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Ungleichheit: Deutschland weit vorne Deutschland: Zerbricht die Ampelkoalition wegen Wohlstands-Spaltung?

Deutschland: Zerbricht die Ampelkoalition wegen Wohlstands-Spaltung
Deutschland Ampelkoalition - Foto: artbutenkov - Freepik.com

Deutschland war einst eine geeinte Nation mit einem Wohlstand, der seinesgleichen suchte und deutlich homogener verteilt war. Zuversicht und politische Stabilität kennzeichneten das Land. Die aktuelle Lage lässt davon aber nur noch wenig erkennen. Der Wohlstand ist inzwischen sehr ungleich verteilt und die Gesellschaft gespalten. Dazu beigetragen hat zuletzt auch die Politik der Ampelkoalition, die sich selbst in eine Krise manövriert hat. Die Haushaltskrise, die ideologische Politik der Grünen auf Kosten der nächsten Generation, zahlreiche Fehlentscheidungen und ein überhebliches Auftreten führten zu einer immer größeren Unzufriedenheit bei der Bevölkerung, die mittlerweile auf die Barrikaden geht.

Deutschland: Ungleicher Wohlstand

Deutschland war in der Nachkriegszeit ein Hort des Wohlstands und der politischen Stabilität. Jetzt stagniert die Wirtschaft und der soziale Frieden ist einer Verbitterung und Spaltung gewichen, so Bloomberg. Die äußerst ungleiche Verteilung des Wohlstands ist eine unterschätzte Ursache dieser Malaise: Die obersten 10% der Haushalte verfügen über ein Nettovermögen von 725.000 Euro und mehr und kontrollieren mehr als die Hälfte des Vermögens. Die unteren 40% verfügen dagegen laut einer Bundesbank-Studie aus dem Jahr 2021 über weniger als 44.000 Euro Nettovermögen.

Vermögen: Soziale Ungleichheit nimmt zu

Zusammen mit dem allgegenwärtigen Gefühl, dass das Land generell vor die Hunde geht – angesichts der maroden Infrastruktur, der Inflation und der Energiekrise –, macht die wirtschaftliche Unsicherheit die Deutschen anfällig für Extreme. Um dem beizukommen, muss die Ampelkoalition das Steuersystem umbauen, das derzeit Arbeitseinkommen über Gebühr belastet, sowie das wirtschaftliche Kapital des Landes auf eine breitere Basis stellen.

Ampelkoalition vor einem Scherbenhaufen

Aufgebrachte Landwirte haben in den letzten Tagen landesweit die Straßen blockiert, vorgeblich aus Protest gegen Kürzungen der Agrarsubventionen. Der rechten AfD kommen die Proteste gerade recht; schon fast ein Viertel der Wähler gibt in der Sonntagsfrage an, dass sie die AfD wählen würde – und man kann nicht ausschließen, dass diese Zahl bis zur Bundestagswahl im nächsten Jahr noch steigen wird.

Zugleich steht die Ampelkoalition vor einem Scherbenhaufen, da sie vom Verfassungsgericht gezwungen wurde, im diesjährigen Haushalt 17 Milliarden Euro einzusparen, weil Karlsruhe den Versuch, ungenutzte Pandemie-Mittel in Klimainvestitionen umzumünzen, für illegal erklärt hat. Damit wurde einem Trick die Grundlage entzogen, mit dem Bundeskanzler Olaf Scholz das Anti-Schulden-Mantra der FDP, die Klimawünsche der Grünen und die Sozialversprechen der SPD unter einen Hut gebracht hatte.

Die Folge sind Streit und Kompromisse, die niemanden zufriedenstellen. An den Straßenrändern stehen symbolische Galgen mit dem gehenkten Ampel-Symbol, und Wirtschaftsminister Robert Habeck wurde von einer wütenden Menschenmenge daran gehindert, seine Fähre nach einem Kurzurlaub zu verlassen.

