Wird sich China an Operation der USA im Roten Meer beteiligen? Angeblich prüft die chinesische Marine derzeit, ob sie sich an der Operation Prosperity Guardian beteiligen soll. Das Ziel der Operation ist es, den kommerziellen Schiffsverkehr vor den Angriffen der Huthi-Rebellen im Jemen zu schützen. Dies geht aus Aussagen von Beamten der USA hervor, die auf jüngste Hinweise von chinesischen Verteidigungsvertretern in Dschibuti zurückgreifen, die zunehmend besorgt über ein „Übergreifen“ des Konflikts sind.
Die Huthi-Rebellen, die von Iran unterstützt werden, haben seit November 2023 mehrere zivile Fracht- und Containerschiffe im Golf von Aden angegriffen und gekapert. Sie erklären sich als Teil der iranisch geführten „Achse des Widerstands“ gegen Israel und seine Verbündeten und wollen damit die Bombardierung des Gazastreifens verhindern und Israel zwingen, Lebensmittel und Medizin in das Gebiet zu lassen.
China schützt eigene Interessen durch Geleitschutz
Um ihre eigenen Interessen zu schützen, hat die chinesische Marine seit Ende November 2023 unilaterale Geleitschutzoperationen durch die Bab al-Mandab-Straße für chinesische oder mit China verbundene Schiffe durchgeführt. Die Bab al-Mandab-Straße ist ein strategisch wichtiger Seeweg, der das Rote Meer mit dem Golf von Aden und dem Indischen Ozean verbindet. Etwa 10 bis 15 Prozent des globalen Schiffsverkehrs fließen durch die Straße, die auch für den Transport von Erdöl und Erdgas aus dem Persischen Golf über den Suezkanal oder die SUMED-Pipeline wichtig ist.
Allerdings glauben die Chinesen zunehmend, dass diese Maßnahme keine langfristige Lösung ist, da die Huthi-Angriffe immer häufiger und intensiver werden. Am 10. Januar starteten die Huthis ihren bisher größten Angriff mit 18 bis 24 Drohnen und Raketen auf internationale Schiffe und Kriegsschiffe im Roten Meer. Als Reaktion darauf führte die von den USA angeführte Koalition am 12. Januar ihre ersten Luftangriffe gegen Huthi-Ziele im Jemen durch, woraufhin die Houthis mit Vergeltung drohten.
China fordert Huthi auf, Angriffe zu stoppen
Die Haltung Chinas zu den Huthi-Angriffen im Roten Meer scheint sich in den letzten Tagen verändert zu haben. Nachdem China zunächst die US-geführte Operation kritisiert und sich aus dem Problem herausgehalten hatte, forderte Peking nun die Huthi-Rebellen auf, ihre Angriffe auf zivile Schiffe einzustellen. Laut einem Bericht von Bloomberg bat China auch den Iran, seinen Einfluss auf die Huthi zu nutzen, um die Spannungen zu entschärfen.
Die Operation Prosperity Guardian wurde am 18. Dezember 2023 von US-Verteidigungsminister Lloyd Austin angekündigt. Sie ist eine neue multinationale Sicherheitsoperation unter dem Dach der Combined Maritime Forces und der Führung der Task Force 153, die sich auf die Sicherheit im Roten Meer konzentriert. An der Operation beteiligen sich derzeit mehr als 20 Nationen, von denen zehn anonym bleiben. Ägypten und Saudi-Arabien, die beide wirtschaftlich auf einen ungehinderten Schiffsverkehr in der Region angewiesen sind, sind nicht unter den aufgelisteten Teilnehmern. Frankreich, Italien und Spanien haben ebenfalls abgelehnt, teilzunehmen.
China hat bisher keine offizielle Stellungnahme zu einer möglichen Beteiligung an der Operation abgegeben. Allerdings hat China ein wachsendes Interesse an der Stabilität und Sicherheit im Nahen Osten, da es einer der größten Importeure von Öl und Gas aus der Region ist. China hat auch eine Militärbasis in Dschibuti, die seine erste Überseebasis ist. Peking hat in der Vergangenheit erklärt, dass es bereit ist, mit anderen Ländern zusammenzuarbeiten, um die Seesicherheit zu gewährleisten, solange dies im Einklang mit dem Völkerrecht und den Prinzipien der Gleichberechtigung und des gegenseitigen Respekts geschieht.
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