Die Rekordjagd im Dax hat vorerst eine Pause eingelegt. Am Donnerstag konnte der deutsche Leitindex nicht an seine Aufwärtsdynamik der letzten Tage anknüpfen. Stattdessen haben wir einen Inside Day gesehen – also eine Bewegung innerhalb der Vortagsrange. Zur Schlussglocke stand schließlich ein kleines Minus von 27 Punkten (0,16%) bei 16.629 Zählern auf der Kurstafel. Bislang nichts Dramatisches, nur ein Durchschnaufen nach der 2.000-Punkte-Rally.
Die gestrige Pause muss noch nicht das Ende der Rally bedeuten, auch wenn das Rückschlagpotenzial nach dem steilen Anstieg hoch bleibt. Doch so wie es aussieht, dürfte der Dax den Bären, wenn überhaupt, nur eine Zwischenkorrektur auf dem Weg zu neuen Allzeithochs gönnen – mehr scheint derzeit nicht drin zu sein. Die potenziellen Szenarien wurden im gestrigen Ausblick ausführlich erläutert.
An der Wall Street sieht die Lage hingegen etwas anders aus. Dort setzt sich die Konsolidierung fort. Der US-Leitindex S&P 500 befindet sich seit zwei Wochen einer Range von rund 50 Punkten. Dabei hat er sich mehrfach an eine charttechnische Schwelle angenähert, die bei einem Bruch nach unten, weitere Gewinnmitnahmen auslösen könnte. Dies dürfte dann auch den Dax unter Druck bringen, der bisher noch keine Anzeichen einer Korrektur sendet. Immerhin: Angesichts der immer noch hohen Short-Quote ist das deutsche Börsenbarometer auf der Unterseite gut abgesichert. Der heutige US-Arbeitsmarktbericht könnte neuen Schwung in die Aktienmärkte bringen.
Konjunkturdaten
Vorbörslich liegt der Blick der Dax-Händler auf den endgültigen Verbraucherpreisdaten aus Deutschland. Zum Wochenabschluss steht jedoch mit dem großen US-Arbeitsmarktbericht um 14:30 Uhr nochmal ein wichtiger Stimmungstest an. Die Daten könnten die Zinsfantasie untermauern, wenn sich der Arbeitsmarkt weiter abkühlt. Analysten erwarten 180.000 neu geschaffen Stellen im November nach zuvor 150.000. Die Arbeitslosenquote soll indessen unverändert bei 3,9 % liegen. Danach stehen noch die Konsumentenerwartungen sowie das Verbrauchervertrauen der Uni-Michigan auf dem Terminplan (16:00 Uhr).
Dax: Auf dem Weg zur 17.000
Long: Dank einer Erholung an den US-Börsen notiert der Dax vorbörslich etwas höher. Angesichts eines Inside Days hat sich an dem gestrigen Ausblick nichts geändert. Die Fibo-Marke bei 16.650 bleibt weiterhin richtungsweisend. Wenn der Index die Marke überwindet, könnte er sein Allzeithoch bei 16.727 anpeilen. Oberhalb von 16.650 liegen die nächsten Anlaufpunkte bei 16.686, 16.718 sowie 16.727. In der Zone um 16.770 könnte ihm jedoch die Puste ausgehen. Bricht er darüber aus, dann rücken die 16.830 und 16.952/17.000 ins Visier.
Short: Bleibt er heute erneut unter 16.650, steigt die Chance auf einen Rücklauf. Doch solange die Unterstützung bei 16.593 hält, sind weitere Anstiege zu präferieren. Darunter warten gleich mehrere Unterstützungen bei 16.538 und am ehemaligen Allzeithoch bei 16.528/519 – hier könnte er wieder nach oben abdrehen. Ein nachhaltiger Rückfall unter 16.528 wäre hingegen ein Schwächesignal und könnte eine Konsolidierung bis 16.400/390 einleiten. Die stark überkaufte Lage muss früher oder später abgebaut werden.
Dax-Chart von TradingView
Dax Unterstützungen (US)
16.629 – Gap 07.12.
16.595/592 – Tagestief 07.12. / Horizontale
16.536 – Tagestief 06.12.
16.533 – Gap 05.12.
16.528 – ex Rekordhoch
16.456 – Horizontale
16.394/386 – Tagestief 05.12. / 04.12.
16.290/285 – ex Allzeithoch
16.279 – Tagestief 01.12.
16.263 – Tageshoch 30.11.
16.215 – Gap 30.11.
16.200 – Horizontale
Dax Widerstände (WS):
16.639 – Tageshoch 07.12.
16.646 – 161,8% Extension (Welle 3)
16.655 – Tageshoch 07.12.
16.686 – Pivot R2
16.718 – Pivot R3
16.727 – Tageshoch 06.12.
16.952 – 161,8% Extension
17.000 – Psycho-Marke
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Achtet man auf die Anlageentscheidung der Privatanleger, insbesondere beim DAX, muss aktuell festgestellt werden, wie massiv auf Shorts gesetzt wird. Seit Tagen sind die Put-Positionen deutlich in der Mehrzahl, auch heute.
So gesehen könnte der DAX mit dem Rückenwind der Shorties noch tatsächlich direkt über 17.000 Punkte steigen.