Die Polarisierung erinnert an die Schmähungen von Trump-Anhängern und den französischen Gelbwesten und wird durch Echokammern in den sozialen Medien und Misstrauen gegenüber Mainstream-Medien angefacht. Für Deutschland, das sich etwas einbildete auf seinen inneren Zusammenhalt, gemeinsamen Wohlstand und Drang zum Konsens, ist es dennoch schockierend.

Ungleichheit in Deutschland nimmt zu

Aber Teil des Problems ist eben, dass der angeblich breit verteilte Wohlstand teilweise ein Mythos ist: Die Ungleichheit ist im europäischen Vergleich hoch und das Median-Nettovermögen liegt mit rund 106.000 Euro deutlich unter dem Median der Eurozone von rund 150.000 Euro.

Wohlstand: Deutschland rutscht ab im europäischen Vergleich

Natürlich kann man argumentieren, dass die Deutschen aufgrund hochwertiger öffentlicher Dienstleistungen nicht viel Erspartes brauchen, um gut zu leben: Kitaplätze sind in einigen Bundesländern kostenlos, ebenso das öffentliche Hochschulstudium. Zuletzt haben die Gewerkschaften kräftige Lohnerhöhungen durchgesetzt, die Sparer erhalten wieder höhere Zinsen und auch die Gewinne der Landwirte sind in den letzten beiden Jahren in die Höhe geschossen.

Allerdings besitzt weniger als die Hälfte der Haushalte ein Eigenheim und profitiert daher nicht von steigenden Immobilienpreisen – das mittlere Vermögen deutscher Mieterhaushalte beträgt laut Bundesbank lediglich 16.000 Euro.

Gleichzeitig investiert nur jeder sechste Deutsche am Aktienmarkt. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz erklärte vor ein paar Jahren, damals noch als Finanzminister, er habe sein Geld “nur auf einem Girokonto”. Damit hat er womöglich populistisch Punkte gesammelt, aber die Bemerkung spricht Bände über die kontraproduktive Einstellung gegenüber Investitionen.

Schwächen des deutschen Wirtschaftsmodells sind offensichtlich

Ein Großteil des deutschen Vermögens konzentriert sich im viel zitierten, oft familiengeführten Mittelstand. Der ist zwar ein Motor für die Schaffung von Arbeitsplätzen, aber seine sparsame Grundhaltung ist auch verantwortlich für die Leistungsbilanzüberschüsse, für die Deutschland oft kritisiert wird, und trägt laut Internationalem Währungsfonds zur Ungleichheit und zur Dämpfung des Binnenkonsums bei.

Boomende Exporte und Haushaltsüberschüsse konnten jahrelang von diesen Defiziten ablenken, doch nun sind die Schwächen des Wirtschaftsmodells offensichtlich geworden. Das Bruttoinlandsprodukt ist im Jahr 2023 um 0,3% geschrumpft, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte, und die Wirtschaft wird in diesem Jahr wohl nur magere 0,3% wachsen.

Politik der Ampelkoalition: Erst Rezession, dann Stagnation

Die alternde Bevölkerung belastet auch das Sozialsystem. Ohne Reformen wird der Anteil des Staatshaushalts, der für die Renten ausgegeben wird, bis 2050 auf mehr als die Hälfte ansteigen, verglichen mit rund einem Viertel heute. Der Plan von Finanzminister Christian Lindner, das umlagefinanzierte Rentensystem durch einen gehebelten Staatsfonds zu ergänzen, der in globale Aktien investiert, reicht nicht aus, um die Finanzierungslücke zu schließen.

Angesichts der zunehmend zerstrittenen Politik wegen der Ampelkoalition bin ich nicht optimistisch, was die Chancen für weitere Reformen zur Verringerung der Ungleichheit und zur Ausweitung des Vermögensbesitzes angeht, aber an guten Ideen herrscht kein Mangel.

Steuersystem in der Kritik

Die OECD und führende Ökonomen kritisieren das Steuersystem schon seit langem für die übermäßige Belastung der Arbeitseinkommen und die viel zu geringen Vermögens- und Erbschaftssteuern.

