Nach dem ruhigen Pfingsthandel dürfte sich im Dax auch am Dienstag zunächst wenig tun. Der Deutsche Aktienindex ist am Freitag kräftig ins Plus gedreht, nachdem er zuvor das Wochentief getestet hatte. Ausgehend von dem Doppeltief bei 15.726 Punkten begann eine impulsive Rally, die das Börsenbarometer sogar bis über die Marke von 16.000 Punkte führte. Am Montag setzte sich die Aufwärtsbewegung zunächst bis zum Tageshoch von 16.079 Punkten fort. Dabei dürfte es sich um eine technische Gegenbewegung nach dem vorherigen Abverkauf gehandelt haben.
Zur Absicherung hatten wohl einige Händler nach dem Rutsch unter die psychologisch und gleichzeitig technisch wichtige Marke von 16.000 Punkten Short-Positionen gekauft, die sie dann wieder eindecken mussten. Erst im Laufe des Handels gab der Dax etwas nach und beendete den Tag schließlich bei 15.952 Zählern. Damit stand am Pfingstmontag ein moderates Minus von 31 Punkten (0,20%) zu Buche.
Ende des Schuldenstreits löst nicht die fundamentalen Probleme
Ungeachtet der zuletzt starken Anstiege von Dax und Nasdaq bleibt das fundamentale Umfeld dies- und jenseits des Atlantiks schwierig. Während in den USA die Inflation hartnäckig bleibt und ein Wirtschaftsabschwung droht, ist Deutschland bereits in die Rezession gerutscht. Jüngste Daten haben gezeigt, dass die US-Inflationsrate (PCE) im April wieder zulegte, nachdem sie im März noch gesunken war. Darüber hinaus befindet sich die größte Volkswirtschaft der Eurozone Deutschland nach zwei Minusquartalen in einer technischen Rezession.
Die wirtschaftlichen Aussichten haben sich hierzulande eingetrübt, vor allem in der Industrie. Denn es weisen nun alle wichtigen Frühindikatoren für die Industrie – ifo-Index, Auftragseingänge und Einkaufsmanagerindex – nach unten. Zwar hat das mögliche Ende des US-Schuldenstreits die Märkte vorübergehend beruhigt, doch noch ist die Einigung nicht besiegelt. Dafür müssen vor der Deadline am kommenden Montag die Mandatsträger in Repräsentantenhaus und Senat den erzielten Kompromiss noch absegnen.
Konjunkturdaten
Zum Wochenauftakt wurde die zuletzt euphorische Stimmung an den Aktienmärkten von schwächeren Konjunkturdaten aus China gedämpft. Die Gewinne der chinesischen Industrieunternehmen sind in den ersten vier Monaten des Jahres um mehr als 20 Prozent gefallen, was zusätzlich unterstreicht, dass die Wirtschaftserholung ins Stocken geraten ist.
In den kommenden Tagen stehen in Deutschland und den USA trotz der verkürzten Woche wichtige Konjunkturdaten auf der Agenda. Dax-Händler dürften den stärksten Fokus auf die Verbraucherpreise am Mittwoch sowie den Einkaufsmanagerindex der Industrie am Donnerstag legen. Am selben Tag stehen auch die Inflationsdaten der Eurozone auf der Agenda. In den USA erscheinen am Donnerstag ebenfalls die EMI-Daten. Das Highlight der Woche ist jedoch die Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts am Freitag.
Dax: 16.000-Punkte-Marke gibt die Richtung vor
Der Dax tendiert im frühen Handel gen Norden. Im Bereich von 15.985 und 16.000 stößt er jedoch auf erste Widerstände. Überwindet er diese, dann rücken die nächsten Anlaufpunkte bei 16.046 und 16.068 ins Visier. Bei einem Anstieg über das gestrige Tageshoch 16.079 könnte er sich aufmachen, das Insel-Gap bei 16.152 zu schließen. In der Zone zwischen 16.152 und 16.173 dürfte ihm allerdings die Puste ausgehen.
Unterhalb von 15.985/16.000 bleibt der Dax anfällig für Rücksetzer. Ein Bruch des gestrigen Tagestiefs 15.926 würde den Index in Richtung 15.892 und 15.872 führen. Hier könnte er bereits wieder in den Vorwärtsgang schalten. Ein Bruch der Horizontalen würde dagegen weiteres Abwärtspotenzial bis 15.780 und 15.726/700 freisetzen.
Dax-Chart von TradingView
Dax Unterstützungen (US)
15.925 – Tagestief 29.05.
15.892 – Pivot S1
15.872 – Horizontale
15.831 – Pivot S2
15.726 – Doppeltief
15.700 – ex Range-Unterkante
15.675/662 – US-Zone
15.625 – Tagestief 11.04.
15.597 – Gap 06.04.
15.509 – Tagestief 06.04.
Dax Widerstände (WS):
15.985 – Pivot Punkt
16.000 – Psycho-Marke
16.046 – Pivot R1
16.079 – Tageshoch 29.05.
