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Deutschland der große Verlierer Europa: Die Rezession ist da, Schock durch Inflation

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Inflation und Rezession – das ist die Perspektive für die meisten Ländern in Europa, so heute die Aussagen der Europäischen Kommission. Die Energiekrise, der aufgrund der hohen Inflation schnelle Anstieg der Zinsen und der Krieg in der Ukraine sind für Europa dabei eine toxische Mischung.

Europa und vor allem Deutschland steht ein düsterer Winter bevor: die Rezession ist da mit einer zweistelligen Inflation – und in unmittelbarer Nähe tobt ein Krieg, so heute die Aussagen der Europäischen Kommission laut einem Bericht von Bloomberg.

Rezession und Inflation – giftige Mischung dür Europa, Deutschland besonders betroffen

Offizielle der Europäischen Union haben am Freitag in Brüssel ihre Wachstumsprognose für das kommende Jahr gesenkt und sagen kaum noch ein Wachstum voraus. Außerdem haben sie ihre Prognosen für die Inflation angehoben. Sie gehen davon aus, dass die Wirtschaft in Europa jetzt schrumpft und dann im ersten Quartal noch weiter schrumpfen wird.

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Inflation: Die Prognosen der Europäischen Kommission sehen einen jährlichen Anstieg der Verbraucherpreise von 8,5 % im Jahr 2022, 6,1 % im Jahr 2023 und 2,6 % im Jahr 2024

„Vor dem Hintergrund der erhöhten Unsicherheit, des hohen Energiepreisdrucks, der Kaufkrafterosion bei den Haushalten, eines schwächeren außenwirtschaftlichen Umfelds und restriktiverer Finanzierungsbedingungen wird erwartet, dass die EU, der Euroraum und die meisten Mitgliedstaaten in eine Rezession abgleiten werden“, so die Kommission. „Es wird erwartet, dass sich der Inflationshöhepunkt aufgrund des zunehmenden Preisdrucks auf das Jahresende verlagert hat“.

Die Projektionen werfen ein neues Licht auf die Herausforderung, vor der Europa und seine Regierungen und Zentralbanker stehen angesichts eines energiebedingten Lebenshaltungskostenschocks für die Verbraucher zu einer Zeit bewältigen müssen, in der die Nächte kürzer werden und die Temperaturen fallen.

Die Wirtschaft, mit der sie konfrontiert sind, leidet unter der erdrückenden Last der Inflation, die im Oktober mit 10,7 % einen neuen Höchststand in der Geschichte der Euro-Ära erreicht hat. Die Kommission rechnet nun mit einem durchschnittlichen Preisanstieg von 8,5 % in diesem Jahr und 6,1 % im Jahr 2023 – beides deutlich höhere Prognosen als im Juli.

Die Projektion für das Wirtschaftswachstum im Jahr 2022 liegt bei 3,2 % und wurde nur deshalb angehoben, weil die bisherigen Ergebnisse über den Erwartungen lagen. Für das kommende Jahr rechnet die Kommission jedoch nur noch mit einem Wachstum von 0,3 % gegenüber einer vorherigen Prognose von 1,4 %.

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Deutschland und Schweden sind die größten Leidtragenden in der EU – Veränderung des Bruttoinlandsprodukts (zum Vorjahresmonat) im Jahr 2023

Deutschland, die größte Volkswirtschaft in Europa, wird den Prognosen zufolge im Jahr 2023 stärker schrumpfen als jedes andere Mitglied der Eurozone. In der gesamten EU ist das einzige Land, das ähnlich stark betroffen sein wird, Schweden.

Von den 15 Ländern der Eurozone, für die die Kommission eine vierteljährliche Prognose für das Bruttoinlandsprodukt vorgelegt hat, wird für jedes Land mindestens ein dreimonatiger Rückgang der Wirtschaftsleistung erwartet.

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„Die EU-Wirtschaft befindet sich an einem Wendepunkt“ und die Aussichten haben sich deutlich verschlechtert“, sagte Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni vor Reportern in Brüssel. „Die Inflation ist weiterhin schneller gestiegen als erwartet, aber wir glauben, dass der Höhepunkt nahe ist.“

Die Gas-Bedrohung

Die Kommission warnte, dass in Europa auch im Jahr 2023 wieder vieles schief gehen kann.

„Die wirtschaftlichen Aussichten sind nach wie vor mit einem außergewöhnlichen Maß an Unsicherheit behaftet, da Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine andauert und das Potenzial für weitere wirtschaftliche Störungen noch lange nicht ausgeschöpft ist“, so die Kommission. „Die größte Gefahr geht von ungünstigen Entwicklungen auf dem Gasmarkt und dem Risiko von Engpässen aus, insbesondere im Winter 2023-24.“

In Bezug auf die politischen Aussichten sagte EZB-Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel am Donnerstag, dass die Zinsen auf ein Niveau steigen müssen, das die Wirtschaft bremst. Sie sprach auch die Gefahr eines Konjunkturrückgangs an.

„Es ist klar, dass das Risiko einer Rezession angesichts der Daten, die wir gesehen haben, gestiegen ist“, sagte Schnabel. „Wir werden die Zinsen weiter anheben müssen, wahrscheinlich bis in den restriktiven Bereich, um die Inflation rechtzeitig wieder auf unser mittelfristiges Inflationsziel zu bringen.“

FMW/Bloomberg



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1 Kommentar

  1. Die Probleme sind zu einem guten Teil hausgemacht. Energieknappheit und hohe Preise sind nicht Folge des Ukrainekriegs, sondern einer von den USA veranlaßten Sanktionspolitik, der sich Brüssel, Berlin etc. zum eigenen Schaden unterwerfen. Russland liefert weiter Energie an europäische Staaten, wenn sie das wollen.
    Die USA führen einen Wirtschaftskrieg nicht nur gegen Russland, sondern auch die EU und vor allem den ökonomischen Konkurrenten Deutschland.

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