So gibt es beispielsweise weitreichende Befreiungen von der Erbschaftssteuer für Unternehmer, mit der Begründung, dass sonst Arbeitsplätze und Investitionen gefährdet wären. Diese Regeln sind viel zu großzügig, mit dem Ergebnis, dass Steuern auf große Erbschaften oft niedriger sind als die auf kleine.

Die Vermehrung des Wohlstands muss nicht unbedingt bedeuten, dass man ihn den Reichen wegnimmt. In Deutschland fehlen steuereffiziente Möglichkeiten, für die Alterssicherung in den Aktienmarkt zu investieren, wie sie nicht nur in Großbritannien oder den USA gang und gäbe sind.

Laut Bloomberg wäre auch ein Grunderbe eine gute Idee — eine pauschale Bargeldausschüttung von, sagen wir, 20.000 Euro an jeden jungen Erwachsenen, die für bestimmte Ausgaben wie den Erwerb von Wohneigentum oder die Ausbildung reserviert werden könnte.

Die Ironie der zunehmenden Unterstützung der AfD bei den Wählern ist, dass viele ihrer einkommensschwachen Anhänger von seinem Programm nicht profitieren würden, das sich unter anderem radikal gegen Vermögens-, Grundbesitz- und Erbschaftssteuern richtet. Mehr Menschen am Wohlstand teilhaben zu lassen, würde viel dazu beitragen, die Unterstützung für radikale politische Parteien zu kanalisieren und die Wut auf die Ampelkoalition, die derzeit in Deutschland überkocht, abzukühlen.

FMW/Bloomberg



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22 Kommentare

  1. Bundesminister der Finanzen Christian Lindner ist aufgerufen, anstelle die Steuerbefreiung für Agrar-Diesel zu streichen, die Gastronomen nach einer Mehrwertsteuer in Höhe von 7% nunmehr wieder zu einer Mehrwertsteuer in Höhe von 19% heranzuziehen, und die wettbewerbsverzerrende, rein entfernungsbezogene Luftverkehrssteuer ab Mai d.J. ein weiteres Mal zu erhöhen, eine Bundesverfassungsgericht-konforme Vermögenssteuer für Superreiche auf den Weg zu bringen, dahingehend, indem in einem ersten Schritt eine Vermögenssteuer für Superreiche, für kleine und mittlere Unternehmen und für Konzerne beschlossen wird, und in diesem Zusammenhang in einem zweiten Schritt Entlastungen bei der Körperschaftssteuer und verbesserte Abschreibungsmöglichkeiten auf den Weg gebracht werden.

    1. Diese kranke Idee von Vermögens- und Erbschaftssteuern kommen nur von Links-Linken die sich noch nie etwas geschaffen haben.
      Steuern auf Geld welches schon x-Mal versteuert wurde ist abzulehnen. Irgendwann muss genug sein und Eigentum muss Eigentum bleiben. Reicht schon die künstliche Geld-Entwertung durch die Inflation welche vom Regime hoch gehalten wird.

      Wie wäre es mit sparen? Kein einziger Euro darf ins Ausland verschenkt werden – keine Entwicklungshilfe etc.

      1. An FMW-Nutzer WoodyXXL: Ihr Vokabular eignet sich nicht für mein hießiges FMW-Feld. Ansonsten empfehle ich Ihnen dahingehend Faktencheck, daß sich Millionäre für den gesellschaftlichen Zusammenhalt aussprechen.

