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Dax-Stimmung: Bullische Profis sind ins offene Messer gelaufen!

"Wer zu früh kommt, den bestraft der Markt"!

Gutes Timing ist bekanntlich alles an den Aktienmärkten – und genau daran scheint es den institutionellen Investoren, also den Profis, gefehlt zu haben! Denn laut neuester Umfrage der Deutschen Börse (Umfrage-Ende: Dienstag) sind viele Profis (offenkundig zu früh!) auf den Long-Zug aufgesprungen, der dann vor allem seit Anfang der Woche erst einmal in die völlig falsche Richtung gelaufen ist! Bekanntlich hat der Dax seit seinem EZB-Euphorie-Hoch (das eine Fake-Bewegung war, die vorwiegend Shorties aus dem Markt gekegelt hat) gut 1000 Punkte verloren. In Abwandlung des Gorbatschow-Spruchs könnte man sagen: „Wer zu früh kommt, den bestraft der Markt (und das Leben auch..!).

Doch der Reihe nach: bei den Profis stieg der Anteil der Bullen innerhalb von nur einer Woche um sagenhafte +21% auf nun 46% – womit die Bullen wieder das größte Camp stellen. Dies neuen Bullen stammen aus dem Lager der Neutralen, deren zuvor sehr hoher Anteil von 40% um saftige -23% fiel auf nun nur noch 17%. Da sind also Heerscharen von Profis von der Seitenlinie aus kaufend in den Markt gegangen – und viele wohl spätestes gestern mit ihren Long-Positionen ausgestoppt worden! Leichte Zuwächse verzeichnet das Bären-Lager mit einem Anstieg von +2% auf nun 37%.

Bei den Privatanlegern ein anders Bild: hier stieg der Anteil der Bullen um +4% auf nun 34%, die Bären bleiben unverändert mit 50%, stellen also die (historisch gesehen sehr hohe Quote) der Hälfte aller Befragten.

Was bedeuten diesen Zahlen für den weiteren Verkauf des Dax? Joachim Goldberg sieht es so:

„Unter dem Strich zeigt die jüngste Sentiment-Entwicklung, dass der Optimismus der institutionellen Anleger weder absolut noch in der relativen Drei- bzw. Sechs-Monatsbetrachtung keineswegs als überbordendend zu bezeichnen ist. Aber das Reservoir an potentiellen weiteren Nachfrager ist mit der heutigen Erhebung deutlich geschrumpft und nicht günstig für den DAX. Abgesehen davon, dass die jüngsten Käufer dem DAX nicht lange die Treue halten und etwaige Kursgewinne relativ schnell realisieren würden, wirkt es störend, dass der DAX trotz dieser Käufe gefallen ist – ein Indiz für den Abfluss ausländischen Kapitals.

Einzig diejenigen (vor allem Privatanleger), die sich gegen weitere Kursverluste des Börsenbarometers abgesichert haben, könnten bei der Auflösung der Short-Positionierungen für stützende Nachfrage sorgen. Dies dürfte jedoch erst der Fall sein, wenn man sich mit der Zeit an schlechte Nachrichten aus Washington zu gewöhnen beginnt oder einen Beweis dafür erhält, dass das Schlimmste vorbei ist. Diesen bekommt man jedoch fast immer erst im Nachhinein.“

Wie aber ist die Stimmungslage an der Wall Street, in diesem Fall bei den Privatanlegern? Hier hat eine klare Abwanderung aus den Bullen-Lager stattgefunden, der Shorties vorsichtig werden lassen sollte: so sind die Bären bei den US-Privatanlegern aut neuester AAII-Umfrage nun die dominierende Gruppe mit 40,8%, ein Anstieg von stattlichen +16,7% zur Vorwoche. Die Bullen verliren -10,3% auf nun nur noch (historisch gesehen niedrige) 28,4% – und liegen damit noch hinter den Neutralen, die auf 30,4% kommen (-4,4% zur Vorwoche). Insgesamt also das Sentiment bei den US-Privatanlegern sehr negativ, was einen Short-Squeeze nach sich ziehen könnte!

Abschließend lassen wir noch einmal Joachim Goldberg zu Wort kommen:



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