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Deutschland: Rezession, Zinsen und Schuldenbremse! Videoausblick

Deutschland ist in einer Rezession – und die Bundesregierung hat gestern beschlossen, die Schuldenbremse durch eine rückwirkende Erklärung eines Notstands auszusetzen. Inzwischen aber liegen die Ausgaben des deutschen Staates mit 42 Milliarden Euro für Zinsen bei knapp 10% seiner Gesamtausgaben – die Schuldenbremse ist daher ein Instrument, das verhindern kann, dass die Schulden wie in den USA aus dem Ruder laufen. Denn die USA zahlten alleine im letzten Jahr über 720 Milliarden Dollar für Zinsen, Tendenz steigend. Was passiert, wenn die USA – wie Deutschland – in eine Rezession fallen? Heute verkürzter Handel an der Wall Street mit wahrscheinlich sehr geringem Handelvolumen..

Hinweise aus Video:

1. EZB-Protokoll: Sind bereit, Zinsen weiter anzuheben – Märkte glauben kein Wort

2. Signa: Der Zerfall des Immobilienimperiums erhöht Bankenrisiko



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16 Kommentare

  1. Die Schulden in Deutschland mit nur 60% vom BIP, sind doch noch im Vergleich zu anderen Ländern noch relativ moderat. Japan, USA, Kanada, Frankreich und die Südstaaten in der EU sind alle wesentlich höher verschuldet als Deutschland.

    Was mich allerdings stört, ist die naive Vorgehensweise der Politik, die das Grundgesetz, welches sie in 2009 selbst beschlossen haben, wissentlich umgehen möchten, obwohl der enstprechende Artikel auch für Laien sehr verständlich formuliert ist. Das ist der eigentliche Skandal und ich bin froh darüber, dass das Bundesverfassungsgericht entsprechend geurteilt hat.

    1. @Permanix, aber die implizite Verschuldung ist in Deutschland extrem hoch (Rentenansprüche etc.)

      1. @Markus. Deutschland befindet sich mit der impliziten Schuld im EU-Vergleich noch in einer relativ guten Position mit 105% des BIP (Rang 13). Auf dem letzten Platz (Rang 27) liegt die Slowakei mit sagenhaften 674%:

        https://www.stiftung-marktwirtschaft.de/inhalte/presse-und-aktuelles/pressedetails/eu-nachhaltigkeitsranking-2021-corona-geht-demografie-bleibt/show/News/

        Die Statistik ist von 2021, habe nichts Neueres gefunden (Berechnung ist vermutlich nicht so einfach), aber Dank Corona dürfte die Verschuldung insgesamt nach oben gegangen sein. Während der Pandemie wurde ja Geld ohne Ende und ohne Gegenleistung verschenkt. Zusätzlich haben Einige den Staat schön ausgesaugt, z.B. die Maskenhändler. Dass wir das irgendwann mal spüren, ist ja auch klar. Denn Geschenke an die Bürger, die sie am Ende selbst wieder finanzieren müssen, können nur in nachhaltigen Schulden enden.

    2. eine Frage: ist in den von ihnen genannten Ländern, der unproduktive Anteil im Haushalt genauso so hoch wie bei uns? sind die hohen sozial Ausgaben für Gläubiger eine quasi sichere Bank?

      ihre Einschätzung interessiert mich sehr.

      1. Zweimal „nein“. In westlichen Ländern gibt es insgesamt einen starken Trend zu steigenden Sozialausgaben, weil sich bisher nur Industrienationen einen breiten Wohlstand erwerben konnten, der Westen aber seine Industrie teilweise in den Osten verlagert hat, sieht sich die Politik in der Notlage, den Lebensstandard in den westlichen Ländern durch Sozialausgaben zu erhalten.

        Für Gläubiger sind einzig und allein die materiellen Werte eines Landes (z.B. Rohstoffe) und die Steuerzahler des Landes die Sicherheit.

    3. @ Permanix

      Deutschland rechnet kameral. Schulden sind in Bund Und Land nur offiziell verbriefte Kredite. Die meisten Länder der Welt rechnen auch die unverbrieften Schulden hinzu, also alles, was absehbar ebenfalls verbindlich zu zahlen ist. Im Sinner einer Buchhaltung, wie sie jeder ordentliche Kaufmann auch hier nach HGB und fast jede Institution weltweit vorlegen muss, ist Deutschland zusammen mit den USA und Italien das am stärksten verschuldete Land.

      1. @Felix. Absolut oder in % vom BIP? Was ist mit Japan? Haben Sie eine offizielle Statistik für das von Ihnen genannte Ranking unter Einbezug der unverbrieften Schulden? Würde mich sehr interessieren.

        1. @ Permanix
          Vor etwa 20 Jahren selbst mit Kollegen errechnet und in der Tendenz grob nachgehalten.

          Offizielle Statistiken dazu haben immer einen Bias, je nach dem, wer finanziert. Vorwiegend „die Lage schönrechnen“, „das eigene Land besser darstellen“ oder „Umsatz für die Versicherungswirtschaft beschaffen“. Der gröbste Fehler ist natürlich, nur die verbrieften Schulden zugrunde zu legen.