      2. @WoodyXXL

        Bevor Sie sich beklagen über „die künstliche Geld-Entwertung durch die Inflation welche vom Regime hoch gehalten wird, sollten Sie erst einmal in Betracht ziehen, wie hoch im Gegenteil die künstliche Nicht-Entwertung von Vermögen seit Draghis „Whatever it takes“ im Jahr 2014 war. Wie sehr die heute Vermögenden davon, etwa in Form von direkten und indirekten Erbschaften und Firmengeflechten ohne großartige eigene Leistung profitiert haben.
        Wie viel nicht x-Mal, sondern nicht ein einziges Mal überhaupt erst einmal angemessen und ohne Steuertricks versteuert wurde… 😏

        Sie resümieren patriotisch stolz und kompromisslos:„Kein einziger Euro darf ins Ausland verschenkt werden – keine Entwicklungshilfe etc.“
        Von welchen Motiven und wirtschaftlich-gesellschaftlichen Utopien sind Sie denn getrieben? Um in Ihrem Duktus zu bleiben, welches gesund rechts-rechte Recht ist legitime Basis Ihrer Forderungen?
        Haben Sie schon wieder vergessen oder von Beginn an ignoriert, dass es viel größere globale Probleme, wie etwa den Klimawandel, Energieengpässe, fragwürdige und fragile Lieferketten oder Massenmigrationen gibt?
        Wollen Sie zurück zur Kleinstaaterei, glauben Sie, dass isolierter Nationalismus die Lösung aller Probleme ist?

        Sie deuten einen wenig durchdachten, nationalistischen und kleinkarierten Kleingeist als Lösung aller Probleme an.
        Historisch und logisch betrachtet, dürfte dieser Ansatz bestenfalls kurzfristige Vorteile für vergleichsweise Wenige mit sich bringen. Die wirklich großen und globalen Big-Player wie den Klimawandel interessiert das wenig. Die sind einfach da und randalieren weiter rund um unseren schönen (und noch) habitablen Planeten.

        Die sind tatsächlich XXL, im Gegensatz zu Ihren Kurzfrist-XXS-Ideen.

        1. An FMW-Nutzer Anna Luisa: Siehe mein Statement zu WoodyXXL. Ansonsten: Wenn Sie das sagen, dann wird das so sein.

          1. @Holger Voss
            Wenn ich auf Ihren Kommentar von 17:23 Uhr hätte antworten wollen, wäre das über den entsprechenden Antworten-Button erfolgt. Dann wäre mein Kommentar etwas eingerückt, und es gäbe keine Trennlinie zwischen unseren Kommentaren.
            Genau so, wie es nun mit dieser meiner Antwort der Fall ist 😊
            Die Hierarchie von Threads – oder wie Sie es nennen: „hießige FMW-Felder“ – und die Bedeutung der entsprechenden Anzahl von Trennlinien (= Anzahl der hierarchischen Ebenen) scheinen Sie noch immer nicht ganz begriffen und verinnerlicht zu haben.

            Von daher empfehle ich einen Grundkurs für Blogs.
            Das hr-Element kennzeichnet einen thematischen Bruch (paragraph-level thematic break). Üblicherweise werden solche Trenner als waagerechte Linien dargestellt, daher die Bezeichnung des Elements horizontal ruler, horizontales Lineal.

            P.S. Korrekt müsste es heißen: An FMW-Nutzerin Anna Luisa: …
            Sie legen doch sonst so viel Wert auf korrekte Formulierungen und Formalitäten 😉

    2. An FMW-Nutzer Anna Luisa: Ihre Antworten und mögliche weitere ähnliche hierzu als demokratisch zur Kenntnis genommen.

      1. @Holger Voss
        Habe ich schon erwähnt, dass es korrekt heißen müsste: An FMW-Nutzerin Anna Luisa: …? 😉

  2. Sehr geehrter Herr Jäger

    Ist dieser Artikel Satire pur, insbesondere der letzte Absatz?

    Maßen Sie sich wirklich an, die Wähler als dumm einzustufen, die die Auswirkungen nicht einschätzen können?

    Ich denke die Wähler wissen, weshalb sie so niedrige Nettoeinkommen haben, ihre Kaufkraft und der private und unternehmerische Kapitalstock der BRD schwindet.

  3. Ein paar Tendenzen zeichnen sich immer mehr ab:
    Die Ampel wird abgewählt.
    Trump wird wiedergewählt.
    Die Ukraine wird Kompromissen zustimmen müssen.

