Gold/Silber

Gold kratzt nach dem Einbruch wieder an 2.000 USD Goldpreis-Rutsch: Verschnaufpause oder der Start einer Korrektur?

Goldpreis: Verschnaufpause oder der Beginn einer Korrektur?

Von seinem Höchststand am 13. April bei 2.048 US-Dollar ist der Goldpreis spürbar zurückgefallen. Gold rutschte im gestrigen Handel bis auf ein Tief bei 1.969 USD. Ist dies der Beginn einer ausgeprägten Korrektur oder nur eine Verschnaufpause vor dem nächsten Kursprung? In den vergangenen Wochen profitierte der Goldpreis von einem schwachen US-Dollar, fallenden Anleiherenditen und der Aussicht auf ein baldiges Ende des Zinszyklus der US-Notenbank Fed. Doch das Narrativ hat zuletzt erste Risse bekommen.

Die jüngsten US-Konjunkturdaten haben gezeigt, dass die Inflation wohl doch nicht so schnell fällt wie erhofft und die Wirtschaft sich weiterhin robust präsentiert. Am Freitag wurden höhere Inflationserwartungen der Verbraucher vermeldet und am Dienstag lag der NY-Empire-Index über den Erwartungen. Infolgedessen zogen die Anleiherenditen wieder an und der Dollar-Index prallte von einer markanten technischen Unterstützung nach oben ab. Angesichts der negativen Korrelation ging es für den Goldpreis bergab.

Die jüngsten Daten sprechen nicht gerade dafür, dass die Fed schon bald die ersten Zinssenkungen verkündet. Nicht zu vergessen, dass der Arbeitsmarkt weiterhin eng bleibt. Für die Sitzung Anfang Mai rechnen laut FedWatch Tool demnach 86% der Marktteilnehmer mit einer Zinserhöhung von 25 Basispunkten. Insgesamt bleibt das Marktumfeld für Gold positiv: Der Zinszyklus der Fed nähert sich dem Ende, die Kerninflation bleibt klebrig und die Dollar-Schwäche könnte sich schon bald fortsetzen. Eine Konsolidierung des jüngsten Anstiegs wäre gesund und könnte im Anschluss neue Chancen auf eine weitere Aufwärtswelle bieten.

Gold-Korrektur hatte sich angedeutet

Vor wenigen Tagen war das Allzeithoch noch zum Greifen nah. Allerdings hatte ich in der letzten Gold-Analyse – Geht Gold auf der Zielgeraden die Puste aus? – schon darauf hingewiesen, dass die Rally sehr weit ausgedehnt war und die negative RSI-Divergenz auf eine baldige Korrektur hingedeutet hat. Aus fundamentaler Sicht hängt jetzt vieles von der Fed ab.

Gibt es weitere Anzeichen dafür, dass die Inflation hartnäckig bleibt, dann dürften die Zinsen anders als vom Markt erwartet länger höher bleiben. Das würde den Gegenwind für Gold verstärken. Neue Hinweise zum Zustand der US-Konjunktur kommen heute vom US-Immobilienmarkt, dem PhillyFed-Index und den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe. Die Daten könnten neue Impulse für Anleiherenditen und Gold geben.

Goldpreis: Fortsetzung der Konsolidierung

Der Goldpreis rutschte im gestrigen Handel bis auf ein Tief bei 1.969 Dollar. Dort kam jedoch wieder Kaufinteresse auf, das dafür sorgte, dass der Kurs per Tagesschlusskurs die Unterstützung bei 1.981 gehalten hat. Aktuell näher sich Gold wieder der runden 2.000-USD-Marke an. Ein Anstieg darüber eröffnet zunächst Potenzial bis 2.012/15 USD. Allerdings würde erst ein Anstieg über 2.031 das kurzfristige Bild aufhellen und das Hoch bei 2.048 wieder in den Fokus rücken.

