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Seit langer Zeit sinken Frachtraten wieder China: Neujahrsfest und Rotes Meer – Entspannung für Container-Frachtraten

China Rotes Meer Container-Frachtraten

Durch das Neujahrsfest in China und die militärische Intervention im Roten Meer haben sich die Frachtraten für den Container-Transport und anderen Gütern in der letzten Woche leicht abgeschwächt. Auch die Lage am Panama-Kanal hat sich leicht entspannt.

Neujahrsfest in China und Rotes Meer: Faktoren für sinkende Frachtrate

Der Drewry World Container Index (WCI), der den weltweiten Durchschnittspreis für den Transport eines 40-Fuß-Containers misst, sank am letzten Donnerstag auf 3.824 US-Dollar, was einem Rückgang von 3,5 Prozent gegenüber der Vorwoche entspricht. Dies war der erste Rückgang seit acht Wochen und lag immer noch mehr als doppelt so hoch wie vor dem Ausbruch des Israel-Hamas-Konflikts und den Huthi-Angriffen im Roten Meer (1.382 US-Dollar Besonders stark betroffen waren die Container-Raten von Asien nach Europa (Rotterdam und Genua), die um 6 Prozent fielen⁵. Der Shanghai Containerized Freight Index (SCFI), der die Spotmarktpreise für den Container-Transport von Shanghai aus abbildet, stieg leicht an, blieb aber mit 2179,09 Punkten unter seinem Hoch von 2239,61 Punkten vom 12. Januar 2024.

Zwei Faktoren spielen eine besonders wichtige Rolle für die nachlassende Nachfrage: Das Neujahrsfest in China und die militärischen Operationen im Roten Meer.

Die eigentlichen Ferien zum Neujahrsfest in China, das dieses Jahr auf den 10. Februar fällt, dauern zwar nur vom heutigen Montag bis zum 17.Februar, aber die Fabriken haben in der Regel etwa einen Monat geschlossen, was zu einer Entlastung im Frachtgeschäft führt.

Zudem entspannt das Eingreifen einer internationale Koalition unter der Führung der USA leicht die Sicherheitslage im Roten Meer und Suez-Kanal, so dass mehr Schiffe wieder die Passage durchfahren. China hat zwar die Einladung der USA ausgeschlagen, sich an der Allianz zu beteiligen, die chinesische Marine geleitet nun aber Schiffe chinesischer Reedereien durch den Suez-Kanal.

Die auf Nachrichten aus dem Öl-Bereich spezialisierte Seite oilprice.com berichtet, dass nun auch Tanker, die russischen Treibstoff befördern, das Rote Meer meiden. Denn obwohl die Huthis versicherten, dass Schiffe aus einigen Ländern, einschließlich China und Russland, sicher durch das Rote Meer fahren können, wurde ein britischer Öltanker, der russisches transportierte Öl, letzte Woche von einer Huthi-Rakete getroffen und geriet in Brand.

Leichte Entspannung am Panamakanal

Auch am anderen Sorgenkind der Logistikkette, dem Panamakanal, ist eine leichte Entspannung der Situation eingetreten. Nachdem Regenfälle das Reservoir des Aleajuela- und Gatun-Sees, die den Panamakanal speisen, etwas aufgefüllt haben, haben die Kanalbehörden die Anzahl der täglichen Durchfahrten leicht von 32 auf 34 sowie die erlaubte Tonnage erhöht. Diese Maßnahmen sollen die Verzögerungen und Kosten reduzieren, die durch die anhaltende Dürre in der Region verursacht wurden. Die außergewöhnliche Dürre, die mit dem El-Niño-Phänomen und dem Klimawandel in Zusammenhang steht, hat den Wasserstand des Sees so stark gesenkt, dass die Schleusen des Kanals nicht mehr vollständig gefüllt werden konnten.

Laut der International Research Institute for Climate and Society (IRI)wird El Niño, das zu trockeneren und wärmeren Bedingungen in Zentralamerika beiträgt, in den kommenden Monaten abklingen und im nächsten Herbst neutral werden. Für Panama wird für Januar bis März 2024 ein erhöhtes Risiko für unterdurchschnittliche Regenfälle erwartet, während für April bis Juni 2024 ein erhöhtes Risiko für überdurchschnittliche Regenfälle erwartet wird. Die Kanalbehörden hoffen, dass die Regenfälle und die neuen Maßnahmen ausreichen werden, um den Kanal bis zum Beginn der nächsten Regenzeit im Mai in Betrieb zu halten. Sie planen auch, ein neues Mess- und Preissystem für die Schiffe einzuführen, das ab dem 1. Juli 2024 in Kraft treten soll.



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