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Dax: Die wirklich wichtigen Dinge!

Das Erschrecken der Märkte über die Absage des Treffens zwischen Trump und Kim Yong-un ist ein Musterbeispiel dafür, dass Rationalität an den Märkten nicht gerade immer die größte Rolle spielt!

Das Erschrecken der Märkte über die Absage des Treffens zwischen Trump und Kim Yong-un ist ein Musterbeispiel dafür, dass Rationalität an den Märkten nicht gerade immer die größte Rolle spielt! Da regt man sich gewissermaßen über einen Nebenschauplatz auf, ignoriert aber die Hauptschauplätze konsequent!

Man vergleiche einmal die Reaktion der Märkte, als damals Nordkorea Raketentests machte und mit der Vernichtung der USA drohte. Reaktion der Märkte: gering. Gestern Abend die Absage eines Treffens durch Trump unter Betonung, dass er bei anderer Gelegenheit jederzeit wieder bereit sei zu einem Treffen – die Reaktion waren stärkere Kursverluste.

Das passt doch alles nicht zusammen, und überhaupt ist Nordkorea gar nicht mehr das eigentliche Thema. Die wirklichen Themen sind die konjunkurellte Abkühlung (vor allem Deutschland), die Iran-Krise, vor allem aber eine absehbare Spirale des Protektionismus mit Autozöllen als der nächsten Eskalationsstufe. Dazu der Handelskonflikt zwischen den USA und China, der doch faktisch ein Kampf um die Weltmacht ist, weil die Supermacht schlechthin, also die USA, nach jahrelanger totaler Dominanz nun einen Konkurrenten bekommt und versucht, diesen absehbar immer stärker werdenden Konkurrenten wieder nach unten zu drücken! Und dafür versucht, einen Handelskonflikt zu schüren, der an sich so überflüssig ist wie ein Kropf.

Von Italien und der wahrscheinlichen Zerreißprobe der Eurozone gar nicht zu reden – aber auf all das hat der Dax nicht oder wenig reagiert, aber sich dann erschrecken lassen von einem abgesagten Treffen, das so oder so keine greifbaren Ergebnisse gebracht hätte: die USA wollen, dass Nordkorea sofort auf Atomwaffen-Entwicklung verzichtet, Nordkorea dagegen will, dass sofort die Sanktionen aufgehoben werden. Beides wäre auch durch ein Treffen Trumß/Kim so oder so nicht der Fall gewesen – also warum die Aufregung?

Dass der Dax niedriger steht als noch kürzlich bei dem Euphorie-Hoch bei 13200 Punkten, ist daher ja angesichts der derzeitigen Konstellation durchaus gerechtfertigt. Es ist nun Zeit, sich auf die wirklich wichtigen Dinge zu fokussieren – unmittelbar vor der Brust haben die Märkte wohl nun die Importzölle der USA gegen die EU für Aluminium und Stahl, dann dürfte die EU Gegenmaßnahmen einleiten, dann die USA nachlegen mit Importsteuern auf Autos und so weiter und so weiter. Das dürfte das eigentlich relevante Thema in den nächsten Wochen sein!

Der Dax versucht nun eine Erholung nach der Schwäche vom Mittwoch und Donnerstag, aber so furchbar viel sollte man nicht erwarten auf der Oberseite. Schon der Bereich 12915 ist nicht einfach zu überwinden, die Zone um 13010/13015 dürfte das maximale Aufwärts-Potential für heute definieren. Auf der Unterseite sollte man auf die gestern gehaltende Unterstützung bei 12800 Punkten achten – wir gehen von einem Range-Handel aus heute, also eher einer Seitwärtsbewegung..


(Chart durch anklicken vergrößern)



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1 Kommentar

  1. Die Daxinvestoren haben von Italien nicht viel Ahnung. DE, aber auch die ausländischen Anleger haben die IT-Mentalität noch nie verstanden. Da ist Gold(+Euro)schon sensibler.

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