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Über ein Rattenrennen China und Elektroautos: Überkapazitäten, Preiskampf und Pleiten

China Elektroautos Rattenrennen
Foto: niki_emmert

China und das Rattenrennen der Elektroautos: Dies ist die Geschichte eines Marktes, der sich rasant verändert und die traditionellen Hersteller vor große Herausforderungen stellt. Das Jahr 2023 war für den chinesischen Automarkt ein Jahr voller Rekorde, Herausforderungen und Chancen. China hat nicht nur seinen Status als weltgrößter Automarkt gefestigt, sondern auch Japan als weltgrößten Autoexporteur überholt. Dabei hat China vor allem von der steigenden Nachfrage nach Fahrzeugen mit alternativen Antrieben (NEVs) im In- und Ausland profitiert.

China: Export von Elektroautos als Folge der Überkapazitäten

Die gesteigerten Exportaktivitäten der chinesischen Autobauer resultiert auf den hohen Überkapazitäten in der Fahrzeugproduktion. China verfügt über eine Produktionskapazität von rund 50 Millionen Fahrzeugen,1 von denen jedoch nur etwa 30 Millionen auf heimische Käufer treffen. Das bedeutet, dass China eine Überkapazität von rund 20 Millionen Fahrzeugen hatte, die entweder exportiert oder ungenutzt gelassen werden mussten. Zum Vergleich: Die gesamte Produktionskapazität in Europa lag im Jahr 2020 bei rund 24 Millionen Fahrzeugen.

Das Rattenrennen: Welcher Autobauer bleibt übrig?

Das erklärte Ziel der chinesischen Regierung, im NEV-Sektor führend zu werden, hat zu einem Rattenrennen geführt. Die Automobilhersteller sind wie Pilze aus dem Boden geschossen. Dabei spielt auch eine Rolle, dass natürlich jede Provinz mindestens eine eigene Elektromarke haben wollte. Auch heute noch betreten praktisch jeden Tag neue Player das Spielfeld, wie z.B. Xiaomi, Huawei oder Zeekr, die vor allem ihre Kompetenz im Bereich der digitalen Vernetzung ausspielen wollen. Derzeit gibt es etwa 100-150 chinesische Marken, die tatsächlich Autos produzieren. Insgesamt sind aber ca. 300 Marken registriert, von denen die meisten nur auf Papier existieren.

Doch nicht alle werden überleben. Während immer wieder neue Marken angekündigt werden, müssen andere ihre Pläne begraben, wie letztes Jahr die in Deutschland sehr bekannte Marke Borgward. Der Bremer Autobauer, der 2015 mit chinesischem Geld wiederbelebt wurde, wurde Ende November 2022 von einem Gericht in China für offiziell insolvent erklärt. Damit ist ein weiterer Versuch gescheitert, die deutsche Traditionsmarke zu neuem Leben zu erwecken.

Auch andere Marken fristen ein Dasein als Scheintote, wie das mit großen Vorschusslorbeeren von deutschen Automobilmanagern mit chinesischem Kapital gestartete Start-up Qoros. Qoros hat im gesamten Jahr 2023 gerade einmal 23 Autos verkauft. Vom Markt verschwunden ist eine andere Automarke mit deutschen Namen: Weltmeister. Viele Beobachter erwarteten, dass das Unternehmen aus Kunshan einem „Vorort“ von Shanghai eines der beherrschenden e-Autohersteller sein wird.

Das Schicksal von Borgward und Qoros zeigt, wie hart der Wettbewerb auf dem chinesischen Automarkt ist. Nur diejenigen, die sich durch Innovation, Qualität und Preisgestaltung von der Masse abheben können, werden eine Chance haben, sich zu behaupten. Die chinesischen Automobilhersteller stehen vor der Herausforderung, ihre Markenidentität zu stärken und ihre Kundenloyalität zu erhöhen.