  4. Wenn man ein Wilkommensgeld von vielleicht 50.000 Euro zahlen würde, könnte die Ungleichheit abgebaut werden. Gäbe sicher große Zustimmung für so einen Plan bei der Ampel.

  5. Hallo Herr Jäger,

    vielen Dank als erstes für den relativ breit dargestellten Artikel. Ich
    wollte ihn auch schon teilen, allerdings stört mich die Aussage, dass
    die Gewinne der Landwirte in die Höhe geschossen sind.

    Dem gegenüber stehen Landwirte, die z.B. Kartoffeln (was auch sonst
    mal wieder) für umgerechnet 3,5 Cent je Kilo an Discounter verkaufen
    sollen, die es wiederum zum 30-fachen Preis anbieten.

    Das sind dermaßen krasse Ungleichheiten, das die Landwirte, die Arbeitszeit,
    Investitionen in ihre Produkte einfließen lassen, lieber die Feldfrüchte
    in der Erde lassen, um nicht noch mehr Einbußen zu haben.

    Davon kann kein Bauer existieren. Das ist unmenschlich.

    Viele Grüße

    1. @Winnie
      „allerdings stört mich die Aussage, dass die Gewinne der Landwirte in die Höhe geschossen sind.
      Dem gegenüber stehen Landwirte, die z.B. Kartoffeln für umgerechnet 3,5 Cent je Kilo an Discounter verkaufen sollen“

      Wenn Sie sich an der Realität stören, sollten Sie das nicht dem Autor vorwerfen.
      Und bevor Sie hier fabulöse Kartoffelpreise zum Besten geben, empfehle ich dringend, sich mit der korrekten Berechnung in 10er-Potenzen vertraut zu machen 😉

      1. Gilet Thermique Jaune

        @Günther
        Die Erzeugerpreise um den Faktor 10 herunterzurechnen und mit derart falschen Zahlen die Stimmung zu vergiften, ist eben ein Phänomen und Instrument des Wutbürgertums, das inzwischen als salonfähig gilt. Was wäre besser geeignet, um die „unmenschlichen“ Existenzbedingungen unserer Bauern zu beschreiben?

        Persönlich halte ich mich lieber an Kommentare zu dem Thema, wie sie kürzlich von Ihnen hier eingestellt wurden. Die waren sachlich, faktenbasiert, nachvollziehbar und jederzeit überprüfbar. Das trägt ganz wesentlich zu mehr Sachlichkeit und Deeskalationspotenzial bei. Nur leider will die neue randalierende Gelbwestenbewegung mit blauer Unterstützung etwas derart Langweiliges so gar nicht wahrhaben.

    2. Allzeithoch bei den Wirtschaftsergebnissen

      Außergewöhnliche Preissteigerungen für Nahrungsmittel infolge einer global engen Versorgungslage haben in Verbindung mit der Entwicklung der Erzeugerpreise im Wirtschaftsjahr 2022/23 zu einem Allzeithoch bei den Wirtschaftsergebnissen in der deutschen Landwirtschaft geführt. Die Unternehmensergebnisse sind im Durchschnitt der Haupterwerbsbetriebe gegenüber dem Vorjahr um 45 Prozent auf 115.400 Euro gestiegen.

      Direkt beim Bauernverband nachzulesen:
      https://www.situationsbericht.de/5/52-buchfuehrungsergebnisse

  6. Herr Jäger, da haben Sie aber viel Meinung in einen kurzen Text eingebracht, über die man streiten kann. Deutschland braucht insgesamt eine deutlich niedrigere Steuerbelastung. dass ist aus wirtschaftlicher Sicht unbestreitbar. Vor allem aktiv erzieltes Einkommen muss entlastet werden, denn nur das motiviert.
    Fast ebenso wichtig ist Vereinfachung. Das geht durch Wegfall von Regulierungen und kleinen Steuern wie Sekt-, Bier und sonstigem Kleinkram.
    Erbschaft und Vermögen: an die richtig großen Vermögen kommt man international nie heran. Wenn man die kleineren Vermögen belastet, stärkt man damit die Macht der großen Vermögen weiter. Wir haben inzwischen schon so etwas wie einen neuen Hochadel. Das ist grob die politische Linie seit ca. 100 Jahren und sie hat der Welt ganz offensichtlich nicht gut getan.
    Demokratie lebt vom Mittelstand, und insbesondere von dem wohlhabenden Teil des Mittelstandes, der sich politische Arbeit leisten kann, aber dessen Interessen mit den Interessen der Allgemeinheit parallel laufen.

