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„Deutschland ist wirklich in Schwierigkeiten“ – Probleme sichtbar am Kreditmarkt

Die wirtschaftliche Lage in Deutschland verschlechtert sich, Investoren sprechen Klartext. Klarer sichtbar werden Probleme am Kreditmarkt.

Baustelle in Nürnberg
Baustelle in Nürnberg. Foto: Ben Kilb/Bloomberg

Der normale Mechanismus am freien Markt lautet: Wer schlechter da steht, wer mehr Probleme hat als andere, muss für Kredite höhere Zinsen zahlen. So auch zunehmend die Unternehmen in Deutschland? Die wirtschaftliche Lage verschlechtert sich, und Experten sprechen Klartext. Kreditinvestoren setzen darauf, dass die Schwierigkeiten Deutschlands mehr als nur eine vorübergehende Erscheinung sind. Wirtschaftliche Stagnation, Immobilienprobleme und die höchste Rate an Unternehmensinsolvenzen in Europa haben laut Bloomberg dazu geführt, dass Anleihegläubiger von deutschen Unternehmen höhere Renditen verlangen als in der gesamten Eurozone. Dieser Trend hat sich seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine, der die Strompreise für die energieintensiven Unternehmen des Landes in die Höhe schnellen ließ, noch verschärft.

Schlechte wirtschaftliche Lage in Deutschland

Die schlechten Nachrichten häufen sich weiter. Nachdem die Wirtschaft im letzten Quartal des vergangenen Jahres geschrumpft ist, deuten die ersten Umfragen für 2024 darauf hin, dass es kaum eine Entspannung geben wird. Die Nachfrage von Kreditnehmern nach Investitionen in Maschinen, Fabriken und Technologie ist zurückgegangen, was das Risiko birgt, dass das Binnenwachstum längerfristig gebremst wird, da sich die Unternehmen darauf konzentrieren, die derzeitige Krise zu überstehen. Und nun wächst auch noch die Besorgnis über das Engagement einiger Banken auf dem wackeligen US-Immobilienmarkt für Unternehmen.

„Deutschland ist wirklich in Schwierigkeiten“, sagte Brian Mangwiro, ein Fondsmanager bei Barings. „Alle großen produzierenden Volkswirtschaften verlangsamen sich, aber in Deutschland wird dies durch höhere Energiekosten noch verstärkt. Es gibt auch Herausforderungen im Automobilsektor, da die Konkurrenz aus China kommt“.

Spread zwischen deutschen und europäischen Unternehmensanleihen

Bloomberg führt weiter aus: Auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos im vergangenen Monat war die Stimmung unter den Führungskräften in Bezug auf Deutschland alles andere als optimistisch. Ihrer Ansicht nach hat Europas größte Volkswirtschaft ihren Ruf als stabiles Land verloren und steht vor einer Zeit des Kampfes, da der Wettbewerb in allen Bereichen, von Maschinen bis hin zu Autos, einschließlich Elektrofahrzeugen, mit dem technologischen Fortschritt zunimmt.

„Die wirtschaftlichen Aussichten des Landes bleiben düster“, so der Weil European Distress Index, der auf stagnierende Rentabilität und Liquiditätsdruck hinweist. Der sprunghafte Anstieg der Zinssätze in den letzten zwei Jahren hat die Probleme noch verschärft und insbesondere den Immobilienmarkt in Bedrängnis gebracht. Die Deutsche Pfandbriefbank teilte am Mittwoch mit, dass sie die Rückstellungen für Kreditausfälle erhöht hat, da sie eine „anhaltende Schwäche“ im Immobilienbereich feststellte.

Viele notleidende Kredite

Mehr als 13,6 Milliarden Dollar an Krediten und Anleihen, die von den Unternehmen in Deutschland ausgegeben wurden, waren im letzten Monat notleidend, 13 Mal so viel wie in Italien, wie von Bloomberg News zusammengestellte Daten zeigen. Dies deutet auf ein umfassenderes Problem hin: Laut einem Bericht des Beratungsunternehmens Alvarez & Marsal sind in Deutschland derzeit etwa 15 % der Unternehmen in Schwierigkeiten, die höchste Quote in Europa.