Der Preisverfall: Ein Kampf um Marktanteile und Kunden

Der Konkurrenzkampf und die Überkapazitäten sind zwei Haupttreiber des Preiskrieges auf dem chinesischen Automarkt. Dazu kommen noch Faktoren wie die Skaleneffekte gerade bei den NEV-Herstellern und der Preisverfall bei den Batterien. Diese Entwicklungen führen dazu, dass die Fahrzeugpreise in China immer weiter sinken, was sowohl für die Hersteller als auch für die Kunden Vor- und Nachteile hat.

Im Jahr 2023 sanken die durchschnittlichen Preise für Pkw in China um 8,4 Prozent,3 nachdem sie bereits im Jahr 2022 um 1,9 Prozent gefallen waren. Die Preise für NEVs gingen mit 14.5 Prozent noch stärker zurück. Die Skaleneffekte machen sich bei den NEV mit dem hochfahren der Produktion stärker bemerkbar, als bei den klassischen Autobauern, da sie durch die Massenproduktion ihre Kosten senken können

Der Preisverfall bei den Batterien ist ein weiterer Faktor, der die Preise für Autos mit alternativen Antrieben beeinflusst. Die Batterien machen einen großen Anteil an den Gesamtkosten eines Elektrofahrzeugs aus. Die Preise für Lithium-Ionen-Batterien sind in den letzten Jahren stark gesunken, vor allem durch die Verbesserung der Technologie, die Erhöhung der Produktionskapazität und die Verringerung der Rohstoffkosten. Laut einer Prognose von Goldman Sachs Research werden die Preise für Batterie-Packs im Schnitt pro Jahr um 11 Prozent fallen. Dies wird die Preise von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben weiter senken und die Wettbewerbsfähigkeit der Elektrofahrzeuge gegenüber den Verbrennern erhöhen.

Die Subventionen für Elektroautos: Ein Anreiz für Hersteller und Käufer

Die Subventionen für Elektroautos in China sind ein wesentlicher Bestandteil der staatlichen Strategie, um die Entwicklung und Verbreitung der Elektromobilität zu fördern. Die Subventionen richten sich sowohl an die Hersteller als auch an die Käufer von Elektroautos und umfassen verschiedene Maßnahmen, die die Kosten senken und die Attraktivität erhöhen sollen.

Die Hersteller von Elektroautos erhalten verschiedene Formen der staatlichen Unterstützung, die ihre Investitionen und Produktion erleichtern sollen. Dazu gehören Zuschüsse für den Bau oder die Erweiterung von Produktionsstätten, Steuervergünstigungen, indirekte Hilfe bei der Forschung und Entwicklung, direkte Zuschüsse bei der Produktion pro Auto und bevorzugter Zugang zu Krediten und Rohstoffen. Die Höhe der Subventionen hängt von der Art und Leistung der Elektroautos ab, wobei die Regierung höhere Anreize für Fahrzeuge mit größerer Reichweite, höherer Energieeffizienz und besserer Sicherheit bietet.

Die Käufer von Elektroautos profitieren ebenfalls von den Subventionen, die ihre Anschaffungs- und Betriebskosten reduzieren. Dazu gehören Zuschüsse beim Kauf, die je nach Fahrzeugtyp zwischen 10.000 und 30.000 Yuan (1.300 und 3.800 Euro) liegen, Steuervergünstigungen, die die Kfz-Steuer und die Mehrwertsteuer erlassen oder senken, und keine Beschränkungen, wie z.B. in Beijing, wo Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor an geraden Tagen nur die Autos mit geraden Nummern am Autokennzeichenfahren dürfen, an ungeraden nur die mit ungeraden Ziffern auf den Kennzeichen. Außerdem erhalten die Käufer von Elektroautos Vorteile bei der Ladeinfrastruktur, wie z.B. Zuschüsse für den Bau oder die Nutzung von Ladestationen, vergünstigter Strom, Bauvorschriften, die vorschreiben, dass nur noch Parkplätze in Wohnanlagen mit Ladestationen errichtet werden dürfen, und bevorzugter Zugang zu öffentlichen Parkplätzen mit Ladestationen.

