Am Tag der Deutschen Einheit knüpfte der Dax an seinen schwachen Wochenauftakt an und hat sich dabei der runden 15.000-Punkte-Marke angenähert. Es sind nach wie vor die steigenden Renditen, die eine mögliche Erholung an den Aktienmärkten verhindern. Die 10-jährige US-Anleiherendite stieg gestern auf einen neuen Höchststand von 4,8%. Zuletzt notierten die Renditen im Jahr 2007 auf diesem Niveau. Während das Interesse an Aktien sinkt, gewinnen Anleihen an Attraktivität. Die Wall Street-Strategen schlagen wegen der gestiegenen Realzinsen bereits Alarm. Die Märkte sind immer noch dabei, dass neue Mantra der Fed von höheren Zinsen für eine längere Zeit zu verarbeiten. Zudem halten sich die Spekulationen, dass die Fed die Zinsen in diesem Jahr ein weiteres Mal anhebt.
Der Dax hat angesichts des schwierigen Umfelds am Dienstag erneut einen Verlust eingefahren. Am Ende des Tages stand schließlich ein Minus von 162 Punkten (1,06%) bei 15.085 Zählern zu Buche. Mit dem Bruch des Vorwochentiefs von 15.138 Punkten hat das Börsenbarometer zusätzliches Abwärtspotenzial freigesetzt. Allerdings sind die gestrigen Bewegungen aufgrund des Feiertags wenig aussagekräftig.
Sollte die Schwäche auch heute anhalten, dann wird ein Rutsch unter die Marke von 15.000 Punkten immer wahrscheinlicher. Der deutsche Leitindex nähert sich damit einer Korrektur, die per Definition ab einem Rückgang von mindestens zehn Prozent beginnt, ausgehend von seinem Rekordhoch bei 16.528 Punkten. Bei exakt 15.875 wäre diese Korrektur-Marke erreicht. Die nächste markante Haltezone befindet sich erst wieder im Bereich von 14.800 Punkten.
Konjunkturdaten
Zur Wochenmitte liegt der Fokus der Dax-Händler auf dem Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor (9:55 Uhr). Analysten erwarten eine leichte Aufhellung der Daten, sie prognostizieren für den September einen Anstieg auf 49,8 von zuvor 47,3. Der Wert dürfte damit weiterhin unter der Wachstumsschwelle von 50 liegen. Fünf Minuten später erscheinen die EMI-Daten der Eurozone, ehe am Nachmittag das Augenmerk auf den ISM-Daten aus den USA liegt (16:00 Uhr). Zudem dürften die ADP Beschäftigungszahlen (14:15 Uhr) einen Vorgeschmack auf den großen US-Arbeitsmarktbericht (NFP) am Freitag liefern.
Dax verteidigt zunächst das Vorwochentief
Long: Der Dax fällt im frühen Handel bis auf 15.011, dort zeigt er aber eine Reaktion. Solange er das Tief hält, könnte es zu einer Gegenbewegung in Richtung des gestrigen Schlusskurses 15.085 kommen. Steigt er danach über 15.096, sind weitere Anstiege bis 15.139 und 15.168 möglich. Erholungen könnten im Bereich um 15.213/221 aber schon wieder enden. Der H1-Chart würde sich etwas aufhellen, wenn der Index das gestrige Tageshoch 15.257 überwindet. Dann ergäbe sich Potenzial bis 15.300 und 15.390.
Short: Aktuell ist weiterhin die Abwärtsseite zu präferieren. Solange der Dax kein Umkehrsignal ausbildet, bleibt der Abwärtstrend aktiv. Unterhalb des heutigen Pivots 15.139 sind weitere Rücksetzer wahrscheinlich. Die Zone um 15.020/000 könnte zunächst aber stützen. Fällt der Index jedoch darunter, so rücken die Marken bei 14.974 und 14.956 ins Visier. An die nächste große Zielzone auf der Unterseite bei 14.830/800 könnte er sich dann Schritt für Schritt annähern.
Dax-Chart von TradingView
Dax Unterstützungen (US)
15.074 – Tagestief 03.10.
15.020 – Pivot S1
15.000 – Psycho-Marke
14.974 – Horizontale
14.956 – Pivot S2
14.837 – Pivot S3
14.817 – 161,8% Ext. (ABC-Korrektur: 16.528 – 15.468)
14.809 – Tief 24.03.
14.800 – Horizontale (D1)
Dax Widerstände (WS):
15.085 – Gap 03.10.
15.139 – Pivot Punkt
15.168 – Zwischenhoch
15.213 – Horizontale
15.257 – Tageshoch 03.10.
15.300 – Horizontale
15.392 – Zwischenhoch
15.458/472 – 200-Tage-EMA / Horizontale
15.516 – Tageshoch 29.09.
15.572 – Tageshoch 25.09.
15.590 – 200-Tage-Linie (SMA)
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