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Dax: Das wird schwer!

Die neue Auto-Affäre trifft den Dax in einer Situation, in der er ohnehin schon schwach auf der Brust war. Dass Mario Draghi den Märkten nicht mehr das gibt, was sie gewohnt waren, nämlich die Zusage unbegrenzter Liquidität, ist für die Akteure am Markt ein geradezu unerhörter Vorgang: nun ist das Schema durchbrochen, dass man im Grunde alles kaufen kann, weil sowieso alles steigt. Dem Dax droht nun eine Art Kater, ein Taper Tantrum, wie es die Amerikaner im Jahr 2013 erlebt hatten..

FMW-Redaktion

Das wird schwer für den Dax! Alle Augen richten sich heute auf die deutschen Autobauer im deutschen Leitindex, und die Frage ist, ob das nur der Anfang eines ungebremsten Abstiegs ist, nachdem schon die Diesel-Affäre viel Vertrauen gekostet hat. Jedenfalls sind die Folgen noch unabsehbar, es droht eine Klagewelle von Zuliferern, Kunden, Aktionären sowie der Kartellbehörden – ein Rattenschwanz unbekannter Länge.

Und das alles trifft den Dax in einer Situation, in der er ohnehin schon schwach auf der Brust war. Dass Mario Draghi den Märkten nicht mehr das gibt, was sie gewohnt waren, nämlich die Zusage unbegrenzter Liquidität, ist für die Akteure am Markt ein geradezu unerhörter Vorgang: nun ist das Schema durchbrochen, dass man im Grunde alles kaufen kann, weil sowieso alles steigt. Dem Dax droht nun eine Art Kater, ein Taper Tantrum, wie es die Amerikaner im Jahr 2013 erlebt hatten, als Ben Bernnke den Ausstieg aus dem QE der Fed angekündigt hatte.

Dumm gelaufen, könnte man sagen, oder: wenn man kein Glück hat, kommt auch noch Pech dazu. Man mag sich gar nicht ausmalen, was mit dem Dax passieren würde, wenn auch die US-Indizes Schwäche zeigen – aber genau das könnte bald passieren, denn die Zahlen der US-Firmen werden derzeit meist abverkauft, mehr oder weniger egal wie sie ausfallen. Das zeigt: die US-Märkte sind gesättigt, alles Positive ist eingepreist, und die Situation der US-Indizes wird schon deshalb prekärer, weil auch in den USA der Abverkauf vieler europäischer Indizes nicht unbemerkt bleibt (so verlor der Französische Leitindex am Freitag ähnlich stark wie der Dax).

Also ist die Lage nun mehr als angespannt beim Dax, maßgebliche charttechnische Unterstützungen sind gebrochen, momentan deuztet wenig auf eine Wende. Solange sich die zwei Grundmotive nicht ändern – Autoaffäre und vor allem Euro-Stärke/Tapering-Sorgen, wird der Dax kaum nachhaltige Erholungen zeigen können:

Auf der Oberseite der ehemalige Doppel-Boden bei 12310 Punkten als erster Widerstand, sehr weit weg ist schon die 12530/35, von der 12670/75 gar nicht zu reden. Auf der Unterseite ist das logische Ziel die untere Kante des Maron-Gaps bei 12090 Punkten. Wir gehen daher davon aus, dass Erholungen gute Verkaufsgelegenheiten darstellen!



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