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Dax: Rückenwind aus China, Aufwärts-Gap – und „dovishe Zinsanhebung“..

Der Dax bekommt heute Rückenwind aus China - aber die nahende Fed-Entscheidung dürfte für Zurückhaltung sorgen..

Der Dax bekommt heute Rückenwind aus China, dessen Aktienmärkte heut durchschnittlich +1,5% zulegen können – schon weil Peking eben ein Interesse daran hat, dass seine Aktienmärkte nicht länger als Zeichen der Schwäche gegenüber den USA gewertet werden. Das zieht die US-Futures nach oben und hilft dem Dax zu einem Aufwärtsgap über der 12400er-Marke. Damit kann sich der deutsche Leitindex von seiner Abwärtstrendlinie, an der er sich gestern entlang gehangelt hatte, absetzen:

 


Chart durch anklicken vergrößern)

 

Nächstes Ziel auf der Oberseite ist nun der Bereich des bisherigen Verlaufshochs vom 21.September bei 12460/65 Punkten. Schafft der Dax den Sprung über diesen leichten Widerstand, dann wartet die Zone bei 12500/12510 als nächstes Hindernis. Darüber dann – wohl eher als Fernziel – die 12600er-Marke als Ziel des gebrochenen Abwärtstrends.

In der Vergangenheit waren Fed-Tage meist sehr positiv und hatten eine statistisch absolut signifikante Chance, positiv zu verlaufen. Aber das stammt eher aus den Zeiten, als die Fed den Märkten Gutes tat, mithin also frohe Botschaften in Sachen Liquidität verkündete – oder zusicherte, die Märkte zu unterstützen durch die Geldpolitik. Nun aber zieht die Fed die Zügel an: heute vermutlich die dritte Zinsanhebung in diesem Jahr, dazu wird ab Oktober die Notenbank so stark ihre Bilanz reduzieren wie noch nie zuvor. Das sind Faktoren, die derzeit die US-Anleiherenditen nach oben treiben – Geld wird teurer, und vor allem entsteht mit steigenden Renditen eine Alternative zu den Aktienmärkten bzw. Dividenden der US-Unternehmen.

Zu vermuten ist, dass die Aktienmärkte heute vor der Fed keine allzu großen Sprünge machen werden – man wartet erst einmal ab, ob durch die Fed eher Rückenwind kommt („dovishe Zinsanhebung“, also die Versicherung der Fed, den Märkten nicht weh tun zu wollen trotz Zinsanhebung) – oder die Fed vor allem in Sache Inflation Alarm schlägt. Zuletzt lagen die US-Verbraucherpreise und die US-Erzeugerpreise unter den Erwartungen – aber erst jetzt ist mit den Zöllen im Volumen von 200 Milliarden Dollar gegen chinesische Waren ein Faktor in Kraft, der sich dynamisch entwickeln kann (wenn dann alle Waren aus China bezollt werden bzw. die bestehenden Zölle von 10% auf 25% angehoben werden ab dem 01.Januar 2019).

Das gilt umso mehr, wenn es keinen Nachfolge-NAFTA-Deal zwischen den USA und Kanada geben sollte, und derzeit steigt das Risiko, dass die Frist bis zum 01.Oktober ohne Einigung verstreichen wird. Dann gäbe es auch gegen den größten Handelspartner der USA, also Kanada, Zölle – und dann wiederum dürften die Dinge schnell aus dem Ruder laufen. All das wird die Fed heute bedenken müssen – und daher vermutlich die Unsicherheit betonen, die derzeit über jeder Prognose liegt..

 


Heute starke Märkte in China..(hier einer der bevölkerungsreichsten Städte der Welt, Guangzhou)
Von Azwari Nugraha – Flickr, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=27585080



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