Aktien

Goldman weist auf Zinsrisiko für Aktien hin S&P 500: Wall Street-Strategen schlagen wegen Realzinsen Alarm

S&P 500: Wall Street-Strategen schlagen wegen Realzinsen Alarm

Also doch, die Strategen von Goldman Sachs wechseln die Fronten und schließen sich den Wall Street-Kollegen an, die auf das Zinsrisiko für Aktien hinweisen. Lange Zeit haben die Goldmänner die Risiken heruntergespielt und an ihrer optimistischen Haltung für die Aktienmärkte und speziell für den S&P 500 Index festgehalten. Erst gestern haben wir darüber berichtet, dass der jüngste Ausverkauf laut Goldman zu historisch günstigen Bewertungen für Tech-Aktien geführt hat. Nach dem größten monatlichen Rückgang (-5 %) des Nasdaq 100 in diesem Jahr könnten die US-Technologiewerte vor einer Trendwende stehen, so die Strategen von Goldman Sachs. Allerdings haben zuletzt immer mehr Aktienstrategen an der Wall Street wegen der Auswirkungen höherer Zinssätze und steigender Realzinsen Alarm geschlagen.

Goldman sieht Risiko durch Realzinsen

Wie Bloomberg berichtet, schloss sich das Team von Goldman Sachs nun den Warnungen seiner Kollegen von Morgan Stanley und JPMorgan an, dass höhere Zinssätze einen weiteren Rückgang der Aktienkurse auslösen könnten. Sie verwiesen auf die Divergenz zwischen dem S&P 500-Aktienindex und den 10-jährigen Realzinsen, die sich dem stärksten Wert seit fast zwei Jahrzehnten nähert, mit Ausnahme des Jahres 2020. Die Benchmark-Rendite für 10-jährige US-Staatsanleihen setzt indessen den Aufwärtstrend fort und notiert am Dienstag bei 4,72 % – ein 16-Jahreshoch. Wenn die Realrenditen steigen, sinkt die Risikoprämie, wodurch Aktien weniger attraktiv sind.

Eine solche Entkopplung bedeutet, dass die Rendite für das Halten risikoreicherer Aktien im Vergleich zu sicheren Anlagen wie US-Staatsanleihen schrumpft. Dies „könnte die Fähigkeit von Aktien, einen weiteren Zinsanstieg zu verkraften, weiter einschränken“, schrieben Strategen wie Andrea Ferrario und Christian Mueller-Glissmann in einer Notiz vom 2. Oktober.

Obwohl die Ökonomen von Goldman nicht mit einer Zinserhöhung durch die Federal Reserve im nächsten Monat rechnen, empfahlen sie eine Reduzierung des Engagements in Aktien, da die sogenannten Dot Plots der Fed-Projektionen in Richtung einer Viertel-Punkt-Erhöhung tendiert.

Goldman: S&P 500 Korrelation zu Realzinsen ist stark negativ - Aktien-Rallye zu Ende?
S&P 500 Korrelation zu Realzinsen ist stark negativ

S&P 500: Ende der diesjährigen Rallye?

Michael Wilson von Morgan Stanley und Marko Kolanovic von JPMorgan warnten kürzlich ebenfalls, dass ein anhaltender Anstieg der Realzinsen die diesjährige Rallye an den Aktienmärkten zunichte machen könnte. Ihre pessimistische Einschätzung für das Jahr 2023 hat sich in den letzten Wochen bestätigt, als der S&P 500 zwei Monate in Folge Rückgänge verzeichnete, weil man befürchtete, dass die Fed länger als erwartet eine restriktive Haltung einnehmen könnte.

Savita Subramanian, Strategin bei der Bank of America, sieht dennoch Gründe, optimistisch zu sein, selbst wenn die Kreditkosten hoch bleiben. Sie sagt, dass die hohen Kapitalkosten „Schwächlinge ausgemerzt“ haben, wobei etwa 50 % mehr Unternehmen mit großer Marktkapitalisierung in Small Caps umgewandelt wurden als umgekehrt, was eine Umkehrung gegenüber früheren Jahrzehnten darstellt. Diese Art der Zermürbung lässt den S&P 500 in „guter Verfassung“ erscheinen, schrieb sie in einer Notiz am 29. September.

FMW/Bloomberg



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

1 Kommentar

  1. oh man diese Affen. Echt jetzt? Haben die nicht erst kurz vorher gesagt Aktien wären günstig? Einlochen die Bande, echt zum Kotzen!

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage