Die europäischen Aktienmärkte waren in den letzten zwölf Monaten nicht gerade der Mega-Knaller im Vergleich zum US-Markt. Während der S&P 500 um 20,77 % zulegen konnte, erreichte der Dax immerhin noch eine Steigerung von 10,56 %. Der marktbreite europäische Aktienindex Stoxx 600 stieg nur um 4,18 %, siehe folgender TradingView Chart. Der Stoxx Europe 600 Index notiert aktuell bei 472 Punkten. Wie viel Potenzial gibt es für die europäischen Märkte für 2024 vorhanden, wenn man diesen marktbreiten Index als Referenz nimmt? Da ist fast gar keine Luft nach oben vorhanden, zumindest wenn man einer aktuellen Umfrage unter 16 Analysten glauben will.
Europäische Aktienmärkte: Besser auf Rückschläge warten
In der jüngsten Bloomberg-Umfrage sind sich Aktienmarktstrategen einig: Bis zum Jahresende 2024 ist kein Aufwärtstrend der europäischen Aktienmärkte zu erwarten, und Anleger sollten einfach auf Rückschläge warten, bevor sie erneut zukaufen. Der Stoxx Europe 600 Index wird das Jahr 2024 bei 477 Punkten beenden, so die durchschnittliche Prognose von 18 Befragten — also gerade mal 5 Punkte Aufwärtspotenzial zum aktuellen Niveau. Die individuellen Ziele der einzelnen Prognosehäuser haben sich gegenüber der letzten Umfrage im Dezember ebenfalls kaum verändert, wobei die meisten erwarten, dass Kursgewinne durch ein gedämpftes Wirtschafts- und Gewinnwachstum begrenzt sein werden.
Analystenaussage
“Die Rally Ende letzten Jahres sah so aus, als würden die Aktienmärkte eine Art ‘Goldilocks’-Szenario einpreisen — robuste Nachfrage plus schnelles Zurückgehen der Inflation. Wir glauben das nicht”, sagt Roland Kaloyan, Stratege bei Société Générale, der ein Ziel von 450 Punkten für den Stoxx 600 hat. “Wir sehen immer noch Abwärtspotenzial, da die Gewinnerwartungen für 2024 zu hoch sind und die Märkte immer noch zu viele und zu frühe Zinssenkungen durch die Europäische Zentralbank einpreisen.”
Prognosen einzelner Banken
Festzuhalten ist aber auch, das sich die Bandbreite der Prognosen für den Stoxx 600 ausgeweitet hat. TFS Derivatives ist derzeit am pessismistischsten für die europäischen Aktienmärkte, und sagt einen Rückgang von fast 13% voraus – während Barclays, Citigroup und Deutsche Bank mit 510 Punkten durchaus Kurspotential sehen. Die größte Prognoseänderung kam von der UBS, die ihr Ziel von 410 auf 450 anhob, um den rückläufigen Anleiherenditen Rechnung zu tragen.
FMW/Bloomberg
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