Auftrieb bei Lebensmitteln gestoppt Deutsche Inflation sinkt im April von +7,4 % auf +7,2 %

Die deutsche Inflation für April wurde vor wenigen Augenblicken vom Statistischen Bundesamt aus vorläufige Schätzung veröffentlicht. Sie steigt im Jahresvergleich um 7,2 % nach 7,4 % im März. Für heute lagen die Erwartungen bei 7,3 %. Im Monatsvergleich von März auf April steigen die Verbraucherpreise um 0,4 %.

Blicken wir wieder auf die Jahresveränderung, die wichtiger ist: Energiepreise steigen wieder stärker mit +6,8 % nach +3,5 % im März. Aber die Inflation bei Lebensmitteln, die einige Zeit nur bergauf ging, ist aktuell rückläufig mit +17,2 % im April nach +22,3 % im März. Dazu hier der aktuelle Tweet von Dr. Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank:

INFLATION: Die deutsche Inflation ist im April vor allem gesunken, weil die Nahrungsmittelpreise zum erst Mal seit anderthalb Jahren langsamer stiegen. Aber die Kerninflation blieb nach unserer Schätzung mit 5,8% sehr hoch. Das Inflationsproblem ist noch lange nicht gelöst. pic.twitter.com/7MZeSI9el9

— Jörg Krämer (@DrJoergKraemer) April 28, 2023

Hier der offizielle Kommentar der staatlichen Statistiker zur rückläufigen Inflation: Seit Beginn des Kriegs in der Ukraine sind insbesondere die Preise für Energie und Nahrungsmittel merklich angestiegen und haben die Inflationsrate erheblich beeinflusst. Im April 2023 stiegen die Preise für Nahrungsmittel im Vergleich zum Vorjahresmonat mit +17,2 % weiterhin überdurchschnittlich. Der Anstieg der Energiepreise lag im April 2023 mit +6,8 % gegenüber dem Vorjahresmonat, wie schon im März 2023 mit +3,5 %, erneut unterhalb der Veränderungsrate des Gesamtindex. Gegenüber dem hohen Indexstand im April 2022 liegt ein Basiseffekt vor, nachdem im Zuge des russischen Überfalls auf die Ukraine die Energiepreise stark gestiegen waren. Daneben tragen auch die Maßnahmen des dritten Entlastungspakets der Bundesregierung, die im Verbraucherpreisindex abgebildet werden, zur aktuellen Abschwächung der Energiepreisentwicklung bei.