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Stimmung zeigt Extremwerte Dax Sentiment: Partylaune wird von ersten Bären gestört

Dax Euphorie Partylaune

Um 4,5% ist der DAX in der abgelaufenen Woche angestiegen. In den vergangenen drei Wochen ist der DAX insgesamt um 8% angestiegen. Bereits nach der ersten Woche haben wir in unserer Stimmungsumfrage einen extrem großen Stimmungsumschwung von Niedergeschlagenheit zu guter Laune verzeichnet. In der zweiten Woche hielt der DAX das Niveau und so blieb auch die Stimmung nahezu unverändert.

DAX:  Stimmung zeigt Partylaune

Heute messen wir ein Anlegersentiment von 6,0%. Ab Werten über 4,0 sprechen wir von Extremwerten und nennen es Partylaune. Unsere Umfrageteilnehmer feiern die Rally. Die Selbstzufriedenheit bleibt mit einem Wert von nur +1,9% moderat. Es hat den Anschein, dass einige Anleger die Rally nicht in gewünschtem Ausmaß für sich nutzen konnten.

Und erste Zweifel über die Tragfähigkeit der Rally kommen auf. Die Zukunftserwartung ist von den Extremwerten bei über 4,0 im September und Oktober nunmehr auf nur noch 2,0% zurückgegangen. Bullen dominieren zwar noch, aber die Bären formieren sich.

Und so ist auch nicht verwunderlich, dass die Investitionsbereitschaft mit einem Wert von 2,4% ebenfalls das niedrigste Niveau seit September erreicht.

Das Euwax-Sentiment der Privatanleger ist in den negativen Bereich abgerutscht. Erste Positionsabsicherungen werden eingegangen. Das Bild passt zum Anwachsen der Bären bei unserer Umfrage. Positionen mit Kursgewinn werden gegen fallende Kurse abgesichert.

Das Put/Call-Verhältnis der Eurex, über die sich institutionelle Anleger absichern, ist auf 1,1% gefallen und zeigt ebenfalls ein gestiegenes Interesse an Put-Absicherungen. Auch das Put/Call-Verhältnis der CBOE zeigt ein gestiegenes Interesse an Put-Absicherungen.

Ganz anders haben sich US-Fondsmanager verhalten. Deren Investitionsquote ist von 62% in der Vorwoche auf 72% angestiegen. Damit ist die extrem niedrige Investitionsquote der vergangenen Monate Geschichte. Seit August lag die Investitionsquote stets unter 70%.

Die Bulle/Bär-Differenz der US-Privatanleger ist auf 16% angestiegen. Schon vor einer Woche hatte das Bullenlager mächtig Zulauf bekommen. Diese Woche wächst das Bullenlager weiter leicht an auf 44% gegenüber 28% Bären.

Der technische Angst und Gier Indikator des S&P 500 zeigt mit 58% aufkeimende Gier auf. Der wesentlich stärker schwankende Short Range Oscillator ist auf +6 gestiegen. Für Käufe ist es derzeit nicht der richtige Zeitpunkt, ich würde auf einen Rücksetzer warten.

Interpretation der Dax-Stimmung

Unglaube mischt sich unter die erste Euphorie über die steigenden DAX-Kurse. Unglaube, der meinen animusX-Daten zufolge auch zu Verkäufen geführt hat, so dass die Cashquote der Anleger um 2%-Punkte auf 19% angestiegen ist. Wir erleben die Jahresendrallye und erste Anleger wollen den Absprung nicht verpassen.

Es ist Balsam auf die geschundene Anlegerseele, die über Monate mit ansehen musste, wie Aktien, unabhängig vom Erfolg oder Misserfolg des Geschäftsmodells ihres Unternehmens, in Sippenhaft des Anleihemarktes genommen wurden. Die steigenden Zinsen drückten auf den Aktienmarkt. Nun erleben wir die Gegenbewegung, die ebenso alle Aktien nach oben zieht.

Es ist an der Zeit, das Portfolio zu überarbeiten. Unliebsame Aktien kann man nach dieser Rally mit einem blauen Auge verkaufen und gegen die neuen Favoriten austauschen.

Die Stimmungsindikatoren geben uns heute sowohl kurz- als auch mittelfristig gute Hinweise. So ist die Rally kurzfristig offensichtlich überhitzt. Mittelfristig hingegen gibt es noch Luft nach oben. Unser 5-Wochendurchschnitt notiert noch immer bei -2,5%, hat also die Negativwerte der Vorwochen noch immer nicht abgebaut.

Bitcoin

Unsere anderen Sentimentindikatoren zum Euro, zum Anleihemarkt sowie zum Gold und Öl zeigen derzeit keine außergewöhnlichen Signale auf. Lediglich der Bitcoin weist Extremwerte im Sentiment auf, die kurzfristig zur Vorsicht mahnen. Wir erheben das Sentiment für den Bitcoin seit 2021. Nie zuvor war die Stimmung so lange so euphorisch wie heute. Auch das Bullenlager ist so stark gefüllt wie nie zuvor.

Kein Wunder, das im kommenden Jahr anstehende Halving-Ereignis, das in der Vergangenheit alle vier Jahre für neue Höhenflüge beim Bitcoin sorgte, regt die Phantasie der Kryptobranche an.



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1 Kommentar

  1. Der wöchentliche generierte Satz:

    Das Put/Call-Verhältnis der Eurex, über die sich institutionelle Anleger absichern, ist auf 1,1% gefallen.

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