          Die unverbrieften Schulden erhöhen sich, wenn zusätzliche Leistungsgesetze erlassen werden, oder Eigenbeteiligungen gestrichen werden (das ist z.B. Anfang 2020 geschehen, als man die Allgemeinheit voll für die Angehörigen eingesetzt hat), sie sinken, wenn die Lebenserwartung sinkt und damit die zu erwartenden Kosten. Letzteres haben wir gerade. Die Frage ist, ist der Trend stabil? Ich denke ja, Sie wissen ja, dass ich die „Impfung“ dafür verantwortlich mache, und wie weit er geht und wie er sich im Detail darstellt. Wenn viele aus dem aktiven Berufsleben herausgerissen werden, ist es natürlich ungünstiger, als wenn „nur“ die Rentner früher sterben. In einem Jahr werden wir mehr wissen.

          1. @Felix. Gebe Ihnen recht, dass sich jeder schönrechnen möchte. Das liegt in der Natur des Menschen. Immerhin hat man sich auf eine vergleichbare Formel geeinigt. Zumindest die explizite Schuld ist nachvollziehbar, implizit kann natürlich variieren je nach Prognose und Annahmen für die Zukunft, so wie Sie z.B. die angenommene Lebenserwartung genannt haben. Wichtig ist aus meiner Sicht immer das Delta gegenüber den Vorjahren und der Trend solange die Berechnungsbasis dieselbe ist. Und da sieht es übel aus. Das ist ja das Dilemma in dem aber alle stecken. Sobald an der Zinsschraube gedreht wird quietscht und knarrt es überall und dann können implizite Schulden auch mal ganz schnell zu expliziten werden. Ich glaube trotzdem nicht daran, dass Deutschland als eine der ersten Länder in die Staatspleite rutscht. Da gibt es noch viele andere Kandidaten die vor uns an der Reihe sind. Bin kein Freund von zu starker Schwarzmalerei, aber unsere derzeitige Regierung agiert meiner Meinung nach schon oft ohne den richtigen Weitblick, nur um innerhalb der Regierungsperiode irgendetwas nachzuweisen. Da reiht sich dann eine Panne an die andere: Gasumlage, „Heizungsgesetz“, usw..

          2. @Felix
            Und ausgerechnet deine eigenen Berechnungen haben keinen Bias? 😂🤣😅

          3. @Helix52. Ja, eigene Rechnungen, die schon 20 Jahre alt sind und im verborgenen Kämmerlein gemacht wurden, dürfen genauso oder müssen sogar noch viel stärker hinterfragt werden, als offizielle Statistiken. Auch die Aussage, dass daraus drei Länder als die grössten Schuldner identifiziert wurden, würde ja konsequenterweise bedeuten, dass man die eigene Rechnung für alle Länder der Welt gemacht hat. Für die implizite Rechnung gibt es aber immer einen Graubereich, weil Keiner die Zukunft exakt voraussagen kann. Aber gehen wir mal davon aus, dass die offiziellen Rechnungen alle innerhalb einer gewissen Bandbreite zustande gekommen sind und so eine gute Aussagekraft haben.

          4. @Helix52

            dachte ich auch grad. Traue keiner Statistik, die du nicht selber gefä…erstellt hast ;-) Aber in Foren ist das halt so, da werden offizielle Statistiken von Menschen, die damit reales Geld verdienen grundsätzlich als gefälscht angesehen, aber die Zahlen, die sich Heinbl… von gegenüber mit dem Taschenrechner zusammengeklöppelt hat, die glaubt man ungefragt, weil sie ja so toll zur eigenen Vorstellung passen. Wieder mal ein schönes Beispiel warum die Menschheit einfach zu dumm zum Überleben ist!

        2. Und: in Relation natürlich. Absolut ist insofern nicht völlig uninteressant, weil man natürlich eigentlich noch die ganzen Luftnummern die heutzutage in so einem BIP enthalten, sind international vergleichen und bewerten müßte. Aber da muss ich passen.

  2. sie treffen es m.E. auf den Punkt.
    auf der Basis ihrer Informationen kann man den totalen Absturz nahezu exakt ermitteln.
    die Rating Abstufung wird das Finale einläuten.

  3. Der Schuldenstand von Deutschland wäre noch viel höher, wenn EINE Bundesregierung endlich den
    Progressionsverlauf bei der Einkommensteuer angemessen anpassen würde. Immer mehr Normalverdiener
    kommen in die Streckfolter der Steuerprogression. Keine Bundesregierung geht dieses heiße Eisen an.
    Auch weil man weiß, dass die Mehrheit diese Ungerechtigkeit zwar spürt aber im Detail nicht versteht.
    Diese „stille“ permanente Erhöhung der Einkommensteuer ist eine Zeitbombe, die die deutsche Politik
    noch längere Zeit nicht angehen wird bzw. neuerdings nicht mehr kann.
    Es gilt das Motto: Den Hamster im Laufrad machen und niedrige Nettolöhne. Trotzdem kommt der Staat
    mit den Steuern nicht aus…….

    Ausländische Spitzenleute wären unklug wenn sie sich die hohe Steuer- und auch Abgabenlast freiwillig
    antun würden. Die breite Masse hat keine Chance dieser zu entgehen.

  4. Ministerpräsident Franz Josef Strauß konnte SED-Generalsekretär Erich Honecker mittels eines Milliardenkredites dazu bewegen, die Selbstschussanlagen an der Berliner Mauer abbauen zu lassen. Die Deutsche Demokratische Republik kam im Zusammenhang mit dem genannten Milliardenkredit ihren Zahlungsverpflichtungen entsprechend nach.

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