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Der PETRO aus Venezuela kommt – Vorsicht bevor Sie investieren, sie könnten wirklich Probleme bekommen!

Wir reden nicht von Verlustrisiken, sondern von viel schlimmeren Risiken für Sie persönlich! Aber dazu später mehr. Der PETRO wird ab heute angeboten, die Kryptowährung des Staates Venezuela. Seit Wochen ist es die...

FMW-Redaktion

Wir reden nicht von Verlustrisiken, sondern von viel schlimmeren Risiken für Sie persönlich! Aber dazu später mehr. Der PETRO wird ab heute angeboten, die Kryptowährung des Staates Venezuela. Seit Wochen ist es die heiß diskutierte Nummer in der Krypto-Szene. Aber mal ehrlich. Jeder weiß es, und einige sprechen es auch aus. Dass gerade der Staat Venezuela ausgerechnet jetzt eine eigene Kryptowährung auf den Markt bringt, ist doch kein Zufall.

Einerseits sind Kryptowährungen weltweit heiß diskutiert – andererseits ist Venezuela de facto pleite, und dank verschärfter US-Sanktionen quasi vom Dollar-Zahlungsverkehr abgeschnitten. Also ist es doch jetzt mehr als sinnvoll weltweit Geld direkt von Spekulanten einzuwerben, die im Gegenzug den PETRO als am Computer erzeugte Recheneinheit (Kryptowährung) erhalten. Die Venezuelaner sind ja nicht dumm. Sie wissen sehr wohl, dass das internationale Vertrauen in das Land bei Null ist.

Daher verkündet man, dass jeder PETRO unterlegt (besichert) ist mit einem Barrel Öl. Ob man als Investor dann im Fall der Fälle vor Ort in Venezuela auch wirklich ein Fass Öl gestellt bekommt, wenn man seine Sicherheit einlösen will? Man könnte den PETRO daher auch eher als geschicktes Marketingvehikel ansehen, um zu vertuschen, dass es sich hierbei in Wirklichkeit um eine Anleihe-Emission handelt, also den Verkauf von Schuldtiteln des Staates Venezuela.

Das Problem sind die US-Sanktionen

Und da wären wir auch schon beim Hauptproblem für Venezuela. Die USA unter Donald Trump hatten die Sanktionen gegen das Land verschärft. Wer dem Land Geld leiht, verstößt damit gegen die Sanktionen der USA, und kann somit massive Probleme mit den US-Finanzbehörden bekommen. Da gab es (nur ein Beispiel) mal den Fall eines Tee-Onlinehändlers aus Deutschland, der Teesorten aus Kuba im Angebot hatte. Das US-Embargo gegen Kuba ist ja immer noch intakt. Da der Händler einen Großteil seiner Onlineverkäufe über den US-Zahlungsdienstleister PayPal abwickelt, war es für ihn ein Schock, als PayPal drohte ihn als Händler zu blocken.

Denn sein kubanischer Teeverkauf verstieß nun mal gegen eine Verbotsliste des US-Finanzministeriums, und nach der musste sich PayPal richten. So war der Händler gezwungen den kubanischen Tee aus dem Sortiment zu nehmen, und konnte wieder über PayPal verkaufen. Das soll nur ein Beispiel sein, was praktisch passieren kann, wenn man (ohne in den USA zu leben) gegen US-Sanktionen verstößt. Direkt oder indirekt kann einem doch die volle Wucht der US-Restriktionen treffen, wo man es gar nicht erwartet. So könnte es auch Käufern des PETRO gehen, weil sie nach Einschätzung der US-Behörden damit dem Staat Venezuela offenbar einen Kredit gewähren. So könnte das zumindest ausgelegt werden.

Denn die Kreditgewährung an Venezuela ist unter den aktuellen US-Sanktionen verboten. Also, überlegen Sie es sich genau, ob sie dieses Risiko eingehen wollen! Der Tee-Händler hätte wohl auch niemals gedacht, dass er in irgendeiner Weise ins Visier von US-Behörden geraten könnte, von den finanziellen Einbußen seines „Verstoßes“ ganz zu schweigen. Ob und in wie weit man als PETRO-Käufer ins Visier von US-Behörden gerät, können wir auch nur erahnen, aber die Gefahr ist real!

Hier finden Sie das offizielle Portal für die Präsentation des PETRO.

PETRO-Zeichnungsfrist für 6 Milliarden Dollar

Natürlich besteht auch das Kursrisiko im PETRO und das Nichterfüllungsrisiko der Öl-Unterlegung durch den Staat Venezuela. Aber dass zum ersten Mal ein Staat eine besicherte Kryptowährung begibt, ist schon ein spannendes Projekt! Für umgerechnet 6 Milliarden Dollar will Venezuela PETRO-Coins verkaufen (100 Millionen Coins für ca 60 Dollar). Das entspricht derzeit ganz grob gesagt dem Kurs von amerikanischem WTI-Öl pro Barrel.

Bis 19. März läuft die Zeichnungsfrist für den PETRO. In Finanzkreisen sagt man sich: Gelingt dieses Experiment, könnten auch andere von den USA wenig geliebte Länder auf die Idee kommen sich vom Dollar-Zahlungssystem zu entfernen, und Kryptowährungen zu basteln. Aber ob der PETRO tatsächlich ein Erfolg wird? Das Land ist im Chaos, und über das Thema Hackerangriffe hat noch niemand nachgedacht. Die Regierung jedenfalls beteuert auf ihrem Portal, dass man garantiere, dass man den PETRO in Venezuela als Zahlungsmittel für Steuern, Gebühren und öffentliche Dienstleistungen akzeptieren werde. Man darf gespannt sein. Aber wie gesagt: Wer immer damit handelt, könnte ins Visier von US-Behörden geraten, und Probleme bekommen, an die er heute noch gar nicht denkt – denn alles was „online“ betrieben wird, hängt ja von US-Konzernen ab!


Venezuela´s Präsident Nicolas Maduro braucht dringend Geld. Foto: Tasnim News Agency / Wikipedia (CC BY 4.0)



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3 Kommentare

  1. Finger weg! Auch wegen der politischen Verhältnisse. Hier klebt Blut am ‚Geld ‚

    1. Du bist ne Torfnase. An deinen Klamotten die du trägst klebt Blut, an dem Grabstein der später mal auf Familiengräber steht klebt Blut, an deinem Auto klebt Blut, an deiner Halskette klebt Blut, wenn du danach gehst, dann darfst du garnichts mehr kaufen.

      1. Dann duerften deutsche Unternehmen auch keine Geschäfte in Russland mehr machen. Und wer weiß, gegen welche Staaten Trump bald noch Sanktionen verhängt, die nicht auf seiner Linie sind, u.a. doch auch Deutschland.

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