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Nach Tech-Sektor jetzt Medizin und Pharma im Fokus Pekings China: Nächste Säuberungswelle belastet Wirtschaft weiter

China Säuberungswelle

Die Wirtschaft in China bleibt schwach – nun droht die nächste Säuberungswelle: nach dem Tech-Sektor geht Peking nun gegen den Phrama- und Medizin-Sektor vor. Damit droht die nächste Abwärtsspirale in einer immer stärker staatssozialistisch geprägten Wirtschaft in China. Aktuelle Daten zur Kreditvergabe, die so schwach ausfielen wie seit 14 Jahren nicht mehr, zeigen die Abwärtsdynamik.

Zuletzt zeigten Daten eine starken Einbruch bei Exporten und Importen Chinas. Eine Prognose aus den USA aber macht Hoffnung, obwohl die Rohstoffindizes hierfür keinen Anlass geben. Auch Saudi-Arabien scheint keine Erholung der chinesischen Wirtschaft zu sehen. Nach dem Ende der Säuberungswelle im Tech-Sektor kündigt Beijing nun die nächste Antikorruptionswelle an. Und der Taifun „Doksuri“ hinterlässt Schäden in Milliardenhöhe.

China und seine Exporte: Kommt es doch nur zur „Weihnachtsrally“?

Während die chinesischen Exporte im Juli einen Rückgang verzeichneten, bereiten sich die amerikanischen Häfen auf einen heißen Spätsommer vor. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres verzeichneten die wichtigsten amerikanischen Häfen einen Rückgang der angelandeten Container um 22 %. Laut Statistiken des Global Trade Trackers (GTT) wurden insgesamt 10,5 Millionen TEU von den Häfen entladen.

Die National Retail Federation (NRF) erwartet jedoch, dass sich die Anzahl der Container, die die amerikanischen Häfen in den nächsten Monaten erreichen wird, steigern wird. Hackett Associates, die in Zusammenarbeit mit der NRF den GTT erstellt, führt den Anstieg im amerikanischen Einzelhandel nicht auf eine gesteigerte Produktion innerhalb der USA zurück, sondern auf den Abbau von Lagerkapazitäten. Der GTT geht davon aus, dass die Menge der Container in den nächsten Monaten, die die amerikanischen Häfen erreichen wird, überproportional steigen wird, und im November wird dies erstmals in diesem Jahr über der Menge des Vorjahres liegen. Für das nächste Quartal erwartet die NRF einen Rückgang von „nur noch“ 8,3%. Der GTT gibt noch keine Prognose für Dezember ab, daher gibt es noch keine Schätzung für das vierte Quartal und das Gesamtjahr. Das Branchenportal gCaptain geht jedoch von einem Rückgang von 12,7% für das Gesamtjahr aus.

In der letzten Woche war ein starker Anstieg der Frachtraten um über 10% zu verzeichnen. Dieser Trend hat sich jedoch in dieser Woche nicht fortgesetzt. Der Drewry World Container Index (WCI) stieg um 1,7%. Dieser Anstieg wurde vor allem durch steigende Frachtraten zwischen Nordamerika und Europa (New York – Rotterdam +8 %) angetrieben. Auch die Kosten für einen 40-Fuß-Container zwischen Shanghai und Rotterdam stiegen um 3 % stärker an, während die Frachtraten nach Nordamerika eher unterdurchschnittlich stiegen (4).4

Wenn sich die Prognose des GTT bewahrheiten sollte, würde das zwei Schlussfolgerungen nahelegen:

1. Der Wirtschaft in den USA geht es doch besser als angenommen, und eine Rezession, die seit Monaten erwartet wird, wird weiterhin nicht eintreten.

2. Die Exporte aus Asien und speziell China könnten in den nächsten Monaten endlich zulegen. Allerdings finden sich zumindest in China keine Hinweise auf diese Entwicklung in entsprechenden Parametern wie dem Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in China (PMI Manufacturing).