Und dann ist der größte Vorteil der Elektroautos gegenüber den Verbrennern: Besitzer von Elektroautos erhalten sofort ein Kennzeichen, während Besitzer von Verbrennern noch Kennzeichen ersteigern müssen, die nicht selten noch einmal so teuer sind wie die Autos selbst.

Die Profitabilität: Ein harter Kampf

Die chinesischen Automarken stehen unter einem hohen Margendruck, der ihre Profitabilität gefährdet. Die Preissenkungen, die sie durchführen müssen, um mit der Konkurrenz mitzuhalten, schmälern ihre Gewinne. Nur wenige Automarken in China sind profitabel, vor allem diejenigen, die sich auf den Markt für Elektrofahrzeuge (NEVs) konzentrieren. Diese haben einen Vorteil gegenüber den traditionellen Herstellern, da sie von den staatlichen Subventionen und der steigenden Nachfrage nach umweltfreundlichen Fahrzeugen profitieren.

Einige NEV-Hersteller streben an, sich auf dem Markt für Premium-Elektroautos zu etablieren und profitabel zu werden. Einer davon ist Li Auto, das 2015 gegründet wurde und Plug-in-Hybrid-SUVs produziert. Li Auto hat im Jahr 2023 rund 376.032 Fahrzeuge verkauft und einen Nettogewinn von 1,44 Milliarden Euro erzielt. Damit ist Li Auto das erste chinesische NEV-Start-up, das schwarze Zahlen schreibt. Ein weiterer erfolgreicher NEV-Hersteller ist BYD, das 2003 gegründet wurde und sich auf Elektrofahrzeuge und Energiespeicherlösungen spezialisiert hat. BYD hat im Jahr 2023 weltweit 3.250.281 Autos verkauft und Analysten rechnen mit einem Gewinn von ca. 4,3 Milliarden Euro. Damit ist BYD der größte Hersteller von elektrifizierten Autos in China.

Andere NEV-Hersteller befinden sich noch in der Phase des schnellen Wachstums und investieren stark in die Entwicklung neuer Produkte und Technologien. Sie hoffen, in Zukunft profitabel zu werden, müssen aber noch hohe Verluste hinnehmen. Dazu gehört NIO, das 2014 gegründet wurde und im Jahr 2023 rund 162.456 Fahrzeuge weltweit verkaufte. Nio hat das letzte Jahr mit einem Verlust von 2,24 Milliarden Euro abgeschlossen. Das Unternehmen hat ehrgeizige Pläne, seine Produktion in den nächsten Jahren stark zu erhöhen. Ein weiteres Beispiel ist Xpeng, das 2014 gegründet wurde und im Jahr 2023 rund 143.954 Elektroautos auslieferte. Analysten rechnen mit einem Verlust von 1,48 Milliarden Euro.8 Das Unternehmen, das sich als „Tesla-Herausforderer“ positionieren wollte, musste sich mit mehreren Rechtsstreitigkeiten mit Tesla auseinandersetzen, die Xpeng des Diebstahls von Geschäftsgeheimnissen beschuldigte.

Andere NEV-Start-ups haben dagegen den Kampf bereits verloren. Prominentes Beispiel ist Byton, das 2017 gegründet wurde, musste im Jahr 2020 seine Produktion einstellen und einen Großteil seiner Mitarbeiter entlassen, nachdem es in finanzielle Schwierigkeiten geraten war. Weltmeister, das 2015 gegründet wurde, befindet sich seit Ende 2022 in einer Restrukturierung.

Die Profitabilität der chinesischen Automarken hängt stark von ihrer Fähigkeit ab, sich von der Konkurrenz zu differenzieren und ihre Kosten zu senken. Die chinesischen Automarken müssen nicht nur mit den traditionellen Herstellern, sondern auch mit den globalen NEV-Herstellern wie Tesla, Volkswagen oder Hyundai konkurrieren, die ebenfalls ihre Präsenz auf dem chinesischen Markt ausbauen wollen. Um ihre Profitabilität zu steigern, müssen die chinesischen Automarken ihre Innovation, Qualität und Markenbildung verbessern.

