Devisen

Dollar mit schlechtestem Monat seit 5 Jahren – aber Goldman Sachs glaubt weiter an den Greenback

FMW-Redaktion

Der Dollar hat im März einen ziemlich miesen Monat absolviert – und wenn sich daran nichts ändert in den letzten Iden des März, wird das der schlechteste Monat des Greenback seit fünf Jahren, genauer gesagt seit dem April 2011. So hat der Dollar-Index 3,4% verloren in diesem Monat:

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Schuld ist die Fed, die nicht mehr mitspielen mag bei der Dollar-Stärke und ihre 4-Zinsschritte-Projektion kassiert hatte bei der letzten Sitzung. Nun nur noch zwei Schritte, sagt die Fed. Aber wenn das so weiter geht mit der amerikanischen Notenbank, wird es vielleicht auch gar keiner. Daher sieht etwa Morgan Stanley weitere Abwärtsrisiken für den Dollar.

Nicht aber Goldman Sachs, jener Platzhirsch der Investmentbanken, der sich in diesem Jahr schon böse die Nase gestoßen hat – bislang ist jede Empfehlung der Goldmänner den Bach runter gegangen, also klammert man sich offensichtlich weiter an die „der-Dollar-wird-stärker-Prognose als letzten Strohhalm:

“The underlying case for the divergence trade is stronger, not weaker, given that a dovish Fed will spur U.S. outperformance versus the euro zone and Japan. Going up is hard to do, but the dollar will go up“, so Robin Brooks, Chef der Devisenstrategie bei den Goldmännern.

Der Aufwertungsdruck des Dollar sei richtig stark, so Brooks, daher werde der Dollar 15% aufwerten. Harter Tobak, der beseelt ist vom Glauben, dass die Fed die Zinsen weiter anheben wird – und das obwohl Jannet Yellen mit ihrer Aussage, die Stärke des Dollars sei „transitory“, also vorübergehend, die Argumentation nicht eben zu stützen scheint.

Der Dollar-Index hat, trotz der jüngsten Verluste, 18% zugelegt seit Mitte 2014. Richtig ist, dass die Wetten auf einen steigenden Dollar derzeit überschaubar sind (laut Daten der CFTC), so niedrig wie seit August 2014 nicht mehr. Aber das muß nichts heißen – die Hedgefonds hatten sich mit ihren Wetten auf einen steigenden Dollar zuletzt die Finger verbrannt und ziehen nun gewissermaßen den Schwanz ein.

Warum aber ist Goldman so bullisch? Alle Wetten, die Goldman öffentlich verkündet hatte, basierten und basieren auf einem ungetrübten Glauben an die Allmacht der Notenbanken. Bislang hat sich das als nicht sehr erfolgreich erwiesen – und die Chancen stehen nicht schlecht, dass die das „Werk Gottes“ ausführenden Banker bald den nächsten Prognose-Sturzflug erleiden werden..



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