„Die Notlage greift auf andere Sektoren über, nicht nur auf den Immobiliensektor, das Baugewerbe und den Einzelhandel, die von der Inflation und den steigenden Kreditkosten betroffen sind“, so Christian Ebner, Managing Director im Financial Restructuring Advisory Team. „Das verarbeitende Gewerbe beginnt betroffen zu sein“ und die Automobilindustrie „wird weiterhin ein Sorgenkind sein.“

Grafik zeigt Firmen-Notlage in Europa

Auch die ungewisse politische Zukunft in Deutschlands belastet. Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank Christian Sewing, sagte, dass die Besorgnis über den Aufstieg der AfD zu den rückläufigen Investitionen beiträgt. Finanzminister Christian Lindner äußerte sich diese Woche ähnlich. „Die AfD ist ein Standortrisiko“, sagte Lindner am Montag. „Das ist eine Partei, die den Grundkonsens unseres Landes, nämlich die europäische Integration, in Frage stellt.“

Den Vorteil nutzen

Manche sehen eine Chance, aus den Unruhen einen Vorteil zu ziehen. Private-Equity-Firmen werden wegen des aufkommenden Stresses von Deutschland angezogen und versuchen, Familienunternehmen billig zu kaufen und operative Verbesserungen voranzutreiben, so Banker und Berater, die in Davos anwesend waren.

Die Rezession in der Industrie bedeutet, dass es eine „Gelegenheit gibt, diese hochverzinslichen Kredite zu vergeben oder Unternehmen zu kaufen, die ziemlich fremdfinanziert sind und denen man Eigenkapital zuführt“, sagte Victor Kholsa, Gründer und Chief Investment Officer bei Strategic Value Partners, in einem Interview mit Bloomberg Television. „Diese Möglichkeiten können wir wirklich sehen.“

Direkte Kreditgeber wie Ares Management und Blackstone haben Büros in Frankfurt eröffnet und versuchen proaktiv, Kredite an deutsche Unternehmen zu vergeben, einschließlich der Finanzierung von Übernahmen durch Private Equity. Zu den Transaktionszielen gehört das Messgeräteunternehmen Techem, aber einige sind von der schlechten Qualität einiger der Unternehmen, die Kredite aufnehmen wollen, überrascht. Im vergangenen Jahr übernahmen Kreditgeber eine Reihe Unternehmen in Deutschland, die mit ihren Kreditverträgen in Konflikt geraten waren.

Auch Leerverkäufer versuchen, davon zu profitieren, indem sie 5,7 Milliarden Euro gegen die Unternehmen des Landes setzen. Die größte Wette wird von Qube Research & Technologies Ltd. gehalten, die unter anderem die Deutsche Bank, die Volkswagen und den Vermieter Vonovia leerverkauft.

Immobilienrisiko

Die Short-Wette auf Vonovia deutet auf Sorgen über den deutschen Immobilienmarkt hin. Der Vermieter Adler Group SA ist nach wie vor von der Liquidation bedroht, und das Unternehmen Signa des österreichischen Tycoons Rene Benko, das einen großen Teil der deutschen Immobilien besaß, meldete Ende letzten Jahres Insolvenz an.

Durch den Anstieg der Zinssätze sind die Preise für Wohnimmobilien seit ihrem Höchststand im Jahr 2022 bereits um fast 11 % gefallen. Die Analysten von Jefferies prognostizieren für die Büroimmobilien in Deutschland einen Wertverlust von durchschnittlich 40 % vom Höchststand bis zum Tiefststand, was zu Wertberichtigungen für Kreditnehmer und Kreditgeber führen könnte.

