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Die Deckelung der Weltbörsen durch Trumps Handelsstreit

Es gibt eine Gegenkraft, die den (so trügerischen) Wohlstandseffekt durch hohe Börsenkurse gedeckelt hat - Trumps globaler Handelsstreit..

Auch wenn viele Marktbeobachter das Gefühl haben, die Aktienkurse schössen durch die Niedrigzinspolitik der Notenbanken, durch Aktienrückkäufe und kreditfinanzierte Spekulation durch die Decke, so täuscht der Eindruck. Es gibt eine Gegenkraft, die den (so trügerischen) Wohlstandseffekt durch hohe Börsenkurse gedeckelt hat – Trumps globaler Handelsstreit.

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Die Marktkapitalisierung der Weltbörsen: Der Handelsstreit und die Folgen

Nachdem die Märkte Trumps konjunkturfreundliche Politik seit 2017 zunächst bejubelt hatten, vor allem durch die massive Senkung der Unternehmenssteuern, so preisen sie etwa seit einem Jahr mehr und mehr die schädlichen Folgen des Protektionismus ein. Die Marktkapitalisierung der Weltbörsen hatte Ende 2017 ihr Allzeithoch bei 86 Billionen Dollar erreicht.

Inzwischen hat sich so etwas wie ein Wohlstandslimit gebildet, denn zum ersten Mal seit der Finanzkrise steigt die globale Marktkapitalisierung aller Aktienunternehmen nicht mehr. Betrachtet man den Chart der Weltbörsen, so liegt bei rund 80 Billionen Dollar so etwas wie ein Deckel darauf. Als Anzeichen für die reduzierte Entwicklung der globalen Wirtschaft, aufgrund des erkennbaren Protektionismus.

Der Wert der Staatsanleihen hat hingegen zuletzt den Rekord von 55 Billionen Dollar erreicht, auch im Zuge der Umschichtung der Investoren in (vermeintliche) Sicherheit vor den Folgen des Handelskrieges.

 

Das ultimative Rezessionsszenario und der Handelsstreit

Es wurde vorerst abgewendet beim G20-Gipfel in Osaka, die Umsetzung der Zölle auf weitere 300 Milliarden Dollar an Einfuhren aus China. Diese Summe wäre höher gewesen, als die bisher erhobenen Zwangsabgaben in den schon über ein Jahr andauernden Handelsstreit. Über die bereits entstandenen Schäden für die Weltwirtschaft, dokumentiert durch IWF und Weltbank, haben wir hier schon mehrfach berichtet. Aber die verhängten Zölle sind es nicht allein.

„Viel schlimmer als die tatsächlich verhängten Zölle im Handel zwischen den USA und China wirkt die weltweit grassierende Unsicherheit“, beschreibt Gabriel Felbermayr, Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), die Lage. Dies beeinflusse zahllose Unternehmen in vielen Ländern. „Jeder Exporteur muss damit rechnen, dass die nächste Eskalation eines Handelskonflikts auch sein Geschäft treffen kann“, sagte der Ökonom in einem Interview. Investitionen würde aufgeschoben, Produktionen nicht ausgeweitet, Leute nicht eingestellt.

In Europa hinterlässt vor allem die schwächelnde deutsche Wirtschaft als wichtiger Handelspartner Bremsspuren bei den Nachbarstaaten. Die Industrie in Deutschland befindet sich bereits in einer Rezession. Das Wachstum werde allein noch von der Binnenkonjunktur getragen.

Zölle der USA gegenüber der EU und speziell Deutschland mit seiner Schlüsselindustrie, dem Automobilsektor, wären so etwas wie ein Dolchstoß für die Konjunktur.

 

Fazit

Es scheint so, als dass Donald Trump mit seiner „America first“-Politik und seinem Protektionismus vor allem eines erreicht: Er begrenzt den Welthandel und bereitet mit seinem Handelsstreit den Boden für eine Rezession vor, die aus zyklischen Gründen in Marktwirtschaften sowieso kommen muss.

Zu Beginn des aktuellen Wirtschaftzyklus am Ende der Finanzkrise 2009 lag die Marktkapitalisierung der Weltbörsen deutlich unter 30 Billionen Dollar, das Hoch sahen wir Ende 2017 bei den erwähnten 86 Billionen Dollar. Ein Rückgang der weltweiten Aktienindizes, ablesbar am MSCI World, könnte im moderaten Fall 30 Prozent betragen oder auch über 45 Prozent wie nach der Ölkrise von 1973 oder sogar 59 Prozent, wie nach der Finanzkrise 2009, als es mit der Welt-Marktkapitalisierung so stark nach unten ging. Es könnte also durchaus sein, dass der US-Präsident mit seinem Handelskrieg gegen den Rest der Welt genau diesen zyklischen Fall der Aktienkurse weltweit initiiert.

Hatte er nicht kürzlich gedroht Länder wie Vietnam oder Indien stärker bezollen zu wollen, nachdem die Produktion aus China zur Verhinderung von Zöllen eben in diese Regionen abgewandert war?

Die Exporte von Vietnam in die USA waren jüngst um 40 Prozent gestiegen. Wer die Globalisierung rückgängig machen will, zerschießt die Weltwirtschaft.

 

Trumps Handelsstreit und die Folgen



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11 Kommentare

  1. Nur ist es halt so, daß Trump Rückzieher macht, wenns brenzlig wird und völlig unberechenbar plötzlich auf seine erbittersten Gegner zugeht und mit ihnen redet. Bei ihm weiß man nie, ob ein Streit, der heute eskaliert, morgen beigelegt ist. Ist ja nicht schlecht. Er hätte möglicherweise im letzten Augenblick auch den Irakkrieg abgeblasen. Was immer Trump tut, am Ende ist es bullisch.

