Deutsche Bank und Commerzbank sind richtig gut gelaufen dank den massiven Zinserhöhungen der EZB. Jetzt aber deutet sich die Zinswende an. Zeit zum Absprung?
Im folgenden TradingView Chart sehen wir die Entwicklung seit Sommer 2022, als die EZB begann den Leitzins von 0 % anzuheben, bis zuletzt auf 4,5 % (türkise Linie). Dazu sehen wir als schwarze und orange Linie die Entwicklungen der Aktien von Deutsche Bank und Commerzbank. Seit Sommer 2022 stiegen sie um 47 % und 74 %. Aber der Chart zeigt auch: In den letzten Tagen kam ein Knick in die Aktien. Denn es wird immer klarer, dass die EZB in einigen Monaten ihre Zinsen senken wird.
Erst heute sagte EZB-Chefin Christine Lagarde, man werde wahrscheinlich im Sommer beginnen die Zinsen zu senken. Warum das so wichtig ist? Die Banken haben prächtig verdient dank kräftig gestiegener Zinsen. Denn sie konnten ihre überschüssigen Einlagen an die EZB zu 4 % Einlagensatz verleihen, während sie ihren eigenen Einlegern oft nur einen Teil davon als Einlagenzins zahlten. Und während man vielen Sparern mit Sparbuch und Tagesgeld immer nur einen Teil der höheren Zinsen weiterleitet, kann man von seinen Kreditkunden deutlich mehr Kreditzins verlangen. Das pusht die Margen hoch, die Netto-Zinserträge sind in den letzten Quartalen zur Goldgrube für Deutsche Bank, Commerzbank und die ganze Branche geworden. Und jetzt kommt die Wende?
Es gibt auch Experten, die Aktien von europäischen Banken im Vergleich zu US-Instituten als unterbewertet ansehen. Aber mein Gedankenanstoß an dieser Stelle soll sich nur auf die Zinswende beschränken, sozusagen auf das große Bild der enormen Zinsgewinne, die im Lauf dieses Jahres anfangen könnten wieder zu schrumpfen. Weil Börsianer stets die Zukunft handeln, könnten Bankaktien womöglich in den nächsten Wochen und Monaten fallen, als Vorausblick auf die Zinssenkungen, die im Lauf des Jahres vermutlich anstehen. Anleger sollten dieses Szenario zumindest im Hinterkopf behalten.
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