Während das Finanzsystem in den letzten Jahren mehrere Turbulenzen gut gemeistert hat, werden Gewerbeimmobilien und fehlendes Wirtschaftswachstum den deutschen Banken in Zukunft Sorgen bereiten, so Florian Heider, ehemaliger Leiter der Abteilung Finanzmarktforschung bei der Europäischen Zentralbank. Die große Frage sei, ob die Banken ein angemessenes Risikomanagement betrieben und ausreichend Kapital für Verluste zurückgelegt hätten, fügte er hinzu.

„Der Immobilienmarkt muss sehr genau beobachtet werden“, sagte Jörg Rocholl, Präsident der Berliner Wirtschaftshochschule ESMT und Berater des Finanzministeriums. Der Rückgang der Hypothekenkredite schadet auch der Rentabilität der Banken, sagte er.

Kreditausfälle

Die Bundesbank warnte im November, dass Anfang 2023 der „Barwert des Bankbuchs“ für 15 Sparkassen und 37 Kreditgenossenschaften negativ sei, und fügte hinzu, dass sie besonders anfällig für einen Zinsanstieg seien. Seitdem sind die EZB-Zinsen um 2 Prozentpunkte gestiegen (Leitzins aktuell 4,5 %). Ein Drittel der gewerblichen Immobiliendarlehen in Deutschland sind über drei Jahre mit höheren Kreditkosten konfrontiert, was zu einem stärkeren Anstieg der Kreditausfälle und Wertminderungen führen könnte, so die Aufsichtsbehörde.

Festverzinsliche Investoren sind zurückhaltender geworden, wenn es darum geht, sich bei Kreditgebern in Deutschland zu engagieren, die im CRE-Bereich engagiert sind, was sich in der Emission von Pfandbriefen zeigt, der sichersten Art von Schuldtiteln, die Banken verkaufen können. Die Aareal Bank musste sich auf ihre Konsortialführer stützen, die 125 Millionen Euro in das Orderbuch einstellten, um eine vierjährige Anleihe mit einem Volumen von 500 Millionen Euro im Januar über die Bühne zu bringen. Aareal lehnte eine Stellungnahme ab.

Viele Unternehmen und Vermieter machen sich das Mantra ‚Survive ‚Til 2025“ zu eigen, in der Überzeugung, dass Zinssenkungen die Schuldenlast erträglicher machen und das Geschäft ankurbeln werden. Händler wetten derzeit auf fünf Zinssenkungen um 25 Basispunkte in der Eurozone in diesem Jahr. „Vor dem Hintergrund der nach wie vor von makroökonomischen Problemen geprägten Unternehmen ist dies ein Lichtstreif am Horizont“, sagte Ebner von Alvarez & Marsal. „Solange sich die niedrigeren Zinssätze nicht in einer spürbaren Verbesserung der Verfügbarkeit von Kapitalmarktlösungen niederschlagen, werden wir weiterhin Stress erleben.“

FMW/Bloomberg



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35 Kommentare

  1. Einmal die Woche lohnt sich ein Blick hier hin:

    https://www.bundesanzeiger.de/pub/de/to_nlp_start?13

    Und „Qube Research & Technologies Limited“ z.B. hat alles im Angebot, was Rang und Namen hat.

  2. ohne AfD wären die Probleme in Deutschland noch viel größer. es geht ihr z.B nicht um einen Austritt aus der EU, sondern um eine Restrukturierung. diese dürfte auch bitter notwendig zu sein.
    der Kampf gegen die AfD soll lediglich von den derzeitigen Fehlentscheidungen ablenken.
    ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Regierung von CDU/CSU und Grünen unsere Probleme lösen werden.