  7. Allenfalls zerbricht die Ampel an Wohlstandvereinheitlichung, weil sie in ihrem Umverteilungswahn sämtliche Leistungsanreize platt macht, Schmarotzertum fördert und abschreckende Perspektiven aufzeigt.

  8. Herr Jäger, zum Thema „Gewinne der Landwirte sind in die Höhe geschossen“:
    Ohne weitere Erläuterung ist dieser Satz in Ihrem Artikel eine rein populistische Aussage und bedarf einer Ergänzung.
    Ein Bauer der seinen Hof veräußert oder bspw. seine Viehzucht aufgibt hat natürlich entsprechend hohe Einkünfte, aber er wird dadurch nicht reicher. Andererseits kann er sicherlich aktuell höhere Gewinne erzielen, wenn er nicht investiert, was aktuell wohl bei der Mehrzahl der Bauern der Fall sein könnte. Positiv wären beide Aspekte für die Landwirtschaft sicherlich nicht.
    Lassen Sie Ihre Aussage „Gewinne der Landwirte sind in die Höhe geschossen“ an dieser Stelle unbegründet, betreiben Sie eine Art Bauernashing, was doch sehr unfair ist.

    1. Hallo JC,
      es handelt sich nicht um eine populistische Aussage, sondern um die Daten des Bauernverbandes. Bauernbashing würde ich sicherlich nicht betreiben, da ich den Unmut auf die Regierung der Landwirte sehr gut nachvollziehen kann.

      Entweder hier in meinem vorherigen Artikel nachzulesen:
      https://finanzmarktwelt.de/protest-bauern-ziehen-nach-berlin-und-wollen-die-ampel-abschalten-297693/

      Oder direkt beim Bauernverband
      https://www.situationsbericht.de/5/52-buchfuehrungsergebnisse

      „Allzeithoch bei den Wirtschaftsergebnissen

      Außergewöhnliche Preissteigerungen für Nahrungsmittel infolge einer global engen Versorgungslage haben in Verbindung mit der Entwicklung der Erzeugerpreise im Wirtschaftsjahr 2022/23 zu einem Allzeithoch bei den Wirtschaftsergebnissen in der deutschen Landwirtschaft geführt. Die Unternehmensergebnisse sind im Durchschnitt der Haupterwerbsbetriebe gegenüber dem Vorjahr um 45 Prozent auf 115.400 Euro gestiegen.“

      1. „da ich den Unmut auf die Regierung der Landwirte sehr gut nachvollziehen kann.“ 😀
        Ist die Regierung der Landwirte eine andere, als die für den Rest der Bürger?
        Sind mit der Regierung der Landwirte vielleicht die verschiedenen Bauernverbände gemeint, die eine Art parallele Steuer- und Einkommenswelt, einen großteils losgelösten, abgeschirmten und liebevoll gehegten Bauernstaat im allgemeinen Staatsgebilde etablieren wollen?

        Ich frage mich nach wie vor, noch viel ratloser und verwunderter denn je, wo eigentlich die Bauernproteste in all der unendlich langen Zeitspanne geblieben waren, als die Einkommen und Gewinne noch tatsächlich prekär waren. Als Proteste berechtigt und angemessen gewesen wären. Gab es da vielleicht eine gewisse Konvergenz, ja gar Koinzidenz und Kongruenz der Regierungen von Landwirten und Restbürgern? 😂

        1. Soll natürlich „den Unmut der Landwirte auf die Regierung“ heißen

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