Devisen

Chinas Devisenreserven fallen erstmals seit 2011 unter die 3-Billionen-Marke

Seit Mitte 2014 hat sich der Bestand an Devisen-Reserven Chinas um 25% reduziert - nun liegen die Reserven erstmals seit 2011 wieder unter der 3-Billionen-Dollar-Marke..

FMW-Redaktion

Heute hat China die neuesten Zahlen zu den Devisenreserven veröffentlicht – und das Land hat nun erstmals seit 2011 wieder weniger als drei Billionen Dollar an Devisenreserven (in US-Dollar)! Dabei hat sich seit Mitte 2014 der Bestand an Reserven von einem Höchststand von 3,99 Billionen Dollar um 25% reduziert:

Im Januar sanken die Reserven Chinas um 12,3 Milliarden Dollar auf nun 2,998 Billionen Dollar – noch im Dezember hatte der Rückgang 41 Milliarden Dollar betragen, das Tempo hat sich also abgeschwächt. Ein Grund dafür ist, dass der Yuan zum US-Dollar im Januar aufgewertet hat – der Dollar-Index hat bekanntlich den schwächsten Januar seit 30 Jahren absolviert.

Ein entscheidender Grund für den Rückgang der Devisenreserven Chinas sind die Verkäufe von US-Staatsanleihen, Daten aus dem November – also aus dem Monat, als Trump die US-Wahl gewann – hatten den monatlich größten Rückgang von US-Staatsanleihen seit 2011 verzeichnet (siehe dazu den Artikel „Make Amerika great again? Ausländische Notenbanken verkaufen US-Staatsanleihen wie noch nie!„). Mittels der durch die Verkäufe von US-Staatsanleihen eingenommenen Dollars wiederum stützt Peking den Yuan, um die Kapitalabflüsse einzudämmen. 2016 verringerten sich daher die Währungsreserven um 320 Milliarden Dollar nach 513 Milliarden Dollar im Jahr 2015.

Unterdessen geht die Schulden-Party im Reich der Mitte unvermindert weiter. Im Januar dürfte die Kreditvergabe in China um weitere 2,5 Billionen Yuan gestiegen sein (ca. 364 Milliarden Dollar), wie bislang nur zum Teil veröffentlichte Daten der Notenbank People´s Bank of China zeigen dürften. Bereits im Dezember 2016 hatte die Kreditvergabe durch (offizielle) chinesische Banken einen neuen Höchstwert erreicht – und das trotz der Anweisung Pekings an die Banken, bei der Kreditvergabe größere Vorsicht walten zu lassen, um Blasen etwa am Immobilienmarkt nicht noch weiter eskalieren zu lassen. Indirekt aber fördert Peking die Kreditvergabe aus Sorge darüber, dass das Wirtschaftswachstum einbrechen könnte.

Zentrale Baustelle der Führung sind die staatlichen Unternehmen, die fast ausschließlich in den Genuss von Krediten kommen. Hier will Peking nun 2017 Reformen vollenden, um den Sektor zukunftsfähiger zu machen. So sollen diese Firmen, die derzeit eine Marktkapitalisierung von 19 Billionen US-Dollar haben, teilprivatisiert werden.



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