    1. Wer ist denn hier in der Verantwortung,die AFD?
      Es ist das Regime was hier an der Macht ist.
      Der Ausverkauf der deutschen Firmen geht ja schon seid Merkel und wenn Black Rock März an die Macht kommen sollte wird sich das nicht ändern.Der WEF unter Klaus Schwab sorgt ebenfalls dafür daß der große Reset 2030 eingehalten wird durch die Installation von Kommunistischen Regierungen auf der ganzen Welt.
      Speziell Europa unter der Führung von der korrupten Uvdl steht hier besonders im Rampenlicht.
      Die EU muss zurück kehren zur Wirtschaftsunion wie sie es früher schonmal war und die Länder müssen wieder als Nationalstaaten agieren ,genau das will die AFD.
      Warum kommen keine Fachkräfte zu uns?1.Sprache.
      2.Die Digitalisierung ist auf Entwicklungsniveau 3.Infrastruktur ist das allerletzte
      4.hohe Strompreise
      5.extrem hohe Steuern
      6.die Marktwirtschaft geht den Bach runter
      7.keine Meinungsfreiheit
      8.unsicheres Land durch Flutung von Migranten
      9.sinnlose Vorschriften in allen Lebenslagen speziell für die Wirtschaft.
      Wer soll da kommen?
      Das alles hat also lt.Bankchef Sewing und Lindner mit der AFD zu tun.
      Unglaublicher Mist .

    2. CDU FDP wäre eine Lösung.

      1. Ich wäre für Uschi als Kanzlerin. „Endlich eine Frau“, wie die Presse frohlockte, als sie die Baerbock noch hochschreiben konnte.

        Mann, wie die Zeit vergeht …

  3. Wer die CDU wählt, wählt Grün. Das ist nach einer der letzten Einlassungen von Merz sicher! Wir werden dieses „Krebsgeschwür“, das Deutschland in den Ruin treibt, einfach nicht los.

  4. Aha. Die Afd ist also Schuld an der aktuellen Lage. Na Gott sei Dank wurden wir aufgeklärt, jetzt können wir weiter im Wachkoma Tagesschau gucken und Grün wählen.

  5. Für wie blöde hält man die Menschen eigentlich, wenn man behauptet, die Unternehmen hätten Angst davor, dass die AfD an die Regierung kommt, weil sie europafeindlich sind.
    Frei nach Goebbels: Eine Lüge, die oft genug erzählt wird, wird irgendwann zur Wahrheit.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

    1. …nicht nur weil sie europafeindlich ist, sondern weil der Standort D sowohl für ausländische Investoren als auch ausländische Arbeitskräfte durch eine AfD deutlich unattraktiver wird. Und ich kenne kein Unternehmen, welches keine Probleme dabei hat Arbeitskräfte zu finden.

  6. Geschichte wiederholt sich leider (Wannsee/Potsdam; Weimarer Republik/ heutige Politikunfähigkeit; Sündenböcke Juden/Ausländer), die Menschheit lernt nicht dazu. Die Rechten werden die Oberhand gewinnen und die Welt noch weiter und schneller in die Katastrophe führen. Trump, Wilders, Le Pen, Höcke, Meloni, Kaczyński, Milei, Bolsonaro und Konsorten lassen grüßen… Und Andalusien ist auch nicht weit…..

    1. ib
      Da ich zu 100 % in physisches Gold investiert bin, und das außerhalb der EU lagere, muß ich zum Flugplatz nur meinen Reisepass und meine Medikamente mitnehmen.
      Aber solange die Ökosekte keinen Einfluss auf Spanien hat, bin ich hier in Analusien genau so entspannt, als wenn die AfD in Deutschland regiert.

      Viele Grüße aus Andalusien Helmut

      1. @Helmut

        „Da ich zu 100 % in physisches Gold investiert bin, und das außerhalb der EU lagere, muß ich zum Flugplatz nur meinen Reisepass und meine Medikamente mitnehmen.“
        Bitte vergessen Sie Ihre liebe Frau nicht! 😄

        Um wohin zu fliegen? Russland? China? Argentinien? Südafrika?
        Oder einfach in die Schweiz, das gelobte Land? Dort gilt es aber zu aber bedenken, dass die Lebenshaltungskosten sicherlich doppelt so hoch wie in Andalusien sind. Da wird die Rente nicht mehr reichen. Also müssten Sie Teile vom geliebten Gold liquidieren. Und das tun Sie doch genau so ungern, wie Onkel Dagobert eine Münze aus seinem Geldspeicher abgibt.

