Die Wall Street präsentiert sich im saisonal guten Börsenmonat November bisher in einer fantastischen Verfassung. Infolgedessen ist der Tech-Index Nasdaq bereits an seinem Jahreshoch angekommen und liegt auf Jahressicht 43% im Plus. Seit dem Tief Ende Oktober haben vor allem die technologielastigen Indizes Nasdaq 100 und S&P 500 eine fulminante Rallye hingelegt. Für den breit gefassten S&P 500 ging es rund 10% nach oben, während der Nasdaq sogar um 13% zulegen konnte. Ist damit das Aufwärtspotenzial ausgereizt? Nicht unbedingt. Aber es gibt Hinweise, die auf eine Rallye-Pause hindeuten. Anschließend hätte der Nasdaq aus charttechnischer Sicht sogar das Potenzial, sein Allzeithoch zu erreichen.
Angetrieben wurde die Rallye an der Wall Street besonders von der Zins-Euphorie. Die Märkte erwarten aber nicht nur diverse Zinssenkungen, sondern auch noch ein Soft Landing der Wirtschaft. Damit wetten sie auf eine Art Goldilocks-Szenario. Die Aktienmärkte glauben der US-Notenbank Fed nicht mehr, dass sie den Straffungskurs beibehält. Im Gegenteil, sie wetten massiv auf fallende Zinsen im kommenden Jahr. Insgesamt erwartet der Markt vier Senkungen bis Ende 2024. Grund dafür ist der anhaltende Rückgang der Inflation sowie die jüngste Abkühlung am US-Arbeitsmarkt. Fallen die kommenden Wirtschaftsdaten jedoch schwächer als erwartet aus, könnte das Goldilocks-Szenario wieder gefährdet sein.
Obwohl der letzte Anstieg im Nasdaq und S&P 500 eine zunehmende Marktbreite aufwies, sind es einmal mehr die Big Tech-Werte, die die Indizes nach oben schieben. Solange die hoch gewichteten Börsenstars super laufen, sieht es an den US-Aktienmärkten gut aus. Doch eine Schwäche der sehr hoch bewerteten Tech-Giganten könnte das Blatt schnell wenden. Daher blicken die Marktteilnehmer gespannt auf die Zahlen von Nvidia am Dienstag nach US-Börsenschluss. Die Daten sind ausschlaggebend für die Stimmung im Tech-Bereich und haben demnach das Potenzial, den Nasdaq in die eine oder andere Richtung zu drücken.
Nasdaq: Umkehrkerze am Jahreshoch – Bärenfalle?
An der Wall Street ist die Rallye ins Stocken geraten. Der Nasdaq 100 Futures bewegt sich seit vier Handelstagen seitwärts. Der Aufwärtstrend scheint erschöpft zu sein. Etwas Vorsicht ist geboten, da der Index genau an seinem Jahreshoch eine Umkehrkerze (Shooting Star) bzw. einen umgekehrten Hammer ausgebildet hat. Diese Kerze bildet sich häufig am Ende eines Abwärtsimpulses, kann sich aber auch als Bärenfalle entpuppen.
Es wäre aber nicht unwahrscheinlich, wenn sich nach der massiven Rallye eine Topformation ausbildet und eine Konsolidierung bevorsteht. Um das Chartmuster zu negieren, müsste der Nasdaq das Hoch bei 16.045 Punkten nachhaltig überwinden. Dann könnte er den Anstieg in Richtung seines Allzeithochs fortsetzen.
Unterhalb von 15.800 könnte sich hingegen die Konsolidierung ausweiten. Die Korrektur-Ziele liegen dann bei 15.700 und 15.600 Punkten. Hier sollten die Bullen wieder einschreiten, da sonst weitere Abgaben bis 15.430 und 15.225 drohen.
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Der Nasdaq Composite Index und Nasdaq 100 steht wieder dort, wo er schon Ende 21 stand. Offensichtlich ist das den Bullen zu wenig, sie versuchen aus dem zweijährigen Zeitwärtstrend nach oben auszubrechen.
Aber ein paar hundert Punkte fehlen noch…
Möglich wurde das durch die dovishe FED. So sank alleine die amerikanische Umlaufrendite von über 5,5 auf nur noch 4,75 Prozent…
Powells dovishe FED Rede vor zweieinhalb Wochen machte den Anfang: „Wir beobachten die implizierten Buchverluste der Banken und Versicherungen ganz genau „…
Mit anderen Worten, diese Kursverluste sind den Notenbanken nicht egal…
Die logische Folge sind nun euphorische Aktienmärkte…Sie sagen sich zurecht, o.k. wir werden wieder out gebailt, die Notenbanken bailen uns wieder aus, wir können Party machen…