weil es in diesem Artikel nicht darum geht und weil China den Wirtschaftskrieg selber angefangen hat.

  3. Es könnte natürlich auch sein, dass die Investoren Geld aus China abziehen, weil die Spannungen mit Taiwan im stärker werden und China im Russlandfeldzug (absichtlich so genannt) gegen die Ukraine, die sanktionierten Russen unterstützt.
    Bei der Innovationsfähigkeit geht es vor allem um mehr Industriespionage. Davon abgesehen, weiß jeder, dass in seiner Fabrik, die in China steht mindestens win politischer Kontrolleur und ein Spion stehen. Die johe Selbstmordrate bei Apple ist ja nicht unbegründet. Das nächste ist, dass die hohe Umweltverschmutzung, die direkt und indirekt zu 300000 Toten in China führt vielleicht doch den einen oder anderen Investor abschreckt (langfristig).
    Vielleicht findet auch der eine oder andere arabische Großinvestor das Vorgehen gegen die muslimischen Euguren nicht so prickelnd und zieht sich damit zurück.
    Ich glaube auch, dass die 0-Toleranz-Covid-Strategie eher ein Test war, um zu schauen, was passiert, wenn die Lieferketten unterbrochen sind, wie und woher die Unternehmen weltweit die Alternativressourcen herkriegen. Damit weiß man wohin man investieren muss, um loyale Partner zu bekommen und gegebenenfalls, wo man seine Kriegsmarine hinschickt um Häfen zu blockieren. Außerdem konnte China damit herausfinden wie lange z.B. deutsche Unternehmen durch den Ressourcenengpass trotzdem noch arbeitsfähig sind. Durch diese Daten weiß man in China, dass Dtl. einen Wirtschaftskrieg gegen China in etwa 3-6 Monate durchhält.
    Und die Schlauen die immer gesagt haben Lager seien unnötig, wenn alles super organisiert ist und verursachen Kosten sind jetzt Nase, weil die Realität einfach anders ist. Ich würde den Deutschen Zubehörproduzenten empfehlen sich für die nächsten zwei Jahre mit Hartmetallwerkzeugen einzudecken und dann sukzessive nachkaufen. Das gleiche gilt für die Rohstoffe, wie Seltenerden, Aluminium,Eisen und alles was für die Kriegsmittelproduktion wichtig ist. z.B. Chips. Direkte Verbesserung der Handelsbeziehungen zu Afrika. inklusive der Ausbildung der Fachkräfte vor Ort, um sich die Rohstoffe und die Loyalität zu sichern.

    1. Darf nicht leer sein

      Das sollten Sie den russischen Oligarchen mal erzählen, dass China Russland unterstützt z.B. dem Deripaska oder dem Sobjanin (Bürgermeister von Moskau). Die haben nämlich festgestellt, dass China einen Wirtschaftskrieg gegen Russland führt und den russischen Markt mit ihren billigen Produkten, als Ersatz für die westliche Produkte, zu überteuerten Preisen überflutet und gar nicht daran interessiert ist, Produktion oder Direktinvestitionen in Russland auszubauen.Im Gegenzug liefert man billige Ressourcen u.a. Öl und Gas an China, lt.russischen Medien zahlt China für russisches Gas ca. 150$/1000m3, zum Vergleich Usbekistan liefert Gas an China für 180$/1000m3, Turkmenistan für 210$/1000m3. Deutschland hat im Schnitt zwischen 2015 und 2019 220$/1000m3 Gas bezahlt (so viel zum Thema billiges Gas aus Russland).

      1. Was ist daran ein „Wirtschaftskrieg“?

  4. Hallo zusammen, erstens: der Deutsche Markt ist reichlich mit Produkten aus China ausgestattet! Auf den Verkaufs Etiketten hier stehen zwar deutsche, europäische Handelsnamen aber! Viele angebotene Produkte sind aus China. Die Zeiten Made in Germany, EU!, sind schon längst vorbei. Es trifft auch nicht zu!, das China Probleme mit ihrer Marktwirtschaft hätte? Das zeigt doch auch der Zusammenschluss der Brix Staaten!, sowie die zukünftig neuen Handelswege Seidenstraße wo die Chinesen sinnvoll investiert haben!!! Kann man von der deutschen Marktwirtschaft die zudem unter der Flagge Abhangigkeitsmache gekoppelt an Amerika festhält!, und die EU in ihren Handelgemeinschaften nicht nur hinterfrage!!! Und Produkte in Deutschland hergestellt heißt nicht!, das dass drumm rum regional, Deutsch ist!!! Das war vor der europäischen Union Gründung etwas anders!!! Da haben ganz viele entweder wenig Ahnung was gesunde Wirtschaftszweige anbetrifft bzw… interessiert es da einige nicht das gesundes Miteinander funktionieren kann aber bisher selbst in die Tasche wirtschaftete!!! Tatsache ist das sich da einige verspekuliert hat!!! Darunter die Deutschen, Europa unter anderem.

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