        Das werden harte Zeiten. Ganz mieses Kino.
        Ein langes, dunkles emotionales Tal…

    2. Politiker, ob rechts oder links, sind nur Marionetten des Beamtentums. Solange die Menschheit nicht die Strippenzieher über der Bühne erkennt, geht sie wieder und wieder in die gleiche Falle.

    3. ib, Sie verwechseln da etwas.
      Die Verbrechen auf die sie da anspielen sind von Sozialisten begangen worden.
      Nämlich von National-Sozialisten.

      Das Unheil was aktuell angerichtet wird, richten auch Sozialisten an.
      Nämlich Öko-Sozialisten

  7. Dr. Krall hat es vorhergesagt. Die ganzen Zombie-Unternehmen, die nur durch die Nullzinspolitik überlebten, stehen jetzt vor der Pleite. Wir danken Herrn Draghi, Frau Merkel und Frau Lagarde. Die Brandbeschleuniger des wirtschaftlichen Niedergangs – Firmen, die nicht auswandern können, gehen halt pleite – ist die Ampelregierung. Dass die AfD und die Rechten eine Teilschuld daran hätten, ist dummes Gerede. Diverse CEO greifen Steuergelder als Subventionen ab und bewegen sich deshalb auf der Schleimspur der Regierung. Italien mit Frau Meloni und Frankreich mit Frau Le Pen haben Wirtschaftswachstum!

    1. @Dagoberti
      Frankreich mit Frau Le Pen haben Wirtschaftswachstum!
      Bis heute, bis zu Ihrem Kommentar war mir noch nicht bewusst, dass Frau Le Pen die Geschicke Frankreichs lenkt.
      Meines Wissens nach sitzt ihre rechtsradikale Partei Rassemblement National in der Opposition und randaliert dort rhetorisch im Parlament ähnlich laut und substanzlos herum wie unser deutsch-alternatives Sammelsurium aus enttäuschten Konservativen, Rechtspopulisten, Rechtsradikalen, Rechtsextremen und Neonazis.

      Nach meinen Informationen und Wissensstand differenziert sich die französische Rechtsfront der Parteienlandschaft in mindestens sieben Fraktionen: Von stockkonservativen Republikanern (Les Républicains) bis hin zu komplett rechtsextremen Vollpfosten mit Namen „Reconquête“ (Rückeroberung).

      In unserer allseits geliebten AfD hingegen ist ansatzweise weiterhin das ganze Spektrum vertreten. Die Machttendenz natürlich entwickelt sich mit zunehmender Zeit immer mehr in Richtung des Neonazi-Flügels von Höcke & Konsorten. Die ehemaligen innerparteilichen Gewichte verschoben und verschieben sich noch immer zusehends vom Wirtschaftsliberalismus hin zum Nationalkonservatismus und weiter zum rechtsnationalen, völkischen, rassistischen, antisemitischen Flügel.
      Relativ gemäßigte, wirtschaftsliberale und rechtskonservative Mitglieder verließen in den letzten Jahren scharenweise die Partei. Übrig blieb eine unflätige, rüpelhafte und verlogene Horde, deren Mitglieder und hochrangige Mitarbeiter sich nicht einmal mehr scheuen, an arischen Geheimtreffen zu Remigration teilzunehmen.

