Der Dax wird es in der neuen Woche nicht einfach haben, ein Rücksetzer ist durchaus möglich. Neben dem Kriegsgeschehen in der Ukraine stehen ebenfalls wichtige Konjunkturdaten im Fokus. In Deutschland und der Eurozone blicken Investoren auf die Inflationsdaten. Zudem richtet sich das Augenmerk am Freitag auf den viel beachteten US-Arbeitsmarktbericht. Hierzulande trübt sich die konjunkturelle Lage wegen des andauernden Kriegs weiter ein. Dennoch hielt sich am Freitag die Enttäuschung über den eingebrochenen ifo-Index in Grenzen. Der Dax konnte den schwachen Konjunkturdaten trotzen und legte leicht zu. Er ging schließlich mit einem kleinen Plus von 32 Punkten bei 14.305 Zählern aus dem Handel. Unter dem Strich stand auf Wochensicht ein moderates Minus von knapp 0,8 Prozent zu Buche. Für einen zweiten Wochengewinn in Folge hat es also nicht gereicht.
Das Bild einer Konjunkturabkühlung nimmt Formen an. Der ifo-Index, der als wichtigster Frühindikator für das Geschäftsklima gilt, lag deutlich unter den Erwartungen. Damit verschlechtert sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft sichtbar. Ökonomen nehmen deshalb immer öfter das Wort Rezession in den Mund. Die zuletzt schwachen Wirtschaftsdaten könnten ein erstes Signal für eine bevorstehende Rezession sein.
Genau wie die wirtschaftliche Lage bleibt auch die Lage im Deutsche Aktienindex weiterhin fragil. Aus technischer Sicht könnte der Ausbruch aus der Seitwärtsrange bevorstehen. Eine anstehende Konsolidierung der rasanten Erholungsrally an den US-Börsen könnte den Dax zusätzlich belasten. Im Dax liegt der Deckel bei 14.500/550 Punkten drauf. Sollte der Widerstand nicht bald durchbrochen werden, dann könnte es zu einem Rücklauf bis an das offene Gap bei 13.917 Punkten kommen.
Perspektiven haben sich eingetrübt
Der andauernde Krieg in der Ukraine könnte dazu führen, dass Anleger vorsichtiger werden und sich mit weiteren Käufen zurückhalten. Angesichts der deutlich gesenkten Wachstumsprognosen für Deutschland und den Euroraum haben sich die Perspektiven für europäische Aktien sowieso schon stark eingetrübt. Zuletzt richteten Investoren ihren Fokus deshalb auch wieder vermehrt auf US-Aktien. Dank starker US-Börsen konnte sich der Dax zumindest auf dem hohen Niveau halten. Dennoch dürfte der Cocktail aus einer hohen Inflation, steigenden Zinsen, Lieferengpässen und extrem teuren Energie- und Rohstoffpreisen, bei gleichzeitigem Wachstumsrückgang, die Aktienmärkte auf die Probe stellen.
News und Konjunkturdaten
Hierzulande gibt am Dienstag der GfK-Index Auskunft über die Verbraucherstimmung. Am Mittwoch blicken Dax-Anleger dann gespannt auf die heimischen Inflationsdaten. Hier erwarten Analysten einen weiteren Anstieg von zuvor 5,1% auf 6,1% im März. Außerdem stehen am Freitag die Verbraucherpreise aus der Eurozone auf der Agenda. Die Prognose liegt hier bei 6,5%, allerdings rechnen Experten mit einer noch höheren Inflationsrate. Damit dürfte der Druck auf die EZB weiter ansteigen, endlich eine Wende der Geldpolitik einzuleiten.
Neben den europäischen Daten stehen ebenfalls wichtige Konjunkturdaten aus den USA auf dem Terminplan. Am Mittwoch erscheinen zuerst die Zahlen des Bruttoinlandsprodukts (Q4). Zudem erhalten wir einen Vorgeschmack auf den am Freitag kommenden offiziellen Arbeitsmarktbericht (NFP), wenn die private US-Arbeitsagentur ADP am Mittwoch ihre Daten vorlegt. Nicht nur der US-Arbeitsmarktbericht könnte Impulse für die US-Indizes und den Dax bringen, sondern auch der viel beachtete ISM Einkaufsmanagerindex.
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Dax: Wo heute die wichtigen Marken für den Handelstag liegen
Übergeordnet befindet sich der Dax weiterhin in einer Seitwärtsrange zwischen 14.540 und 14.200 Punkten. Je nachdem, in welche Richtung der Ausbruch erfolgt, kann es entweder bis 14.800 oder 13.900 gehen.
Im frühen Handel notiert der Dax leicht über seinem Freitagsschlusskurs. Um wieder in Richtung der Oberkante der Range zu laufen, muss er zunächst den Pivot bei 14.353 überwinden. Steigt er anschließend über 14.378 an, wäre das Freitagshoch bei 14.428 ein erstes Ziel. Darüber liegen weitere Anlaufpunkte bei 14.462 und 14.500/550.
Fällt der Dax aus seiner Flagge, könnte er zuerst den Bereich bei 14.278/268 anlaufen. Ein Rutsch unter das Freitagstief bei 14.247 würde ihn in Richtung der Unterstützungen bei 14.219 und 14.188 bringen. Hier sollte der Index spätestens nach oben abdrehen, um in der Range zu verbleiben. Unterhalb der lokalen Tiefs müssen Händler einen Rücklauf bis 14.109 und 14.082 einplanen. Unterhalb der wichtigen Unterstützung würde sich die technische Lage deutlich eintrüben. Dann rücken die runde 14.000er Marke und das Gap bei 13.917 in den Fokus.
Dax Unterstützungen (US)
14.305 – SK 25.03.
14.278 – Pivot Punkt S1
14.247 – Tagestief 25.03.
14.219 – Pivot S1
14.187 – Tagestief 24.03.
14.183 – 38,2% Retr.
14.082 – Ausbruchslevel
14.000 – psychologische Marke
13.949 – 61,8% Retracement
13.917 – Gap 15.03.
13.820 – hoirzontale US
Dax Widerstände (WS):
14.353 – Pivot Punkt
14.428 – TH 25.03. / horizontaler WS
14.462 – Pivot R1
14.500 – Widerstandszone
14.542 – 127,2% Ext.
14.553 – Tageshoch 16.03.
14.585 – 50-Tage-Linie
14.645 – Pivot R3
14.818 – Ausbruchsmarke / 61,8% Retr.
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