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Tiefpunkt nahe? Expertenaussagen China: Breiter Aktienmarkt stürzt heute um 6,2 % ab

Der breite Aktienmarkt in China zeigt 37 % Verlust in zwölf Monaten. Alleine heute verliert der CSI 1000 Index mehr als 6 %.

Blick auf Shanghai
Blick auf Shanghai. Foto: Raul Ariano/Bloomberg

Der Aktienmarkt in China beschleunigt aktuell seinen Absturz! Der marktbreite CSI 1000 Index verlor alleine am heutigen Montag 6,16 % an Wert, wobei das Minus sogar schon bei 8,7 % lag. Der Hauptindex CSI 300 lag heute bereits mit 2,1 % im Minus, konnte jetzt aber auf +0,6 % drehen. Insgesamt aber ist das Bild aber extrem negativ! Dieser TradingView Chart zeigt die Entwicklung der letzten zwölf Monate: Der CSI 1000 Index (blaue Linie) verliert 37,7 %, während der Leitindex CSI 300 (orange) 21,69 % verliert. Man erkennt gut, wie sich vor allem am breiten Markt in den letzten Wochen der Absturz massiv beschleunigt hat.

Grafik zeigt prozentuale Entwiclung von zwei Aktienindizes in China

China-Aktienmarkt im Absturz – Experten sehen mögliche Bodenbildung

“Die mittelgroßen und kleinen Werte stehen unter starkem Verkaufsdruck. Einige Anleger setzen darauf, dass die großen Werte eher vom Staat gestützt werden”, so Ken Wong, Spezialist für asiatische Aktienportfolios bei Eastspring Investments laut Bloomberg. “Einer der sehr beliebten Trades ist, beim CSI-300 long zu gehen und bei CSI-500 und CSI-1000 short.”

Der CSI-1000 wird häufig als Benchmark für Snowball-Derivate verwendet. Hier ist der Verkaufsdruck besonders groß, da die Unterschreitung so genannter Knock-in-Levels Verluste auslöst. Anleger befürchten vor diesem Hintergrund eine Negativspirale, die angesichts von Nachschussforderungen den Abwärtstrend des Marktes noch verstärkt.

Der jüngste Anstieg des Handelsvolumens einiger börsengehandelter Fonds deutet derweil darauf hin, dass Chinas staatlicher Fonds möglicherweise interveniert hat, um den Markt zu stützen. Bisher waren solche Käufe jedoch selten von Dauer. Einige sehen die starke Volatilität als Zeichen für eine Bodenbildung des Marktes.

“Wir befinden uns in der üblichen letzten Etappe eines Ausverkaufs, in der es richtig blutig wird”, sagte Ma Xuzhen von Longquan Investment Management. “Es hat wirklich keinen Sinn, sich in dieser Phase aufzuregen, wir wissen alle, dass der Tiefpunkt nahe ist.”

Indessen wurde ein Professor der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in einem Bericht mit den Worten zitiert, Peking sollte so schnell wie möglich einen Aktienstabilisierungsfonds einrichten, um die Zuversicht am Markt zu stärken.

Kommentar

FMW: Die Erfahrung lehrt: Ein starker Absturz kann wie eine starke Rally einige Zeit andauern. Immer dann, wenn Anleger denken, jetzt sei der Boden erreicht, kann der Trend noch einige Zeit weiter laufen. Die schlechte Stimmung in China ist untermauert vor allem durch eine maue Konjunktur und die Immobilienkrise, die jüngst durch die in Hong Kong verkündete Abwicklung von Evergrande manifestiert wurde.

FMW/Bloomberg



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