Nach einem starken Wochenabschluss hat sich der Dax wieder in eine gute Ausgangslage gebracht. In der neuen Woche richtet sich der Fokus wieder auf harte Wirtschaftszahlen, die für neue Impulse sorgen können. Zum Ende der Vorwoche gelang dem deutschen Leitindex der Ausbruch aus der verengten Range, wodurch sich der aufgestaute Druck nach oben entladen hat. Die Hürde von 16.000 Punkten konnte der Deutsche Aktienindex am Freitag problemlos überspringen und wieder in den Rally-Modus schalten.
Ohne jegliche Rücksetzer stieg der Dax zunächst bis 16.176 Punkte an, um dann eine Verschnaufpause einzulegen. Damit hat er die zweite kritische Marke, das 61,8% Retracement, bei 16.156 Punkten erreicht. Am Ende des starken Handelstages stand schließlich ein Plus von 201 Punkten (1,26%) bei 16.147 Zählern zu Buche. Auf Wochensicht stand unter dem Strich ein satter Zugewinn von 2 Prozent zu Buche.
Auftrieb für den Deutschen Aktienindex
Geringer als erwartet ausgefallene Inflationsdaten sowie das ungebremste Aufwärts-Momentum der US-Börsen haben den Dax erneut angetrieben. Aus charttechnischer Sicht kann sich das Bullenszenario fortsetzen, wenn das Börsenbarometer nachhaltig über die Marke von 16.160 Punkten ansteigt. Dann rückt sogar das jüngst erreichte Rekordhoch bei 16.427 Punkten wieder ins Visier. Trotz der überkauften Lage, vor allem in den US-Indizes Nasdaq und S&P 500, halten sich die Gewinnmitnahmen in Grenzen. Sollte es dennoch zu einer Korrektur kommen, wonach es derzeit nicht aussieht, dürfte es erst an der massiven Unterstützung bei 15.670 Zählern brenzlig werden.
In den USA gab es zuletzt sogar weitere Anreize für Anschlusskäufe. Diese gingen nicht nur von dem KI-Boom aus, sondern auch von starken Konjunkturdaten und einer nachlassenden Inflation. In Europa und besonders in Deutschland sieht die Lage jedoch ganz anders aus. Im Gegensatz zu den USA überwiegen hier die eingetrübten Konjunkturaussichten.
Schwache Frühindikatoren, wie die Auftragseingänge der Industrie, die Einkaufsmanagerindizes und der ifo-Index, sowie ein anhaltender Preisdruck in Deutschland sprechen nicht gerade für einen fulminanten Wirtschaftsaufschwung – ganz im Gegenteil. Doch den Dax lässt das bislang alles kalt – der Aufwärtstrend ist intakt. Der große Pessimismus und die hohen Absicherungsquoten sorgen dafür, dass der sogenannte „Pain-Trade“ auf der Oberseite liegt. Dieser fungiert wie ein Sicherungsnetz und pusht den deutschen Aktienmarkt trotz schwacher Fundamentaldaten nach oben.
Konjunkturdaten
Das konjunkturelle Highlight in dieser Woche ist der große US-Arbeitsmarktbericht (NFP) am Freitag. Analysten erwarten für den Juni über 200 Tsd. neu geschaffene Stellen nach 339 Tsd. im Mai. Der Arbeitsmarkt zeigt sich also weiterhin robust. Ein erneut starker Bericht dürfte folglich den Druck auf die Fed hochhalten. Hierzulande stehen zum Wochenauftakt mit den endgültigen des Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe spannenden Daten auf der Agenda (9:55 Uhr). Am Nachmittag um 16.00 Uhr folgen zudem die ISM-Daten aus den USA.
Am Dienstag erscheinen noch die Zahlen zum deutschen Außenhandel, ehe am Mittwoch die EMI-Daten für den Dienstleistungssektor anstehen. Den Tag darauf liefern dann die ADP Beschäftigungszahlen sowie die JOLTs Stellenangebote in den USA einen Vorgeschmack auf den Arbeitsmarktbericht am Freitag.
Dax: Rekordhoch rückt ins Visier, wenn…
Long: Zum Wochenauftakt notiert der Dax im frühen Handel höher. Das 61er Retracement bei 16.156 hat er überwunden und könnte nun die Hürde bei 15.223/232 ins Visier nehmen. Im RSI auf Stundenbasis bewegt sich der Index jedoch schon im Bereich von über 70. Es wäre also keine Überraschung, wenn er bald eine Pause einlegt und den jüngsten Anstieg konsolidiert. Oberhalb von 16.232 liegt die nächste Hürde am ex Allzeithoch bei 16.285/298. Hier dürfte spätestens eine Konsolidierungsphase beginnen, bevor der Index seine Aufwärtsbewegung fortsetzt.
Short: Nach dem steilen Anstieg vom Freitag könnte dem Dax allmählich die Puste ausgehen. Rücksetzer bis in den Bereich um 16.147 (Gap) und 16.112/102 sind dann wahrscheinlich. An dieser Stelle könnte er wieder in den Vorwärtsgang schalten. Unter 16.102 liegen die nächsten Unterstützungen bei 16.079 und 16.020/000.
Dax-Chart von TradingView
Dax Unterstützungen (US)
16.147 – Gap 30.06.
16.101 – Pivot Punkt
16.015 – Horizontale
15.946 – Gap 29.06.
15.920 – Tagestief 29.06.
15.906 – Tagestief 28.06.
15.862 – Horizontale
15.846 – Gap 27.06.
15.758 – Tagestief 27.06.
15.713 – Tagestief 26.06.
15.700 – Horizontale
15.660 – US-Zone
Dax Widerstände (WS):
16.156 – 61,8% Retracement (16.427 – 15.713)
16.176 – Tageshoch 30.06.
16.201 – Gap 19.06.
16.223 – Pivot R1
16.285/290 – ex Allzeithoch 2021/2022
16.298 – Pivot R2
16.332/336 – ex ATH ’23
16.357 – Gap 16.06.
16.427 – Rekordhoch
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Am heutigen 03. Juli gilt es hierbei zu berücksichtigen, daß sich die Wall Street einen Tag vor dem amerikanischen Unabhängigkeitstag befindet.
Das ist ist korrekt. Daher heute auch ein verkürzter Handel an den US-Börsen bis 19:00 Uhr deutscher Zeit.
Die Antwort like ich hiermit sozusagen.