      Der Öffentlichkeit verkaufen sie Enthüllungen als „private Zusammenkunft unbescholtener Bürger“, die in ihrer Freizeit von mit Steuergeldern bezahlten Linksradikalen durch kriminelle Stasi-Methoden überwacht werden.
      Die Begriffe vom „überragenden öffentlichen Interesse“ und von Pressefreiheit scheinen hier nicht ansatzweise in dem Maße zu gelten, wie etwa bei der „investigativen“ Schlammschlacht gegen Frau Baerbock vor den letzten Bundestagswahlen. Ihr privates Buch war anscheinend nicht länger privat, genauso wie Herrn Habecks private Autoren-Vergangenheit als stets beliebtes Pseudoargument Eingang in die einseitig subjektiven, wertorientierten Scheindebatten dieser Hassprediger und ihrer Superspreader findet.
      Eine Vergangenheit mit privaten Zeiten als Kinderbuchautor, welch unvorstellbarer Skandal!
      In Wirklichkeit wären die gefährlichen und extremistischen Kindsköpfe gut beraten, zumindest einmal ein paar gute Kinderbücher zu lesen, bevor sie sich in die düstere und negative Schlangengrube von Telegram und alternativen Medien im Internet begeben.

      Da fällt mir wieder ein, Frau Le Pen hat sich Ende Januar 2024 sogar deutlich von der AfD distanziert und mit einem Ende der gemeinsamen Fraktion im EU-Parlament gedroht.

      Das alles war jetzt eine Replik auf eine einzige Ihre vielen unbewiesenen und stetig wiederholten Pauschalkeulen, die Sie komplett zusammenhanglos und maximal verdichtet auf möglichst kurzem Zeitraum abspulen. Von Zombies, Draghi, Merkel, Lagarde, der Ampel bis zu CEOs. Einen kohärenten Zusammenhang können und wollen Sie gar nicht darstellen. Der allumfassende und gottgleiche Beweis dafür steht bereits im ersten Satz: Dr. Krall hat es vorhergesagt.
      Wer nicht ganz diese monokausale, religiöse Guru- und Schamanen-Denkschiene fährt und der skeptischen Vielfalt wissenschaftlicher Diskurse etwas mehr Raum einräumt, lebt natürlich in einer deutlich komplexeren und komplizierteren Welt, die keine einfachen Lösungen und Erklärversuche wie in Dr. Kralls Kinderbüchern für Libertäre bis Rechtsradikale bietet.

  8. Einfach mal ein Beispiel für die verkorkste Wirtschaftspolitik der letzten Jahre:

    Wenn bspw. der Chef des heute weltgrößten Batterieherstellers (CATL) noch dankbar dafür ist, dass ein gewisser Herbert Diess um etwa 2010 den Rat gab sich auf die Li-Io-Technik zu fokussieren, aber in Deutschland oder Europa keiner unter den Automobilzulieferern etc. dazu bereit war die Zeichen der Zeit zu erkennen und entsprechende Ratschläge anzunehmen (ja, wir diskutieren heute noch lieber über den Sinn oder Unsinn eines Verbrennerverbots), dann braucht sich heute niemand wundern, dass wir vom einstigen Autoland Deutschland stetig in die Bedeutungslosigkeit abdriften – mit all den (wirtschaftlichen) Folgen. Man hätte sich deutlich besser positionieren können als man es heute ist. Aber in den Stillstandsjahren unter Merkel war eine vorausschauende, strategische Wirtschaftspolitik eben nicht von großer Priorität oder gewollt.

    Auch die jetzige Regierung fördert nicht gerade das Vertrauen in ihr tun und trifft mitunter nicht immer die besten Entscheidungen, wenn sie denn mal einen gemeinsamen Nenner findet. Aber die Weichen für den wirtschaftlichen Abstieg wurden schon sehr viel früher gestellt (auch schon vor Merkel).

    Noch am Rande: Die AfD ist mit Sicherheit nicht die bessere Lösung. Aber solange sich die anderen Parteien mehr bekriegen, statt gemeinsam Lösungen zu finden, wird der Glaube an die Heilsbringer vom rechten Rand auch nicht verschwinden.

