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Euro vs. Dollar: Löst die EZB eine Verschiebung der Dynamik aus?

Euro vs. Dollar: Löst die EZB eine Verschiebung der Dynamik aus?

Das Devisenpaar EUR/USD konsolidierte in dieser Woche, nachdem der Euro am vergangenen Donnerstag auf ein 3-Monats-Tief bei 1,0686 Dollar gefallen war. Im Vorfeld der heutigen Zinsentscheidung der EZB befinden sich die Händler in einer Art Schockstarre. Die Verunsicherung ist groß, niemand möchte von der EZB-Entscheidung auf dem falschen Fuß erwischt werden. Um die Abwertung des Euro zu stoppen, bedarf es eine Zinserhöhung durch die EZB. Die gestrigen US-Inflationsdaten sorgten zwar kurz für Kursgewinne des Euro, Aufwärtsdynamik kommt aber noch keine auf. Die Inflation in den USA zog im August wieder an. Die Verbraucherpreise stiegen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,7 Prozent und damit etwas mehr als von Analysten erwartet (3,6%).

Der Preisanstieg kam vor allem durch die Benzinpreise zustande, die deutlich zulegten. Eine Abschwächung gab es dagegen bei der Kernrate, ohne Energie- und Lebensmittel, diese notierte im August bei 4,3% nach zuvor 4,7%. Heute warten am Devisenmarkt alle gespannt auf die Zinsentscheidung der EZB, die neue Impulse für den Euro gegen den Dollar (EUR/USD) bringen kann.

Unsicherheit vor der EZB-Zinsentscheidung

Es ist lange her, dass es so viel Unsicherheit darüber herrschte, ob die EZB die Zinsen weiter erhöht oder eine Zinspause einlegt. Die Zinsentscheidung ist diesmal extrem knapp und die Lager der Währungshüter gespalten wie selten zuvor. Die Unsicherheit spiegelt sich auch am Devisenmarkt wider, wo der EUR/USD seit Wochen unter Druck steht. Während die Ökonomen eine Zinspause erwarten, rechnen die Geldmärkte mit einer Wahrscheinlichkeit von 66%, dass die EZB eine Zinserhöhung von 25 Basispunkte verkündet. Da die EZB ihre Prognosen für die Inflation im kommenden Jahr nach oben geschraubt hat, erhöhten sich plötzlich die Wetten auf eine Zinsanhebung auf der heutigen Sitzung.

Dementgegen dürfte die Fed in der nächsten Woche die Zinsen auf dem aktuellen Niveau von 5,25 – 5,5% belassen. Es besteht allerdings immer noch eine Wahrscheinlichkeit von 40%, dass die Fed im bis zum Jahresende nochmal einen Zinsschritt vollzieht. Insgeheim geht der Markt aber davon aus, dass der Peak der Zinsen erreicht ist und diese bis Mai stabil bleiben.

Euro Stabilisierung dank Dollar-Schwäche

Der US-Dollar-Index, der die Währung gegenüber einem Korb von sechs Industrieländern, einschließlich des Euro und Yen, misst, gab zuletzt zwar etwas nach, befindet sich aber immer noch an seinen jüngsten Höchstständen. Doch die Abwärtsbewegung des Euro gegenüber dem Dollar wurde zunächst gestoppt, nachdem der Euro in der letzten Woche auf den tiefsten Stand seit Anfang Juni gefallen war.

Eine Zinserhöhung durch die EZB könnte eine Verschiebung der Dynamik auslösen. Der Dollar könnte nachgeben, während der Euro an Zugkraft gewinnt. Es wäre jedoch weiterhin verfrüht anzunehmen, dass die USD-Bären die Kontrolle übernehmen.

EUR/USD: EZB-Zinsentscheidung als Impulsgeber

Der Euro befindet sich gegenüber dem Dollar weiterhin in einem intakten Abwärtstrend. Nachdem der 200-Tage-SMA unterschritten wurde, setzte sich die Abwärtsbewegung in Richtung der markanten Unterstützung bei 1,0666 Dollar fort. Die Marke wurde in der vergangenen Woche nur knapp verfehlt. Es ist derzeit schwer, sich in Anbetracht der derzeitigen Lage für ein Ende des Abwärtstrends zu begeistern. Damit sich das Chartbild aufhellt, muss EUR/USD den Trendkanal nach oben brechen und anschließend die SMA200 überwinden. Eine weitere Zinserhöhung der EZB dürfte dabei helfen.

Euro vs. Dollar vor EZB Zinsentscheidung: Für eine Erholung im EUR/USD bedarf es eine Zinserhöhung

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