Seit seinem Anstieg auf ein neues Rekordhoch bei 16.427 Punkten geht es für den Dax nur noch abwärts. Am heutigen Vormittag fiel der Index bis auf 16.069 Punkte zurück, somit hat er rund 360 Punkte in zwei Handelstagen eingebüßt. Kommt es nun zur erwarteten Korrektur oder sehen wir nur ein paar Gewinnmitnahmen? Die Rufe nach einer Korrektur haben jedenfalls zugenommen.
Der Dax hat am Montag seiner jüngsten Rekordjagd Tribut gezollt. Allerdings war er auch auf sich allein gestellt, da die Wall Street feiertagsbedingt geschlossen blieb. Im gestrigen Handel verlor er knapp ein Prozent auf 16.201 Punkte. Seine Kursverluste vom Vortag weitete der deutsche Leitindex im heutigen Handel aus. Der Rücksetzer dürfte die Hoffnung der Bären nähren, dass es nun zu einer überfälligen Korrektur kommt. Eine große Überraschung wäre es sicherlich nicht, da der Dax seit seinem Tief Ende September in der Spitze um 38 % zugelegt hat. In diesem Jahr sind es immerhin 15%.
Korrektur: Pro und Contra
Es gibt auch einige fundamentale sowie technische Indikatoren, die für eine Korrektur sprechen. So befindet sich sowohl Deutschland als auch Europa in einer technischen Rezession. Zudem signalisieren die Frühindikatoren hierzulande wie zum Beispiel der Einkaufsmanagerindex Gewerbe und die schwachen Industriedaten eher trübe Aussichten für die Wirtschaftsentwicklung in diesem Jahr. Zuletzt gab es auch noch Gewinnwarnungen vom Dax-Unternehmen Sartorius und dem Spezialchemie-Konzern Lanxess.
Auch aus technischer Sicht senden Indikatoren wie beispielsweise der Relative-Stärke-Index (RSI) erste Warnsignale. So notiert der RSI im Wochenchart schon nahe am überkauften Bereich und hat dabei auch noch eine negative Divergenz ausgebildet. Aber im Gegensatz zu den US-Börsen herrscht am deutschen Aktienmarkt keine Euphorie.
Das Sentiment hat sich zwar deutlich aufgehellt, allerdings ist die Zukunftserwartung weiter zurückgegangen. Das deutet darauf hin, dass die Absicherungspositionen ansteigen. Der starke Pessimismus und die hohe Bären-Quote haben den steilen Anstieg im Dax erst ermöglicht und könnten ihm nun als Sicherungsnetz dienen. Eine Korrektur wird jedoch immer wahrscheinlicher, die Frage lautet nur: von welchem Niveau aus?
Dax: Korrektur oder Bärenfalle
Der Dax-Future auf CFD-Basis legte zuletzt eine Rekordjagd hin, die ihn am Freitag bis auf ein Hoch bei 16.572 Punkten geführt hat. Seitdem sehen wir Gewinnmitnahmen am deutschen Aktienmarkt. Jetzt stellen sich Anleger die Frage, ob es der Beginn einer Korrektur ist oder nur wieder eine Bärenfalle?
Wenn man sich die Struktur des jüngsten Aufwärtsimpulses anschaut, dann könnte man zu der Annahme kommen, dass ein letzter Anstieg noch aussteht, um den gesamten Impuls, ausgehend vom Tief bei 14.618 Punkten, zu komplementieren. Ein möglicher Zielbereich der letzten Aufwärts-Welle liegt bei 16.852 Punkten, dem 127,2% Fibonacci-Extensionslevel.
Dieses Szenario wäre erst negiert, wenn der Dax-Future unter 16.134 Punkte fällt, da es dann zu einer Überschneidung kommt. In diesem Fall würden sich die Chancen für die Bären erhöhen. Sollte es nämlich so kommen, ergibt sich weiteres Rückschlagpotenzial zunächst bis 16.064, 15.928 und 15.820 Zählern. Die Korrektur könnte sich sogar bis 15.400 Punkte ausweiten, aber dafür müsste der Dax unter das lokale Tief bei 15.646 fallen.
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