    1. @ Domi:

      Sie sprechen das Problem an. Es sind Regierungen, die Technikverbote diskutieren und erlassen. Diese Denke ist das Kernproblem. Das ist hier nicht anders als in China, siehe die aktuelle Artikelserie auf FMW dazu.
      Wirtschaft braucht Handlungsfreiheit.

      1. Ja, aber auch Wirtschaft muss eigenverantwortlich handeln. Wenn man aber wie die deutsche Automobilindustrie durch eigenes nicht bzw. dagegen Handeln oder kurzfristiges Denken den Anschluss verpasst, kann man nicht alleine der Politik die Schuld in die Schuhe schieben.

        1. Eigenverantwortung bedeutet aber auch, es nicht zu übertreiben. Wenn man sieht, wie viele Autos heutzutage auf der Erde herumgurken, bsw. einfach mal zum Spaß quer durch die Wüste, hätte man noch viel mehr auf die Bremse treten und sich nach einer besseren Beschäftigung umsehen müssen. Zu viele Autos brauchen nämlich auch zu viele Rohstoffe, zu viel Energie, zu viele Straßen, zu viele Parkplätze resp. Garagen und zu viele Gründe, damit herumzufahren, wenn man nicht gerade fliegen will.

          1. @ Crashcow
            Absolut, aber da sehe ich alle in der Verantwortung: Privatpersonen die auch mal begreifen wieviel bzw. wenig Auto es eigentlich zum leben braucht, eine Industrie, die den Drang zu immer mehr und immer größer nicht immer weiter befeuert und eine Politik die auch mal unbequeme Entscheidungen trifft, wie bspw. Reduzierung des zigfach größeren Flächenbedarfs von privaten PKW ggü. allen anderen Verkehrsmitteln.

          2. Domi,
            das geht nicht. Der Frosch bleibt nämlich nur im Topf sitzen, wenn man das Wasser langsam zum Kochen bringt.

          3. @ Crashcow: Wohl wahr. Nur wenn dem Frosch die Eigenverantwortung z.B. durch Verbote abgenommen wird, wird hektisch umhergehüpft.

          4. Domi,
            nach meiner Erfahrung bricht Hektik dort aus, wo Eigenverantwortung beginnt. Vorschriften und Verbote haben hingegen etwas sehr Behütendes und Delegierendes, mit dem es sich Viele im Glauben an die Verantwortung Anderer bequem machen. Froschauge sei wachsam!

          5. Crashcow, ich würde sagen es gibt beides.
            Wenn bspw. fossile Heizungen verboten werden sollen, weil aus bestimmten Gründen sinnvoll, sich die meisten aber schon lange um das Thema drücken, wird in Panik noch mal schnell ne neue eingebaut.
            Soll man in Eigenverantwortung sein Gebäude gegen versicherbare Naturkatastrophen versichern, aber tut das nicht, weil man nicht muss, wird schnell wieder nach Hilfe gerufen wenn dochwas passiert. Gäbe es aber eine Pflicht würde auch gemeckert – man kann es eigentlich nur falsch machen.

          6. Domi,
            man kann zur falschen Zeit nichts richtig machen. Insofern ist Timing oft viel entscheidender als der Sachverhalt selbst. Zwang macht vor allem deutlich, dass man sich keine Zeit nehmen darf, das Richtige zu tun.
            Wem man eine Elementarversicherung aufzwingen muss, hat man wahrscheinlich auch sein Haus schon aufgenötigt, inklusive Heizung. Genau genommen hat er diesbezüglich nie eigenverantwortlich gehandelt, weil er sich für die Abwägung seiner Interessen schlicht zu wenig Zeit genommen hat, um beispielsweise herauszufinden, dass Wohneigentum gar nicht sein Ding ist. Was soll der dann noch richtig machen, außer das Haus zu verkaufen? So lange er das nicht tut, trägt er vorwiegend die Last Anderer, als dass er seinen Interessen verfolgt. Damit sind Hektik und Jammer vorprogrammiert, weil unter solchen Rahmenbedingungen ohne Druck gar nichts geht.
            Die meisten wurden zu ihrem Glück gezwungen. Wer jedoch etwas schon falsch anfängt, hat zum Richtig machen so gut wie keine Chance, denn er betreibt sein Leben lang im Grunde nur noch Schadensbegrenzung.