16.152 – Insel-Gap 23.05.
16.201 – Pivot R3
16.224 – Tageshoch 23.05.
16.267 – Tageshoch 22.05.
16.275 – Gap 19.05.
16.290 – ex Allzeithoch
16.331 – Allzeithoch
Die hier angewandte fundamentale und technische Analyse stellt keine Anlageberatung dar. Es handelt sich auch nicht um Kauf- oder Verkaufsempfehlungen von Wertpapieren und sonstige Finanzinstrumenten. Die Wertentwicklung der Vergangenheit bietet keine Gewähr für künftige Ergebnisse. Die bereitgestellten Analysen sind ausschließlich zur Information bestimmt und können eine individuelle Anlageberatung nicht ersetzen. Eine Haftung für mittelbare und unmittelbare Folgen aus diesen Vorschlägen ist somit ausgeschlossen.
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Den Feiertagshandel kann man doch nicht ernst nehmen. Auch den vor- und nachbörslichen Handel nicht. Über 90 Prozent der Umsätze werden ausschließlich im Xetra Handel gemacht und der geht im Allgemeinen von 9.00 bis 17.30/ 45 je nachdem.
Natürlich gibt es Plattformen wie tradegate, Lang und Schwarz etc aber trotzdem bleibt es dabei, über 90 Prozent der Umsätze werden ausschließlich im Xetra Handel gemacht, zumindest was den deutschen Leitindex DAX betrifft.
Zur Sache heute: Ich teile die Meinung des Autors das vieles der positiven Marktbewegung in Sachen Schulden- Einigung schon eingepreist ist.
Früher sagte man dazu: „Sell on Good News. “ . Gemeint war damit die Äußerung, zum Beispiel bei positiven Unternehmensmeldungen, positiven Quartalszahlen etc verkaufen zu müssen.
Beispiel : Die Deutsche Bank berichtet im zweiten Quartal, Mai 2007 von außerordentlichen Ergebnissen im ersten Quartal 2007 und hofft bald die 10 Milliarden vor Steuern verdienen zu können.
Die Aktie erreicht in der Folge bei 117,50 Euro ein neues All Time High.
Das alte notierte immer noch bei 105,60 Euro vom Januar 01. Der kluge Investor stieß deshalb im Mai 07 die Aktien der Deutschen Bank ab, „Sell on Good News“ sozusagen…
PS: Die Deutsche Bank hat die 117,50 Euro nie wiedergesehen….
Hallo Börsenhistoriker. Und wie war es 1999, oder 1987? Als ob die alten Kamellen irgendetwas zu tun haben mit der jetzigen Situation. Mit dem blitzschnellen Handel über Smartphones, mit der noch nie dagewesenen Schuldensituation. Aber ein paar Fans hast du ja. Es lebe die große Börsenerfahrung eines 53-Jährigen.
@ Dr. Sebastian Schaarschmidt
Vielen Dank für diesen und auch Ihre anderen Kommentare hier auf Finanzmarktwelt, die ich regelmäßig mit Interesse verfolge und welchen ich schon einiges abgewinnen konnte.
Was kann man denn überhauptnoch an diesen Märkten ernst nehmen?
Ich plediere dafür diese Marktpusher (Vorallem aus dem AI Tec Bereich) führ deren reißerische übertreibungen und manipulation der breiten Masse zur Rechenschafft zu ziehen. Blasen sind kein Zufall und werden regelrecht fabriziert.
Solche Übertreibungen wie z.b. Nvidea sie verkauft müssen konsequenzen haben.
Man sehe sich den Dax heute ein mal an. Bereits jetzt aus dem Nichts wiedereinmal + 0,7% und alles wird auf breiter Front hirnlos gekauft. Bei negativem BIP? Bei den ganzen Problemen?
Propaganda alleine treibt die Märkte.
Welchen positiven Impakt auf die Wirtschaft hat denn die erhöhung der Schuldengrenze? Keinen! Es tritt nur nicht eine theoretische Katastrophe ein. Deswegen sollen Unternehmen dann also mehr Wert sein?
…wenn die Rezession aufgrund negativem BIP festgestellt wurde, dann sind die Börsenkurse meist schon wieder gestiegen und von den tiefstkursen weit entfernt…der dax verdeutlicht das wieder einmal sehr schön aktuell…
Von welchen Tiefs reden Sie? All time high heißt es im DAX!
Und wieviel Rezessionen gab es zu einem all time high? :)
So ein blödsinn überall. Ständig redet sich jeder alles bullish :D
Es gibt immer wieder eine neue Sau die von den Manipulatoren durchs Dorf getrieben wird. Lange war es die Tesla – Sau, jetzt ist die künstliche Intelligenz der neue Hype. Tesla scheint fertig zu haben, habe gerade gehört dass Daimler profitabler ist als der Tesla Schwindel. Wenn die ganze Altersvorsorge nur noch an einigen Luftnummern hängt wird das Problem der Überbevölkerung auch gelöst, sozusagen mit einer KÜNSTLICHEN HUNGERSNOT.