Elektrische Mobilität: China prägt die Zukunft

Die Elektromobilität wird in China von der Regierung aktiv gefördert, die mit Subventionen und Regulierungen drei Ziele verfolgt: die Lösung der Umweltprobleme, die durch die hohe Luftverschmutzung und den hohen CO2-Ausstoß verursacht werden, die Verringerung der Abhängigkeit von Öl-Importen, die die Energieversorgung gefährden, und die Erreichung der technologischen Führerschaft, die die internationale Wettbewerbsfähigkeit und das Ansehen stärken soll.

Die Elektromobilität bringt aber auch Vorteile für die Städte und die Kunden in China. Die Städte profitieren von einer besseren Luftqualität und einem geringeren Lärmpegel, die die Lebensqualität der Bewohner enorm verbessern. Die Kunden profitieren von den geringeren Betriebskosten, der höheren Effizienz und der geringeren Lautstärke der Elektroautos, die ihnen ein angenehmeres und kostengünstigeres Fahrerlebnis bieten.

Die Elektromobilität hat auch zu einem enormen Anstieg der Zahl der Automarken in China geführt, die um die Gunst der Kunden buhlen. Viele davon sind junge Start-ups, die mit innovativen Konzepten und digitalen Services punkten wollen. Doch nur wenige werden sich auf dem hart umkämpften Markt behaupten können. Die meisten werden entweder aufgeben, fusionieren oder übernommen werden. Die Überlebenden werden diejenigen sein, die sich durch Qualität, Innovation und Markenbildung differenzieren können.

Die chinesischen Automarken sind nicht nur auf dem heimischen Markt erfolgreich, sondern auch zunehmend auf dem internationalen. Sie haben ihre Produkte und Strategien an die Bedürfnisse und Erwartungen der ausländischen Kunden angepasst und bieten attraktive Alternativen zu den etablierten Herstellern. Vor allem in Europa sehen sie ein großes Potenzial, da hier die Nachfrage nach Elektroautos ebenfalls steigt. Die chinesischen Automarken werden in den nächsten Jahren ihren Marktanteil in Europa erhöhen und die Konkurrenz herausfordern.

Die traditionellen Hersteller, vor allem die Deutschen, stehen vor einer großen Herausforderung. Sie müssen ihre Abhängigkeit vom chinesischen Markt verringern und gleichzeitig ihre Position dort verteidigen. Sie müssen ihre Elektroautos schneller und besser auf den Markt bringen und ihre Kosten senken. Sie müssen ihre Innovation, Qualität und Markenbildung verbessern und ihre Kunden mit neuen Services und Erlebnissen begeistern. Sie müssen sich mit den chinesischen Automarken messen, die nicht nur mehr Nachahmer, sondern auch Vorreiter sind.

Ein großer Verlierer steht indes schon fest: Toyota und andere japanische Hersteller, die den Trend zur Elektromobilität verschlafen haben.

Der chinesische Automarkt ist ein Spiegelbild der globalen Transformation der Automobilindustrie. Er ist ein Schauplatz von Chancen und Risiken, von Wachstum und Wandel, von Kooperation und Konkurrenz. Er ist ein Markt, der zu groß ist, um ihn zu ignorieren, aber auch zu komplex, um ihn zu beherrschen. Er ist ein Markt, der die Zukunft der Mobilität prägt.



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8 Kommentare

  1. Danke für den Artikel! Finde ich gut.

  2. Eine wirklich umfassende Situationsdarstellung über die Lage der Automobilindustrie in China. Nur ist es mit Sicherheit die Übersetzung eines Artikels einer (chinesischen) Zeitung. Wie schon Dutzende zuvor. Es wäre interessant, wenn der Autor einmal die Quellen angeben würde. Für eine eigene Recherche. Denn dass irgendjemand in der Lage wäre, in einem Land mit 1,4 Milliarden Menschen, mit einer Landfläche von 9,6 Millionen km² und einer extremen Zensur der kommunistischen Partei so etwas zu analysieren, ist eine Illusion. Egal, wie lange man selbst im Land lebt, oder gelebt hat. Wer hat’s verfasst?

