Europa

Jetzt stürzen nach der Industrie auch die Dienstleister ab Deutschland: Stärkster Rückgang der Wirtschaft seit drei Jahren

Zinsen und Inflation bremsen Nachfrage

Deutschland Wirtschaft Rückgang

Soeben wurde der Einkaufsmanagerindex für die Wirtschaft in Deutschland (Markit PMI/S&P Global; erste Veröffentlichung für August) veröffentlicht: die deutsche Industrie bleibt weiter tief in der Rezession, wie die Daten zeigen – nun aber erwischt es auch den kürzlich noch boomenden Service-Sektor! Der Grund: die gestiegenen Zinsen und die Inflation bremsen die Nachfrage deutlich.

Hier die aktuellen Zahlen für den August:

Verarbeitendes Gewerbe: 39,1 (Prognose war 38,7; Vormonat war 38,8). Damit bleibt die deutsche Industrie tief in der Rezession – alle Werte unter 50 bedeuten Schrumpfung

Dienstleistung: 47,03 (schwächster Wert seit neun Monaten; Prognose war 51,5; Vormonat war 52,3)

Gesamtindex: 44,7 (schwächster Wert seit 39 Monaten; Prognose war 50,3; Vormonat war 50,6)

Dazu schreibt S&P Global, das die Daten erhebt:

„Die Deutsche Wirtschaft verzeichnete im August den stärksten Wachstumsrückgang seit über drei Jahren, wie die aktuelle, von S&P Global erstellte HCOB-‚Flash‘-PMI®-Umfrage, zeigt. Ausschlaggebend hierfür waren der beschleunigte Rückgang der Industrieproduktion und neuerliche Geschäftseinbußen im Servicesektor. Der Ausblick blieb pessimistisch, da die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen wegen der steigenden Zinsen, der Unsicherheit auf Kundenseite und der hohen Inflation zurückging. Gleichzeitig verstärkte sich der Inflationsdruck wieder, ausgelöst durch den beschleunigten Kosten- und Preisanstieg im Servicesektor.

Mit 44,7 Punkten nach 48,5 im Vormonat ist der HCOB Flash Deutschland Composite PMI im August den vierten Monat in Folge gesunken und notierte damit auf dem tiefsten Wert seit Mai 2020. Der vierte Rückgang der Industrieproduktion hintereinander fiel so stark aus wie seit über drei Jahren nicht mehr (Index bei 39,7). Gleichzeitig vermeldete der Servicesektor erstmals seit acht Monaten wieder Geschäftseinbußen, die so stark ausfielen wie zuletzt im November 2022 (Index bei 47,3).“

Und Dr. Cyrus de la Rubia, Chefökonom der Hamburg Commercial Bank, kommentiert:

„Die Hoffnung, dass die Dienstleister die deutsche Wirtschaft retten könnten, hat sich in Luft aufgelöst. Stattdessen ist der Servicesektor dabei, sich der Rezession im verarbeitenden Gewerbe anzuschließen, die im zweiten Quartal begonnen zu haben scheint. Unser BIP-Nowcast-Modell, das die PMI-Vorabschätzung miteinbezieht, zeigt nun einen stärkeren Rückgang der gesamten Wirtschaft als zuvor an, nämlich um fast -1%“.



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

6 Kommentare

  1. Mal sehen wie tief das Tal wird, wenn sich die Immobilienkrise, Zombiefirmen, Bankenkrise, Deindustrialisierung, Firmenabwanderungen, Abwanderung von Fachkräften, hohe Energiekosten, Wohnungsmangel und das, Flüchtlingsproblem, richtig entfalten, bzw. gegenseitig aufschaukeln.
    Plus die noch nicht bekannten „Kunstgriffe“ der grünen Sekte, die eigentlich CO2 einsparen sollten, aber wohl im Winter auch das letzte Kohlekraftwerk ans Netz bringen wird.
    Schöne neue grüne Welt.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

    1. Hallo, wir haben das bekommen was wir gewählt haben , oder doch nicht da haben sich 3 Parteien zusammengeschlossen die auf Grund fehlender wirtschaftlicher Fachkompetenz, DE in den Ruin treiben werden . Also Bürger seid DANKBAR wenn ihr bald euer Erspartes verlieren werdet und auf der Straße landet . Hallo Helmut gibt es in Andalusien noch ein Plätzchen für mich , ich glaube ich muss mich auch langsam auf den Weg machen.(noch Ironie)

      1. Hallo Pit 200,
        es macht sich selbst hier bei uns am „Ende der Welt“ bemerkbar. Unser ehemaliger Mitarbeiter hat seit 2 Jahren die Leitung einer größeren Ferienanlage übernommen. Es häufen sich Anmietungen von Deutschen, die über 3 Monaten gebucht sind (also gar nicht mehr unter Ferienvermietung laufen) und die Gäste fragen nach einem Steuerberater der die deutsche Sprache beherrscht und Firmengeründungen vornehmen kann.
        Das ist nur etwa 5 km von uns entfernt, und die Leute freuen sich, wenn sie sich mal mit meiner lieben Frau und mit mir reden können, die das alles schon einmal durchgemacht haben.
        Gut, wir reden dabei nur über „kĺeine Fische“ die ihre „Einpersonenfirma“ nach Spanien verlegen wollen, oder mit spanischen Produkten handeln, und den Firmensitz noch in Deutschland haben.
        Einer hat seit viele Jahren eine Umzugsfirma (Schwerpunkt Spanien Deutschland) und hat auch noch den Firmensitz in Deutschland.
        Sie haben einfach die Schnauze voll in Deutschland.
        Es sind auch Personen dabei, die wie wir, mit fasst 50 ausgewandert sind, und schon wissen, dass sie sich in den nächsten 15 Jahren noch eine zusätzliche eigenständige Rente aufbauen können, für die sie in Deutschland etwa 45 Jahre einzahlen müssten.
        Also durchgehend gut informiert Leute.

        Viele Grüße aus Andalusien
        Helmut

  2. Mike the Software Engineer

    Deutschland: „Flasche leer“.
    Gründe:
    – Überbordende und lähmende Bürokratie.
    – Deutsche Energiewende verursacht einen Verlust an Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft.
    – Gehälter zu niedrig, zu wenig Netto vom Brutto. Echte Fachkräfte gehen beispielweise lieber in die Schweiz, in
    die USA, wo sie locker das doppelte und dreifache verdienen.

    1. Nach 3 Jahren, das ist ein Vergleich.
      Nehmen Sie bitte einen anderen Parameter.
      Vor 3 Jahren war VERORDNETE
      GLOBALE TEILWEISE WIRTSCHAFTSSCHLIESSUNG.
      DANKE.

  3. Es will bei dieser Politik keiner in Deutschland investieren.

    Einfach mal diese Studie lesen
    https://www.iwd.de/artikel/firmenkapital-fliesst-aus-deutschland-ab-591991/

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage