Devisen

Der Rubel ist dem Dollar nach wie vor schutzlos ausgeliefert

FMW-Redaktion

Neben der bevorstehenden US-Zinserhöhung hatte die russische Notenbank am 31. Juli ihren Leitzins von 11,5 auf 11% gesenkt. Die Begründung: Die Konjunktur muss mit niedrigeren Zinsen gestützt werden. Der Rubel wertet immer weiter ab, vor allem gegenüber dem US-Dollar.

Warum ist der Rubel dem Dollar schutzlos ausgeliefert? Die russische Zentralbank ist der Meinung, dass die Inflation in Russland in den nächsten zwei Jahren drastisch zurückgehen wird. Von daher sind jetzige Zinssenkungen kein Risiko für ein starkes Ansteigen der Inflation. Und, das geht aus den Texten der russischen Notenbank eindeutig hervor: sie beschäftigt sich in erster Linie mit der immer stärker schwächelnden Konjunktur. Diese will man stützen – mehrmals haben wir schon darauf hingewiesen, dass ein Zinsschritt von 11,5 auf 11% viel zu wirkungslos ist, um der Konjunktur einen kräftigen Impuls zu geben. Wenn man die fortschreitende Abwertung des Rubel auch weiterhin ignorieren will, kann man auch den Leitzins gleich auf 9, 8 oder 7% senken, auf einen Schlag. Die Notenbank schrieb zu ihrer Zinsentscheidung am 31. Juli:

„On 31 July 2015, the Bank of Russia Board of Directors decided to reduce the key rate from 11.50 to 11.00 per cent per annum, taking into account that the balance of risks shifts towards the considerable economy cooling despite a slight increase in inflation risks. According to the Bank of Russia forecast, consumer price growth will continue to slow amid slack domestic demand. Annual inflation will fall below 7% in July 2016 and reach the 4% target in 2017. The Bank of Russia will further decide on its key rate depending on the balance of inflation risks and risks of economy cooling.

Annual inflation temporarily accelerated in July, which was expected and caused by a greater increase in utility tariffs compared with 2014. As of 27 July 2015, annual consumer price growth rate rose to 15.8% from 15.3% in June, according to Bank of Russia estimates. Weekly inflation declined to 0.0 — 0.1% again after a significant increase early this month. Amid a considerable reduction in real income slack consumer demand hampers consumer price growth.“

Der Rubel wird derzeit sozusagen für die Konjunktur geopfert. Ob die Konjunktur durch ein halbes Prozentpunkt niedrigeren Leitzins wieder anspringt, bei dem geopolitischen Umfeld für Russland mit den Ölpreisen, ist mehr als fraglich! Der Weg für Rubel-Shorties scheint auch weiterhin frei zu sein. Wo geht die Reise hin im USDRUB? Von derzeit knapp 65 auf 70?



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