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Ölpreis fällt – Goldman senkt Ziel – aber auch bullische Faktoren

Der Ölpreis fällt. Aktuell belasten Konjunktursorgen und die dritte Abwärtsrevision bei Goldman binnen 6 Monaten den Ölmarkt.

Öl-Bohrinsel

Der Ölpreis fällt. Donnerstag noch über 73 Dollar und Freitag Abend noch bei über 70 Dollar, so sehen wir aktuell Kurse von leicht unter 68 Dollar im amerikanischen WTI-Öl. Europäisches Brent-Öl fällt von 77,50 Dollar am Donnerstag auf jetzt unter 73 Dollar. Im Chart sehen wir den Verlauf von Brent seit Jahresanfang. Es gibt aktuell bärische, aber auch bullische Faktoren am Ölmarkt.

Verlauf im Brent-Ölpreis seit Jahresanfang

Ölpreis fällt – Goldman senkt Ausblick

Der Ölpreis weitet seine Verluste aus, nachdem Goldman Sachs laut Bloomberg seine Preisprognose erneut gesenkt hat. Goldman nahm die dritte Abwärtskorrektur für den Ölpreis für die globale Referenzsorte Brent innerhalb von sechs Monaten vor, und senkte seine Schätzung für das Jahresende auf 86 Dollar, da das Angebot steigt und die Nachfrage nachlässt (dieses Ziel liegt immerhin 13 Dollar über dem aktuellen Preisniveau).

Sorge vor Konjunkturabschwächung

Der Ölpreis in London ist in diesem Jahr um etwa 15 % gesunken, da Befürchtungen über eine Konjunkturabschwächung in den USA, die anämische wirtschaftliche Erholung Chinas und robuste russische Rohölströme die Aussichten belasten. Selbst die jüngste Zusage Saudi-Arabiens, die Produktion im Juli weiter zu drosseln, konnte den Ölpreis nicht in die Höhe treiben, da Händler immer weniger auf diesen Stimulus-Versuch für den Preis reagieren. Am Montag war der nächstgelegene Brent-Timespread kurz davor, in eine rückläufige Contango-Struktur umzuschlagen, was ein Überangebot signalisiert.

Kommentar

„Die Ölpreise begannen die Woche mit einem weiteren Abwärtstrend“, sagte Keshav Lohiya, Gründer des Beratungsunternehmens Oilytics. „Es sind nicht nur die makroökonomischen Ängste, die den Ölpreis nach unten zieht, sondern auch die Schwäche des physischen Marktes, da Prompt Brent wieder einmal mit dem Contango flirtet.“

Bullisches Signal

Es gibt jedoch einige bullische Anzeichen. Hedgefonds setzten in der Woche zum 6. Juni verstärkt auf die Rohölsorten Brent und West Texas Intermediate. Es wird auch erwartet, dass die US-Notenbank nach einem Jahr der Erhöhungen auf eine Zinserhöhung verzichten wird, was die Energienachfrage ankurbeln dürfte.

FMW/Bloomberg/Chart TradingView



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2 Kommentare

  1. Hedgefonds, die für Rohstoffsicherungsgeschäfte unverzichtbar sind, schaffen aktuell wohl Rahmenbedingungen für bärische Anzeichen.

    1. Der aktuelle Monatsbericht der Öl-Allianz OPEC+ bleibt abzuwarten. Ich bin ein Freund der Medienvielfalt, und informiere mich in Sachen Ölindustrie sowohl bei finanzmarktwelt.de als auch bei esyoil.com. Quelle genannter OPEC+-Monatsbericht: esyoil.com.

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