Die Gesellschaft in China schrumpft rapide – die negative Demografie des Landes hat Folgen für die Wirtschaft im Reich der Mitte in den nächsten Jahren!
China und die negative Demografie
Die Zahl der Eheschließungen in China ist im Jahr 2022 auf den niedrigsten Stand seit fast 40 Jahren gesunken. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die Bevölkerung der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt weiter schrumpfen wird.
Rund 6,8 Millionen Paare haben im vergangenen Jahr in China geheiratet, 11% weniger als 2021 und die niedrigste Zahl seit 1985, dem Beginn der verfügbaren Regierungsdaten. Die Daten zeigen, dass die Zahl der Eheschließungen im Jahr 2013 ihren Höhepunkt erreichte und seitdem rapide zurückgegangen ist.
Weniger Chinesen heiraten: Zahl der Eheschließungen in China im letzten Jahr so niedrig wie seit 1985 nicht mehr
Chinas Wirtschaft steht unter Druck, da die Menschen immer älter werden und die Geburten zurückgehen. Der Rückgang der Eheschließungen ist einerseits auf die sinkende Zahl junger Menschen zurückzuführen, andererseits aber auch auf Paare, die sich für eine spätere Eheschließung entscheiden. Hinzu kommt eine veränderte Einstellung zur Ehe und die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie.
Im Jahr 2021 sank die Zahl der 20- bis 34-Jährigen zum ersten Mal seit Mitte der 1980er Jahre unter die 300-Millionen-Grenze. Nach Angaben der Vereinten Nationen gab es in dieser Altersgruppe mehr als zehn Millionen mehr Männer als Frauen. Dieses Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern könnte es noch schwieriger machen, zu heiraten, zumal die gleichgeschlechtliche Ehe in China nicht legal ist.
Weniger Menschen in China im heiratsfähigen Alter – Millionen mehr Frauen als Männer machen es noch schwieriger, einen Partner zu finden
Sinkende Bevölkerungszahl und Geburten in China
Der Rückgang der Zahl jüngerer Menschen ist zumindest teilweise eine Folge der chinesischen Ein-Kind-Politik, die von den 1980er Jahren bis 2016 galt. Die Bevölkerung schrumpfte im vergangenen Jahr zum ersten Mal seit sechs Jahrzehnten, ein Trend, der sich voraussichtlich fortsetzen wird, da die Menschen älter werden und Heirat und Kinder hinauszögern oder gar nicht heiraten.
Mehr Todesfälle, weniger Geburten – Chinas Bevölkerung ist im vergangenen Jahr geschrumpft, da die Geburten erneut gesunken sind und die Todesfälle aufgrund der Alterung der Bevölkerung weiter steigen
Im Jahr 2022 wurden 9,56 Millionen Babys geboren, ein Rückgang gegenüber 10,62 Millionen im Jahr zuvor und der niedrigste Stand seit mindestens 1950. All das rotz der jüngsten Bemühungen der Regierung, Familien zu ermutigen, mehr Kinder zu bekommen. Die sinkende Zahl neuer Eheschließungen wird wahrscheinlich dazu führen, dass sich der Geburtenrückgang in den kommenden Jahren fortsetzt, da die meisten Babys in China immer noch innerhalb der Ehe geboren werden.
Demografie ist Schicksal – das chinesische Jahrhundert ist also vermutlich bereits vorbei..
FMW/Bloomberg
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Irgend wann kommt die Immigration… schliesslich auch in der westlichen Welt wenn mann diese rausrechnet ist der Trend überall negativ
@Herr Fugmann:
Was ist Ihrer Meinung nach die schlimmere „Bombe“ für die Menschheit – einschließlich China: unbegrenztes Bevölkerungswachstum oder Bevölkerungsrückgang bzw. -regulierung?
Ich habe nichts gegen Chinesen – aber ist es nicht eine perverse Vorstellung wenn Wohlstand vor allem durch ständiges (Bevölkerungs-)wachstum erreicht werden soll?
Das gilt übrigens auch für die Wirtschaft. Kaum ein Mensch braucht z.B. ein drittes Smartphone (Quantität) sondern möchte gerne beim Wechsel ein besseres (Qualität). Wo leidet da die Lebensqualität?
Bitte nicht als Aufruf zum Verzicht missverstehen.
@cui bono, für die Wirtschaft schlechter ist Schrumpfung der Bevölkerung..