Doch das wahrscheinlichste Szenario ist, dass der Goldpreis zunächst seine Konsolidierung fortsetzt. Solange die Notierungen unter 2.031 bleiben, könnte sich der Rücklauf bis 1.956 und 1.935 ausweiten. Ein Tagesschlusskurs unter 1.981 könnte das Verkaufssignal auslösen. Es wäre durchaus wahrscheinlich, dass Gold in den kommenden Tagen und Wochen eine Seitwärtsrange zwischen 2.030 und 1.935 ausbildet.

Gold: Konsolidierung an der Marke von 2.000 Dollar

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5 Kommentare

  1. Der große Rutsch wird bei Gold (um geschätzte mind. 30 %) kommen, wenn damit erhebliche Kursverluste bei Aktien und/oder Anleihen ausgeglichen werden müssen.
    Das ist aber normal und macht nichts, denn dann hat sich Gold seit dem Jahre 2000 immer noch etwa verfünffacht.
    Deshalb hatte ich vor einigen Tagen geschrieben:
    Popcorn kaufen und auf das „große Kino“ warten. Und davon wollte ich Gold nicht ausnehmen.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

    1. „…Popcorn kaufen und auf das „große Kino“ warten…“

      Wie immer wird dem Markus Krall nachgeplappert. Man wartet freudig/sehnsüchtig auf das „große Kino“, vermutlich weil man dem eigenen kleinen Kino keine Freude mehr hat.
      Das „große Kino“ oder der große schwarze Schwan kommt halt (für diese merkwürdigen Zeitgenossen dummerweise) extremst selten.
      Und draußen geht inzwischen das Leben vorbei.
      Das große Kino und der eigene Weltuntergang kommen ganz sicher…am Sterbebett.

  2. Junge, Junge Columbo,
    haben Sie denn gar nicht mitbekommen, dass der Goldpreis schon einmal in den letzten Jahren über 30 % eingebrochen ist, um sich dann zu verdoppeln.
    Das zusammen ist großes Kino, nicht nur der Kursrückgang.
    Richtig großes Kino ist eben beides; nämlich die ganze Handlung des Films.
    Dagegen hat der DAX es mal gerade geschafft sich in den letzten 23 Jahren zu verdoppeln.

    Was fällt Ihnen denn sonst noch als angeblich negatives ein?

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  3. Hallo Helmut, Sie haben wieder einmal nicht richtig verstanden.
    Das Gold und der Goldpreis sind mir ziemlich wurscht.
    Ich bezog mich auf Krall‘s „großes Kino“, das sie mehrfach zitieren bzw. nachplappern.
    Und wie Sie und Ihresgleichen sich von Ihren vermeintlich sicheren Kinosesseln in den Bergen oder sonstwo auf den Film über den Krall‘schen Untergang Deutschlands und der EU (schaden-)freuen.
    Wie schon gesagt, das „ganz große Kino“ gibt es aber leider erst ganz am persönlichen Lebensende.
    (vermutlich ohne Popcorn)

  4. Ja Columbo, ich plappere nach, was mir gut gefällt.
    Von Zitaten, über Gedichte, Lebensweisheiten schlauer Menschen, Formeln die entwickelt worden sind, Ratschläge die man mir mal gegeben hat, usw., usw.,
    Und auch das, was ich an den Aussagen von Dr. Krall gut finde. Sie müssen es ja nicht gut finden.
    Ich freue mich auch nicht über den Schaden der von der Politik gerade in Deutschland angerichtet wird, sondern ich bin entsetzt.
    Bin aber froh, dass ich weit weg bin von Deutschland, und die meisten Sachen mich nicht betreffen, bzw. behindern.
    Das ist wie mit Corona und der Impfhysterie in Deutschland, während ich als Ungeimpfter in Ruhe in Spanien leben konnte, und brauchte mich nicht anpöbeln, beschimpfen und bedrohen lassen, weil ich mich nicht habe impfen lassen.
    Wir leben eben in zwei Welten.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

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