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Stratege Mike Wilson sagt: Die Inflation entscheidet über die Richtung der Aktienmärkte

Mike Wilson von Morgan Stanley. Foto: Bloomberg

Die US-Aktienmärkte haben sich zum Ende der letzten Woche erholt, nachdem besser als erwartete Unternehmensergebnisse und ein schwacher Arbeitsmarktbericht, die Sorgen der Anleger erst einmal beruhigt haben. Im Zuge der jüngsten Korrektur im April fiel der US-Leitindex S&P 500 zeitweise unter die Marke von 5.000 Punkten. Inzwischen zeigt er sich aber deutlich erholt bei 5.127 Zählern (Schlusskurs am Freitag). Wie sich die Aktienmärkte in den nächsten Wochen entwickeln, hängt nun von der Inflation ab, sagt Mike Wilson von Morgan Stanley. Die kommenden Inflationsdaten haben Einfluss auf den Zinskurs der Fed und damit das Potenzial, den Anstieg weiter anzutreiben oder die nächste Korrektur auszulösen.

Inflation als Schlüssel für die Aktienmärkte

Wie Bloomberg berichtet, werden nach Ansicht der Strategen von Morgan Stanley die US-Inflationsdaten der nächsten Woche entscheidend für die Entwicklung von Aktien und Wetten auf Zinssenkungen der Federal Reserve sein.

Die am 15. Mai fälligen Inflationszahlen für April werden neue Erkenntnisse über die US-Wirtschaft liefern, nachdem die am Freitag veröffentlichten Arbeitsmarktdaten eine Abkühlung des Arbeitsmarktes gezeigt haben. Einige Händler werteten den etwas schwächer ausgefallenen Arbeitsmarktbericht als Hinweis darauf, dass die Fed bereits im September mit Zinssenkungen beginnen könnte. Laut dem FedWach Tool der CME verschoben die Marktteilnehmer ihre Erwartungen an eine erste Zinssenkung wieder von November auf September. Die Wahrscheinlichkeit für einen Zinsschritt der Fed im September liegt wieder bei rund 50 Prozent.

Nach dem Arbeitsmarktbericht ist vor dem Inflationsbericht. Die Verbraucherpreisdaten werden eine wichtige Rolle bei der Festlegung des Zinskurs der Fed und der Bewertung dieses Kurses durch die Märkte spielen“, schrieb ein Team von Morgan Stanley unter der Leitung von Michael Wilson in einem Vermerk. Die Inflationsdaten stehen diesmal besonders im Fokus, da die Inflation in den USA zwei Monate in Folge wieder angestiegen war.

„Die Kursreaktion auf diese Veröffentlichung könnte wichtiger sein als die Inflationsdaten selbst, wenn man bedenkt, welchen Einfluss die jüngste Kursentwicklung auf die Anlegerstimmung inmitten einer unsicheren makroökonomischen Lage hatte“, sagte Wilson.

Inflation: Die Inflationsdaten beeinflussen die Fed und Aktienmärkte, sagt Wilson
US-Aktienmärkte erholen sich aufgrund von Fed-Zinsseenkungswetten

US-Aktienmärkte wieder im Aufwind

Der S&P 500 ist in den vergangenen zwei Wochen gestiegen, da die Anleger optimistisch sind, dass die Fed ihre Geldpolitik in diesem Jahr noch lockern wird. Zudem unterstützten die überwiegend soliden Unternehmensgewinne die Stimmung an den Aktienmärkten. Der US-Leitindex schloss am Freitag über 5.100 Punkten und lag damit rund 14 % über Wilsons 12-Monats-Ziel von 4.500 Punkten.

Laut Wilson sind für die US-Wirtschaft weiterhin die Szenarien „sanfte Landung“ oder „keine Landung“ möglich. „Diese Unsicherheit rechtfertigt einen Anlageansatz, der funktioniert, wenn die Marktpreise zwischen diesen möglichen Szenarien schwanken“, schrieb er.

Der Stratege von Morgan Stanley empfiehlt daher eine Mischung aus zyklischen Qualitätswerten und Wachstumswerten.

FMW/Bloomberg



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1 Kommentar

  1. sollten die offiziellen inflationsdaten wieder wundersamerweise niederer ausfallen als alle andere erhebungen bisher gezeigt haben, wäre das ein klares zeichen, dass die biden admin. tatsächlich keine skrupel hat methoden anzuwenden wie andere gesteurte volkswirtschaften wie z.b. der chinesen, um die kleinen leute zu verapplen (nein, kein zufälliges wortspiel).

    allerdings läßt sich wie schon x-fach postuliert die realität nicht auf dauer verbiegen. die situation im kmu bereich ist bereits dramatisch wie z.b. an den zahlungsausfällen bei mieten und kreditkarten zeigt. auch große konsumaktien (starbucks, mc donalds, etc.) zeigen in ihren ausblicken wo die reise hingeht. und dieser sektor ist für über die hälfte aller arbeitsplätze in den usa verantwortlich.

    hier von einem no-/softlanding zu sprechen zeigt echte chuzpe. deswegen ist trump und andere rechte weltweit im aufwind.
    goldilocks gibt es derzeit nur noch für die eliten. für den normalbürger ist es wie in europa, japan und china bereits lange gestorben und die kaufkraft nimmt bei steigenden schulden und zukunftssorgen weiter ab. auch die angriffe auf politiker inzwischen auch hierzulande zeigt, dass die nerven blank liegen und sich die kleinen leute in ihren problemen alleine gelassen fühlen, während monatelang von der politik um heiße luft themen wie gender ge- oder verbote diskutiert wird, und nur der machterhalt mittels gegenseitigen anschüttungen der tagesinhalt dieser kaste zu dominieren scheint.

    ob das für die börsen auf dauer reichen wird im paralleluniversum weiter zu existieren, darf jede(r) für sich selbst beurteilen. wobei man dazu sagen muss, dass es sich dabei eigentlich ein ki-paralleluniversum handelt. also um etwas künstliches und nichts reales. weder wird hier aktuell etwas ernsthaft monetarisiert noch ergeben sich produktivitätszuwächse. also eine blase aus purer hoffnung auf zukünftiges. man hat sich offensichtlich bei big money entschlossen, dass die realwirtschaft die die menschheit mit arbeit und lebensmitteln versorgt ein auslaufmodell ist, dass man jetzt schon nicht mehr besondere bedeutung zubilligen muß wie die indizes zeigen.

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