    1. @Columbo. Auch wenn das mit den Rückziehern stimmt. Was war denn für die Hausse in den letzten beiden Jahren verantwortlich? Die gigantische, von der Wall Street initiierte und von Steven Mnuchin umgesetzte Steuerreform, die die Unternehmensgewinne explodieren ließ, die gigantischen Buybacks, auch wegen der Steueramnestie – und die Fed-Politik. Jerome Powell hat durch seine dovishe Wende im Dezember für den momentanen Spurt gesorgt und im Mai noch einen draufgesetzt mit seinen Hoffungen auf Zinssenkungen. Es wurde doch schon mehrfach durchgerechnet, was für die Kursanstiege hauptverantwortlich war, billionenschwere Rückkäufe. Die Trumpsche Zollpolitik hat hingegen nur Einbrüche generiert, die er mit Tweets immer wieder korrigiert, aber der Grund für die bullishen Märkte sind Sie nicht, sondern die eben genannten Gründe. Meine Ansicht
      Gruß

    2. Am Ende ist es dank den Wahnsinn der Nationalbanken immer bullisch. Es gibt bei einer Situation von inversen Zinsen und allgmein Negativ-Konto-Zinsen und der schamlosen Staatenverschuldung keine Möglichkeiten mehr, als sein Geld in Aktien zu parken.
      Sämtliche Kreditvergaben sind praktisch nur noch in Ramschpapieren möglich und alle sinnvollen Assets wie Betongold etc. sind preislich schon längstens in überhitzten Höhen gelandet.
      Es bleibt nur noch der Prozess zur Normalisierung und DER wird über uns hereinbrechen mit Draghischer Zerstörung, sobald dieser endlich von seinem Posten sich in seine Villa zurückgezogen hat.

  2. Lese ich den Beitrag jetzt richtig, dass die Märkte 30% und mehr fallen müssten? Das glaube ich niemals. Spätestens nach 10, max. 15% Korrektur springen die Notenbanken den Märkten zur Seite.

    1. @Zimmermann. Hallo. Die Märkte werden mind. um 30 Prozent korrigieren, die Frage ist nur wann? Es gibt keinen unendlichen Wirtschaftszyklus, man betrachte nur die letzten 120 Jahre Dow Jones. Die Frage ist nur, wie lange Notenbanken und der Wahltermin 2020 mit seinen Maßnahmen noch gegenhalten können.
      Dieses Mal ist alles anders, ein immer wiederkehrender Irrtum!
      Viele Grüße

  3. @Wolfgang Müller
    Ich stimme Ihnen voll und ganz zu. Die Marktkapitalisierung ist übrigens ein interessanter Gradmesser.

    Die Verunsicherung nimmt auch unter den Privatanlegern immer mehr zu. Alle spüren oder wissen, dass das Ende permanent steigender Aktienkurse eingeläutet ist und der Fall brutal werden könnte.

  4. Der alternativlos endsiegartige Satz:Scheitert der Euro,dann scheitert Europa wird der Führerin noch massiv auf die Füsse fallen!Neuestens zittert sie,angesichts der militärisch-finanziell ausweglosen Lage ja schon wie ihr österreichischer Amtsvorgänger.Eigentlich wollte ich ja mein Rentnerdasein geniessen,nun scheint mir eine Trümmermannkarriere vor zu stehen.Deutschland 0.2 bis?Wo ist :Let Made in Germany there where it ever has been:greater than in America!

    1. @Koch
      Einen Menschen aufgrund gesundheitlicher Probleme zu verhöhnen, wie geschmacklos!

  5. @Columbo, wurde der scheidende EU Boss nicht schon oft verhöhnt ? Oder gilt Alkoholsucht nicht als Krankheit ? Es wird oft mit 2 Ellen gemessen, auch gegenüber Parteien u.Personen.

    1. @Alki
      Man macht man sich über körperliche Gebrechen oder Krankheiten nicht lustig. Sollte dieses Prinzip abhanden kommen, ist der Weg zu „nicht lebenswert“ nicht mehr weit.
      PS: Der scheidende EU Boss wurde hier auch einmal von mir wegen seiner Krankheit mit Satire bedacht. Das nehme ich zurück und entschuldige mich dafür.

    2. @Alki, die alte Suffbirne besitzt allerdings genug Geld und zudem das Privileg des kostenlosen via steuerfinanzierten Zugangs zu Top-Medizinern, um einen Entzug mit anschließender Erholungskur in den weltbesten Resorts zu absolvieren. Er dürfte offensichtlich auch nicht aus Verzweiflung oder Existenzangst zum hochpreisigen Cabernet Sauvignon, Chardonnay oder gar zum veritablen Single Malt greifen. Sie vergleichen hier Apfelkorn mit Williams-Christ-Birnen.

      Am Ende kommt es noch soweit, dass wir die drogenabhängigen Grünen verstehen und akzeptieren müssen. Oder einen geistig behinderten POTUS, der heute nicht mehr weiß, was er gestern getwittert hat.

      @Koch, wie dem auch sei, Ihr Vokabular und das dahinterstehende Gedankengut ist irgendwie seltsam. Und das nicht zum ersten Mal in diesem Kommentar.

      P.S. Ihr Englisch ist zudem der vollkommene Horror, bitte schreiben Sie künftig lieber wieder deutsch, sobald Sie dieses von den erwähnten seltsamen Begriffen wie Führer/in, Trümmermänner und Endsieg bereinigt haben.

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