Die Schifffahrt wird weiterhin durch die Dürre in Zentralamerika belastet. Die Panama Canal Authority hat weitere Restriktionen für die Durchfahrt von Containerschiffen durch den Kanal erlassen. In den nächsten Wochen dürfen noch 32 Schiffe täglich den Kanal passieren, im Vergleich zu normalerweise 36, wobei auch die Transportkapazität verringert werden muss. Diese Maßnahmen sollen helfen, den Wasserverlust des Kanals zu verringern. Bei jeder Passage verliert der Kanal knapp 200 Millionen Liter Wasser. Allerdings fällt im Moment im Einzugsbereich des Kanals nicht genug Niederschlag, um den Abfluss des Wassers zu kompensieren. Es wird erwartet, dass sich das Wetterphänomen El Niño bis ins nächste Jahr fortsetzt, was auch für die kommenden Monate weniger Regen bedeuten würde.

Weitere Seitwärtsbewegung der Rohstoffindikatoren – Saudi-Arabien verlängert die Reduzierung der Ölförderung

Auch die Indizes für Rohstoffe und Rohmaterialien, die in dieser Woche seitwärts tendierten, deuten nicht auf eine sich erholende Wirtschaft in China hin. Alle Indikatoren bewegen sich in einem Band von +/-1 %.

Saudi-Arabien will seine Reduzierung der Fördermenge von 1 Million Barrel pro Tag beibehalten und bei Bedarf verlängern und vertiefen. Damit reagiert das OPEC-Land auf den Rückgang der Importe nach China.

Nächste Säuberungswelle in China – nach Tech nun pharmazeutischer und medizinischer Bereich

Nach dem offiziellen Ende der Säuberungswelle in der „Plattformindustrie“, bei der die Tech- und Onlinebranche nach 32 Monaten mit der Vernichtung von Milliarden an Kapital konfrontiert war, verkündete Beijing nun den Beginn eines ein Jahr lang dauernden harten Vorgehens gegen „Korruption“ in der Pharma- und Gesundheitsindustrie.

Korruption ist in dieser Branche seit Jahrzehnten ein bekanntes Problem. Egal, ob ein werdender Elternteil das Geschlecht des ungeborenen Sprösslings wissen möchte (was in China verboten ist), oder ob jemand eine erfolgreiche Operation und bessere Betreuung sicherstellen will – ein roter Umschlag hilft. Ebenso bestechen Pharmaunternehmen Mediziner und Institutionen, damit diese ihre Produkte verwenden. Bereits mehr als hundert Offizielle wurden verhaftet, was jedoch nur die Spitze des Eisbergs darstellt. In den nächsten Monaten dürfte es zu vielen weiteren Verhaftungen und Strafen kommen.

Naturkatastrophen verursachen enorme Schäden in China

Epische Überflutungen in Beijing und ein Erdbeben der Stärke 5,5 in Ostchina haben zu wirtschaftlichen Verlusten von 5,7 Milliarden US-Dollar geführt, wobei der Großteil davon auf die Überschwemmungen und Regenfälle durch den Taifun Doksuri zurückzuführen ist. So schwerwiegend diese Verluste heute auch klingen mögen, die Bemühungen zum Wiederaufbau und zur Erneuerung von verlorenem Eigentum, einschließlich Häusern, Geräten und Fahrzeugen, dürften in den kommenden Monaten den Konsum ankurbeln.

Die fortgesetzte Unterstützung der Automobilindustrie durch Peking in Form von Subventionen (für Elektrofahrzeuge) und der Beseitigung von neuen Autoquoten kommt zur rechten Zeit für diejenigen, die Fahrzeuge ersetzen möchten, die bei den Überschwemmungen verloren gegangen sind. Die Wiederherstellung und der Wiederaufbau von verlorenem und beschädigtem öffentlichem Eigentum könnten auch einen Aufschwung der wirtschaftlichen Aktivität im dritten Quartal bewirken.



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1 Kommentar

  1. Wenn Staatsmacht heute noch für etwas gut ist, dann dafür, um eine korrupte und kranke Konzernmacht zu bekämpfen.
    Ich halte es mit Charlie Munger, der es begrüßt hat, dass China seien Digitalkonzerne eingehegt hat. Und in Sachen Pharma halte ich das für noch viel dringender bei uns im Westen. Wir haben immerhin gerade erst das größte Medizinverbrechen der Menschheit begangen und unsere Bevölkerungen mit einem experimentellem Impfstoff traktiert.

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