Ja ist denn heut schon Weihnachten? Was ist hier los? Seit Jahresanfang sah man ununterbrochen Tag für Tag sinkende Füllstände der deutschen Gasspeicher. Regelrechte Ängste sah man am Gasmarkt, ob die Speichermengen für den Winter ausreichen würden, wenn Russland die Pipelines zudreht. Waren die deutschen Gasspeicher zum Jahresanfang noch zu 54,17 Prozent gefüllt, so zeigen heutige Daten von „Gas Infrastructure Europe“, dass es letzten Mittwoch nur noch 24,78 Prozent waren. Aber unglaublich aber wahr: Donnerstag und Samstag gab es minimale Zuwächse von 0,10 und 0,11 Prozent bei den Füllständen, und jetzt sehen wir 24,93 Prozent prozentualem Füllstand.
Da ist es nur verständlich, dass der europäische Terminmarkt-Gaspreis Dutch TTF heute früh gegenüber Freitag Abend um 11 Prozent fällt auf 116,74 Euro. Aber die Füllstände der Gasspeicher dürften nicht erstrangig für den Preisrückgang verantwortlich sein. Das Szenario von Ende letzter Woche dürfte sich aktuell fortsetzen. Putin liefert weiter zuverlässig Gas durch die bestehenden Pipelines (siehe Tweet), und Europa kauft weiterhin Gas bei Putin – so wie es mehrere europäische Politiker letzte Woche bestätigt haben. Denn es geht derzeit eben (noch) nicht ohne Gas aus Russland.
Wenn Russland seit Tagen wieder mehr Gas liefert, und die Wetterlage in Europa nun zunehmend milder wird (Winterende), kann man sagen, dass wir die größte Angst vor einer echten Versorgungsknappheit überwunden haben – zumindest für diese Heizperiode. Wie schlimm und kritisch es nächsten Winter wird, oder ob sich die Lage bis dahin völlig zum Positiven gewandelt hat – das kann Stand heute noch niemand sagen. Wohl wegen des aktuellen Gesamtbildes fällt aktuell der Gaspreis. Auch darf man annehmen, dass die Hoffnung mitschwingt, dass heute anstehende Gespräche zwischen der Ukraine und Russland eine weitere Entspannung für den Krieg bringen könnten. Ein wichtiger Aufwärtsfaktor für den Gaspreis bleibt wohl eine mögliche dramatische Eskalation im Ukraine-Krieg. Wäre Europa dann wirklich dazu bereit doch noch russisches Öl und Gas zu boykottieren? Dies würde die Lage für den Gaspreis womöglich wieder ändern.
14-Mar-22: Overall Russia #natgas flows to Europe in recent days have remained steady, with ongoing full use of NS1 and Ukraine transit. Mallnow westbound flow ticking up slightly as renoms to PL down and renoms to DE up. #TTF
— Tom Marzec-Manser (@tmarzecmanser) March 14, 2022
Dutch TTF Gaspreis im Kursverlauf seit dem 23. Februar.
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Tja wir finanzieren Putin seinen Krieg welcher immer mehr eskaliert und uns Millionen von Flüchtlingen bringen wird was seine Strategie den Westen ins Chaos zu stürzen aufgehen lässt.