    1. @Nachfrager

      Ich nehme mal Ihre Unterstellung als Lob.

      Dieser Artikel liegt schon seit Oktober auf meinem Schreibtisch. Allerdings musste ich warten, bis endlich alle Statistiken für 2023 veröffentlicht sind. Ich überlege gerade, ob ich auf Grundlage dieser beiden Artikel einen ausführlichen Artikel über China und Statistiken schreibe. Hier bietet es sich förmlich an.

      Die Zahlen stammen zum überwiegenden Teil aus meiner privaten Datensammlung, die, was Verkäufe von Autos, Anteil von NEV und BEV auf den Zahlen von CAAM beruhen. Leider veröffentlicht CAAM alle Zahlen mittlerweile mit einigen Monaten Verspätung und auf die monatlichen Zusammenfassungen möchte ich mich nicht verlassen.

      Alle Quellen, die ich für notwendig erachte, sind hinterlegt, sie können Sie also selber nachvollziehen.

      Was die Subventionen angeht, habe ich nur einige allgemeine Anmerkungen gemacht. Das Thema ist so kompliziert, dass da wahrscheinlich kein Mensch mehr durchblickt. Grob gesagt gibt es Subventionen für Kunden auf Staats-, Provinz- und Städte- bzw. Kommunalebene. Und die auf Provinz- und Kommunalebene variieren. Ich glaube allerdings nicht, ob einem Leser in Deutschland die Unterschiede zwischen „Namenlos“ und „Ohne“ interessiert.

      Einige Angaben konnte ich nicht wirklich verifizieren: Wie viele Automarken es (derzeit) gibt, und wie viele Lizenzen es für (E-)Autos gibt. Meine eigene Zählung ergibt ein Minimum von 134 Automarken, andere Zahlen sind noch höher. Die Angaben über Lizenzen schwanken zwischen 300 und 400. Auch die Angaben, wie viele Marken 2023 verschwunden sind. Für 2022 habe ich eine Liste, die ich allerdings nicht verwenden kann, nach der 32 Marken sich aus dem Markt verabschiedet haben.

      Solche langen Artikel, wie z.B. auch über die Energiewende in China (https://finanzmarktwelt.de/energiewende-made-in-china-die-abkehr-von-der-kohle-293353/) erfordern sehr viel Zeit, um die Statistiken aufzubereiten und zu analysieren und die Informationen nachzuschlagen. Dabei hilft es mir natürlich, dass eine Reihe von Bekannten im Automobilbereich arbeiten. Selbst das Schreiben des Artikels braucht mehrere Stunden.

      Der Automarkt ist aber auch ein wichtiger Indikator, wenn es darum geht, die Situation der chinesischen Wirtschaft einzuschätzen. Der Vorteil hier ist, dass es eine Menge von unterschiedlichen, halbwegs unabhängigen Institutionen gibt und daher die Manipulation der Statistiken minimal ist, bzw. deren Integrität halbwegs gewährleistet ist. So hätte der Rückblick auf 2023 noch detaillierter ausfallen können. Denn der Zuwachs von 12 % ist zwar durchaus beachtlich, vor dem Hintergrund der Corona-Jahre aber doch eher schwach und wie viel Druck auf den Händlern liegt, kann man erahnen, wenn man sich die Zahlen des Vehicle Inventory Alert (VIA) ansieht, der in 2023 durchweg deutlich über 50 liegt (Zahlen über 50 bedeuten, dass Druck auf den Händlern liegt, zu verkaufen, unter 50 deutet an, dass Käufer mehr Autos nachfragen, als geliefert werden kann).

