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Schwacher Wochenstart erwartet Dem Dax geht vor der 18.000-Punkte-Marke die Puste aus

Dem Dax geht vor der 18.000-Punkte-Marke die Puste aus
Dax - Bullen und Bären. Foto: Suttipunfpik - Freepik.com

In dieser Woche könnte gelingen, was dem Dax bislang noch verwehrt geblieben ist: der Anstieg auf 18.000 Punkte. Nach den ermutigenden Signalen der Fed und EZB könnte sich die Rekordjagd fortsetzen. Allerdings gibt es auch technische Warnsignale, die auf baldige Gewinnmitnahmen hindeuten. Frische Inflationsdaten in dieser Woche hätten durchaus das Potenzial, der Rally an den Aktienmärkten einen Dämpfer zu verpassen. Angesichts der überschwänglichen Euphorie und der überhitzten Marktlage steigt die Wahrscheinlichkeit einer Konsolidierung. Nach über vier Monaten Rally ist eine Zwischenkorrektur überfällig und wäre zudem gesund. Doch bisher fehlen klare Anzeichen dafür.

Noch sind die Anleger an den Börsen dies- und jenseits des Atlantiks in Feier- und Kauflaune. Dank der ermutigenden Signale der Zentralbanken sowie dem anhaltenden KI-Hype steuert der Dax zielstrebig auf 18.000 Punkte zu, während sich die Rekordjagd an den US-Börsen fortsetzt. Viel fehlt nicht mehr zur runden Marke. In der vergangenen Handelswoche stieg der deutsche Leitindex bis auf 17.879 Punkte, wo er sein neues Rekordhoch markiert hat. Am Freitag gab er etwas nach und beendete die Woche schließlich mit einem kleinen Minus von 28 Punkten (0,16%) bei 17.814 Zählern. Auf Wochensicht stand dennoch ein Zugewinn von knapp 0,5 Prozent zu Buche. Vorbörslich notiert das Börsenbarometer am Montagmorgen bereits tiefer bei 17.710 Punkten, also knapp 100 Punkte unter dem Schlusskurs von Freitag. Damit rücken die 18.000 Punkte zunächst wieder etwas in die Ferne.

Inflationsdaten: Dämpfer oder Treiber der Rally?

Der Auftritt von Fed-Chef Powell und die Signale der EZB hatten die Zinshoffnungen am Markt bestärkt und den Dax neue Höchststände getrieben. Die Anleger setzen darauf, dass die Europäische Zentralbank (EZB) und die US-Notenbank Fed im Juni mit ihren Zinssenkungen beginnen. Neue Inflationsdaten aus den USA am Dienstag könnten diese Hoffnung untermauern oder aber ihr einen Dämpfer verpassen.

Die Daten sind ein weiterer wichtiger Indikator für die künftige Geldpolitik der Fed und könnten neue Impulse für die Aktienmärkte bringen. Die Verbraucherpreise im Januar haben gezeigt, dass die Inflationsdynamik in den USA doch nicht so schnell nachlässt wie erhofft. Analysten rechnen damit, dass die Teuerung im Februar wie schon im Januar bei 3,1 % liegt. Sollten die Verbraucherpreise auf der Oberseite überraschen, müssten die Märkte ihre Zinssenkungsphantasien erneut überdenken. Falls die Inflation in den USA hartnäckig hoch bleibt und sich die Konjunktur als robust erweist, könnte eine Zinswende in diesem Jahr sogar ganz ausfallen.

Indessen dürfte hierzulande die Berichtssaison mit zahlreichen Dax-Konzernen für Impulse sorgen. Im Verlauf der Woche öffnen unter anderem die Energiekonzerne Eon und RWE, die Porsche AG, Adidas, Zalando, Rheinmetall und Vonovia ihre Bücher. Neben den Quartalszahlen und den Daten zur Inflation dürfte ebenfalls der große Verfallstag, der sogenannte Hexensabbat, die Kurse am deutschen Aktienmarkt bewegen. Am kommenden Freitag verfallen Optionen und Futures auf Aktien und Indizes an den Terminbörsen.

Dax: 18.000-Punkte-Marke im Visier

Long: Der Dax hat vorbörslich die erste Unterstützung um 17.700 Punkte getestet und konnte diese verteidigen. Von hier könnte es zu einer Gegenbewegung in Richtung 17.760 und 17.793/803 kommen, ehe dem Index erneut die Puste ausgeht. Erst oberhalb von 17.803 hellt sich die Lage wieder auf, bis dahin dominieren weiterhin die Abwärtsrisiken. Über der Marke dürfte er das Gap bei 17.814 schließen und in Richtung 17.850/863 ansteigen. Mehr ist heute auch im bullischen Fall kaum drin.

Short: Rutscht der Dax unter 17.700 ist mit weiteren Abgaben zunächst bis 17.670 zu sehen. Eine anhaltende Abwärtsdynamik könnte den Index jedoch auch bis an die Unterstützungszone bei 17.639/620 bringen. Sollte das Doppeltief bei 17.620 durchschlagen werden, würde sich das kurzfristige Chartbild eintrüben. Eine ausgedehnte Konsolidierung könnte dann ihren Anfang nehmen.

Dax: Nach EZB und Fed - Konsolidierung vor wichtigen Inflationsdaten
Dax tiefer erwartet zum Wochenauftakt

Dax-Chart von TradingView

Dax Unterstützungen (US)

17.703 – Horizontale

17.670 – Horizontale

17.619/620 – Doppeltief 08.03. / 29.02.

17.556 – Konsolidierungszone

17.442 – Horizontale

Dax Widerstände (WS):

17.760 – Zwischenhoch

17.793/803 – WS-Zone

17.814 – Gap 08.03.

17.860 – Tageshoch 08.03.

17.879 – Rekordhoch 07.03.

17.905 – außerbörsliches Hoch 08.03.

17.916 – 138,6% Ext. (14.636 – 17.003)

18.000 – psychologische Marke

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2 Kommentare

  1. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Die 18 000 entsprächen in etwa dem Dreifachen des Anstiegs von Mitte Juli 98 bis jetzt ( Top damals bei exakt 6221 Punkten).

    Soweit so gut. Problematisch finde ich eher, dass der DAX für die vorherige Verdreifachung nur 3 Jahre brauchte ( Juli 95 bis Juli 98 ) …

    Das ist es was ich immer sage, je höher ein Index steigt umso schwerer wird es für die nachfolgenden Generationen, vergleichbare Renditen zu erzielen.

    Es steht deshalb zu vermuten, dass eine Verdreifachung ab den 18 000 noch länger dauert…

    Das ist simple Mathematik…

  2. @Sebastian. Warnung vor dem Mathematiker.
    „Das ist es was ich immer sage, je höher ein Index steigt umso schwerer wird es für die nachfolgenden Generationen, vergleichbare Renditen zu erzielen.
    Es steht deshalb zu vermuten, dass eine Verdreifachung ab den 18 000 noch länger dauert…
    Das ist simple Mathematik…“
    Das ist einfach simpler Blödsinn. Der S&P 500 hat sich seit 1957 verhundertfacht, der DAX seit 1998 verachzehnfacht. Wenn es bei der Rendite von 8 bis 10 Prozent bleibt, werden sich die Indizes in gut einem Jahrzehnt wieder verdoppelt haben. Unabhängig, ob der Index jetzt eine große Zahl verkörpert. Das ist simple Mathematik. Von der du anscheinend auch auch keine Ahnung hast, wie von der Volkswirtschaft. Es war so schön ruhig vonseiten Dr.S., die letzten beiden Tage.

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