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Selbstgefälligkeit ist verflogen Dax: Warum die Skepsis gerechtfertigt ist!

Dax Skepsis angebracht
Foto: User27955914 - Freepik.com

Der DAX in der abgelaufenen Woche gesunken. Anders als in den USA, wo einzelne Titel heftig ausverkauft wurden, gab in Deutschland eher der Gesamtmarkt leicht nach. Es ist das dritte Minus in Folge, vor zwei und vor drei Wochen betrug das Minus jedoch nur 0,1% bzw. 0,3% Diese Woche ging’s also erstmals deutlicher nach unten.

DAX: Stimmung auf absteigendem Ast

Die Anlegerstimmung befindet sich jedoch bereits seit drei Wochen auf dem absteigenden Ast: Nach +4,9% vor vier Wochen ging es gleichmäßig gen Süden. Die Party ist vorbei, leichte Katerstimmung macht sich breit.

Auch Verunsicherung kommt auf, wir messen einen Wert von -0,8%. Die Selbstgefälligkeit, mit der beim DAX ein Allzeithoch nach dem anderen bis vor Kurzem zur Kenntnis genommen wurde, ist verflogen. Erste Zweifel darüber, ob man für die aktuelle Marktverfassung richtig positioniert ist, kommen auf.

Die Zukunftserwartung ist zwar mit einem Wert von -0,7% noch immer negativ, doch der starke Pessimismus der Vorwochen wurde offensichtlich durch den Rückgang an den Aktienmärkten abgebaut.

Dies zeigt sich auch in der deutlich angestiegenen Investitionsbereitschaft, die nach 0,1% in der Vorwoche nun auf 1,0% ansprang. Es handelt sich um die höchste Investitionsbereitschaft seit Anfang Februar. Das Euwax-Sentiment der Privatanleger notiert unverändert zur Vorwoche bei -7%. Nach wie vor sichern sich Privatanleger moderat ab. Auch an der Eurex, über die sich institutionelle Anleger absichern, dominieren Absicherungsgeschäfte: Das Put/Call-Verhältnis ist auf 1,9% angestiegen.

Und ebenfalls in den USA dominieren die Absicherungskäufe: das Put/Call-Verhältnis an der CBOE ist angestiegen, erreicht aber noch kein extremes Niveau.

Die Investitionsquote der US-Fondsmanager ist von 94% in der Vorwoche auf nunmehr 92% leicht zurück gegangen. Damit sind Fondsmanager noch immer verhältnismäßig hoch investiert. Die Bulle/Bär-Differenz der US-Privatanleger ist auf 12%-Punkte gesunken. Das Bullenlager hat sich von 47% auf 39% geleert, die ehemaligen Bullen sind ins Lager der Neutralen übergesiedelt.

Der technische Angst und Gier Indikator des S&P 500 steht bei 48% und signalisiert moderate Angst.

Interpretation der DAX-Stimmung

Die Aktienmärkte haben leicht nachgegeben und entsprechend ist das Anlegersentiment leicht abgerutscht. Stimmungsentwicklungen, die zur Aktienmarktbewegung passen, geben keinen Hinweis auf einen Schiefstand, der korrigiert werden müsste. Somit ist die Stimmungslage der Marktlage angemessen.

In der abgelaufenen Woche wurden Positionen verkauft, teilweise wurden Absicherungspositionen gegen fallende Kurse eingegangen. Damit hat sich das Risiko für einen heftigen Kursrutsch verringert.

Gleichzeitig ist die Cashquote sehr gering: Wie schon der Investitionsquote der US-Fondsmanager abzulesen ist das verfügbare Anlegerkapital zum größten Teil angelegt: Entweder Long oder Short. Meinen animusX-Daten entnehme ich, dass die Shortquote in Deutschland beim DAX derzeit vergleichsweise hoch ist.

Shortpositionen sind überwiegend kurzfristig angelegt. Sollten die Aktienmärkte also weiter nachgeben, könnten Shorteindeckungen bereits frühzeitig für eine Stabilisierung sorgen.

Auf der anderen Seite sehe ich allerdings wenig Gefahr, dass steigende Aktienmärkte Anleger mit Shortpositionen schnell unter Druck setzen würden. Die Shortpositionen wurden in den vergangenen Wochen zu Höchstständen eingegangen und es dürfte ein Puffer eingebaut sein, bis entsprechende Anleger unter Druck ihre Shortpositionen eindecken würden oder gar müssten.

Somit würde ich von der ersten Juni-Woche erwarten, dass weiterhin Schlagzeilen zu Einzeltitel und gegebenenfalls einigen weiteren Aktien in deren Kielwasser starke Bewegungen aufweisen könnten. Der Gesamtmarkt dürfte jedoch vergleichsweise unspektakulär in den neuen Monat starten.

Hinweis: „Bei aktiver Beteiligung (https://www.animusx.de/) an den wöchentlichen Umfragen erhalten Sie die Ergebnisse (Grafiken nebst schriftlicher Auswertung) kostenlos.“



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