      2. Und die heutigen Diskussionen um ein Verbrennerverbot sind aus dieser Sicht eine reine Scheindebatte, wie einige Verbotsdebatten ebenso.

      3. @felixcwo verbietet China Technologie?
        zunächst zu China: der Staat hat neue Technologien extrem gefördert: Digitalisierung, eAutos, Chipindustrie, AI, PV, Windenergie.
        so klever war Deutschland und vor allem deutsche Unternehmen nicht.Sie haben ihre Modernisierung verschlafen. Siehe VW.
        China verbietet nicht, es fördert andere Technologien mehr. aus gutem Grund.

        1. Guten Morgen Horst,

          China maßregelt seine Wirtschaft mehr als westliche Länder. Aber auf anderem Wege. Ich hatte doch auf die Artikel hier verwiesen.

          Wirtschaft braucht Freiheit. Es ist egal, welche Art von Einschränkungen die Politik auferlegt (Steuern, Verbote oder Regulierungen), sie mindern stets die Aktivität. Das kann man im Einzelfall wollen, man muss sich aber über die Wirkung im Klaren sein, damit man es nicht übertreibt.

          Was die Förderung angeht, so neigt jedes Land dazu. Man will halt gut aussehen. So hat Deutschland z.B. die Solarenergie gefördert, nur hat China uns diese aufgrund von Kostenvorteilen weggenommen.

          In einer kommunistischen Diktatur hat die Regierung den Vorteil, dass sie schnell Mittel für etwas organisieren kann. Das geht in einer freiheitlichen Ordnung nicht in diesem Maße. Je mehr aber eine Entwicklung voranschreitet und Kreativität und Innovation Bedeutung gewinnen, desto schlagender werden die Vorteile der Freiheit.

          In der Geschichte hat es sich bisher immer und ohne Ausnahme zugunsten der Freiheit ausgespielt. Auch deswegen verachte ich die kollektivistischen Strömungen, die sich im Westen breit gemacht haben. Sie sind unmenschlich, undankbar gegenüber der Arbeit ihrer Vorgänger und obendrein primitiv, quasi „Planwirtschaft ohne Plan“.

          1. @felix „Wirtschaft maßregeln“ und „Technologie verbieten“ sind 2 paar Schuhe.
            Sie sollten ihre Worte sorgfältiger wählen.

    2. Der Stillstand der Merkel-Jahre hatte viel mit der SPD zu tun gehabt, die jetzt wieder in der Regierung ist und sogar den Kanzler stellt. Schaut man sich an wie Scholz im Ukrainekrieg gehandelt hat – verzögern, verzögern, verzögern – klassische SPD-Politik, dann ist der jetzige Absturz folgerichtig.

  9. Sewing sieht offenbar, dass die Krise sich entfaltet und positioniert sich so, dass seine Bank bestmögliche Aussichten auf Rettungspakete hat. Das ist alles.

    1. @Felix: Gut. Reiner Opportunismus. So kann man es auch sehen. Warum es sich mit den Regierenden verscherzen?

  10. Bundesminister der Finanzen Christian Lindner ist somit aufgerufen, die Störung des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichtes zu erklären.

  11. Also wenn der Vorstandsboss der größten deutschen Bank den unqualifizierten wortsprech unserer inkompetenten politikelite wider besseren wissens wiederkäuert,dann kann es auf etwas hindeuten. Und zwar das dieses geldhaus bald die Hilfe unseres hochangesehenen FM in vertretung des steuerzahlers oder der EZB benötigt.

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