      Was die Fragen nach chinesischen Quellen angeht: Für den Text habe ich erstaunlich wenige rein chinesische Quellen verwendet. Das Problem an chinesischen Quellen ist aber, dass ich die Quellen nicht hinterlegen kann, da Google chinesische Quellen als per se unzuverlässig ansieht und Dokumente mit chinesischen Quellen automatisch herunterstuft. Interessanterweise sind russische Quellen völlig problemlos, weswegen ich von China Mobil deren russische Domain hinterlegen konnte.

      Zum Thema „Rattenrennen“ des chinesischen Automobilmarkts sind in der Tat in den letzten Monaten diverse Artikel erschienen. Drei Beiträge sind in der einen oder anderen Form in meinen Artikel mit eingeflossen:

      China in the Driver’s Seat (https://scsp222.substack.com/p/china-in-the-drivers-seat)
      „King of Volume“-Ökonomie (https://mp.weixin.qq.com/s/AVJL6uadFIMdS4Tn_aLt9A)
      „QUO VADIS, CHINA 2024 – A RAT RACE WITH NO END IN SIGHT“ (https://www.berylls.com/quo-vadis-china-2024-a-rat-race-with-no-end-in-sight/)

      1. @Doi Ennoson. Danke für ihre Klarstellung und ein zweiter Dank für diese akribische Arbeit.

        1. @Nachfrager
          Vielen Dank fur das Lob. Sehr motivierend!
          Gilt auch fur @markus

  3. Die Gebrauchtwagenpreise explodieren gerade in Spanien. Für ältere Verbrenner werden utopische Preise verlangt und auch bezahlt. Die Leute möchten sich keine Elektroauto kaufen, sondern bis zu der endgültigen Entscheidung, dass Verbrenner weiter in der EU gefahren werden dürfen, die Neuanschaffung eines neuen Verbrenners hinausschieben.
    Ich werde natürlich auch meinen alten Diesel weiterfahren, zumal er für wenig Geld praktisch unbegrenzt lange reparierbar ist. Wäre mein alter Diesel ein Elektroauto, dann müsste ich jetzt nach 20 Jahren sicherlich schon die zweite Batterie kaufen.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

    1. Maerchenstunde mit Onkel @Helmut.

      Das EU-Verbot bezieht sich auf die Neuwagen und nicht Gebrauchtwagen. Wenn, dann sollte man jetzt einen Neuwagen kaufen, damit man 2029 noch einen letzten neuen Verbrenner bekommt.

      Die Gruende fuer die teuren Gebrauchtwagen in Spanien sind eher:
      – Inflation
      – Covid und Chipmangel, die in den letzten Jahren fuer weniger produzierte Autos gesorgt haben.

      Aber Hauptsache, die Boese EU ist schuld, obwohl Helmut eben dieser boesen EU es ueberhaupt verdankt, dass er in Spanien seinen Lebensabend verbringen darf.

      Und was hat das mit dem Artikel zu tun? Nix.

      Apropos: Haben SIe endlich Friedensansgebote der Russen gefunden, die nicht darauf abzielen, die Ukraine zu vernichten?

      1. Horst Schlemmer, Sie haben wieder einmal nichts verstanden.
        Aber nocheinmal.
        Die Spanier kauften jeden alten Verbrenner auch zu sehr hohen Preisen, weil ihr eigenes Auto auf den Schrott musste, oder es ihr erstes Auto war, und sie damit gerechnet haben, dass das Verbrennerverbot aufgehoben wird.
        Bzw. sie haben es gehofft.
        Nun wird sich die Lage natürlich drehen, und es werden wieder vermehrt Verbrenner als Neuwagen gekauft.
        Wir haben auch bei unseren 20 Jahre alten Diesel sogar noch den Zahnriemen gewechselt, alle Keilriemen, die Filter und das Öl.
        Natürlich kann sich jeder der es möchte sich auch ein E-Auto kaufen.

        Auf die anderen unsachlichen Dinge werde ich hier nicht antworten.

        Viele Grüße aus Andalusien Helmut

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