Europa

Vorsicht vor Sonderfaktoren Erzeugerpreise im März „nur noch“ +7,5 % – minus 2,6 % im Monatsvergleich

Die Erzeugerpreise steigen im März "nur noch" um 7,5 %. Im Monatsvergleich fallen sie sogar spürbar. Hier der Blick auf die Details.

Industrieproduktion

Die deutschen Erzeugerpreise für den Monat März wurden vor wenigen Minuten vom Statistischen Bundesamt mit +7,5 % im Jahresvergleich veröffentlicht (+15,8 % im Februar). Damit sinkt die Preissteigerung immer weiter ab. In der ersten Grafik sehen wir pro Monat einen Balken. Die höchste Steigerungsrate sah man im September 2022 mit +45,8 %. Positiv für die Entspannung der Inflation ist vor allem auch: Im Monatsvergleich von Februar auf März 2023 sinken die Erzeugerpreise deutlich um 2,6 %.

Erzeugerpreise im Rückzug – aber Vorsicht

Wichtig: Die Energiepreise waren im März 2023 den vorläufigen Ergebnissen zufolge im Durchschnitt 6,8 % höher als im Vorjahresmonat. Gegenüber Februar 2023 sanken die Erzeugerpreise für Energie dagegen deutlich um 7,6 %. Man sollte sich nicht zu früh freuen bezüglich der Entspannung der Erzeugerpreise. Es gibt nämlich Sonderfaktoren, die das Bild verzerren. Dazu die Statistiker mit ihrem Kommentar: „Die Ergebnisse sind weiterhin vorläufig hinsichtlich der Entwicklung der Strom- und Gaspreise. Grund hierfür ist die Preisbremse für Strom und Gas, die seit Januar 2023 gilt und seit März 2023 umgesetzt wird. Da im März noch nicht alle auskunftspflichtigen Energieversorgungsunternehmen Daten unter Berücksichtigung der Preisbremse meldeten, konnte die Wirkung der Preisbremse nur teilweise berücksichtigt werden. Damit bleiben die Ergebnisse für den Teilindex Energie sowie den Gesamtindex der Erzeugerpreise auch für März 2023 vorläufig.“

Weiter schreiben die Statistiker: „Hauptverantwortlich für den Anstieg der gewerblichen Erzeugerpreise im Vorjahresvergleich ist weiterhin die Preisentwicklung bei Energie, bedingt durch den hohen Wägungsanteil der Energiepreise am Gesamtindex in Kombination mit außergewöhnlich hohen Preisveränderungen. Zudem stiegen, teilweise infolge der Preissteigerungen für Energie, auch die Preise für Verbrauchsgüter, Vorleistungsgüter, Gebrauchsgüter und Investitionsgüter deutlich an. Auch für den Rückgang des Erzeugerpreisindex gegenüber dem Vormonat ist die Entwicklung der Energiepreise hauptverantwortlich.“


source: tradingeconomics.com

Entwicklung der deutschen Erzeugerpreise seit 2018

Lebensmittel als Preistreiber

Hier auszugsweise ein Blick auf Erzeugerpreise für Lebensmittel. Zitat von den Statistikern: „Die Preise für Verbrauchsgüter waren im März 2023 um 15,4 % höher als im März 2022 und stiegen gegenüber Februar 2023 um 0,7 %. Nahrungsmittel waren 19,2 % teurer als im Vorjahr. Besonders stark stiegen die Preise für Zucker (+89,2 % gegenüber März 2022). Gegenüber dem Vormonat Februar gaben diese Preise jedoch geringfügig nach (-0,1 %). Verarbeitete Kartoffeln kosteten 46,6 % mehr als im März 2022, Schweinefleisch 33,4 %. Margarine und Nahrungsfette waren 29,3 % teurer als ein Jahr zuvor. Billiger als im März 2022 waren insbesondere Butter (- 11,6 % gegenüber März 2022) und nicht behandelte pflanzliche Öle (- 31,0 % gegenüber März 2022).“



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