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Inflation, das wird immer klarer, verläuft in Wellen EZB: Inflation – Märkte erwarten Anstieg der Zinsen bis 3,75%

EZB Zinsen 3,75% Inflation

Wird die EZB die Zinsen von derzeit von 2,5% auf 3,5% anheben, um die Inflation in den Griff zu kriegen? In den USA gab es zuletzt höher als erwartet ausgefallene Zahlen zur Inflation (US-Verbraucherpreise mit +6,4% statt erwartet 6,2%), die Erwartung, dass die Fed daher die Zinsen deutlich über 5% anheben muß, werden immer konkreter.

Inflation, das wird immer klarer, verläuft in Wellen – dabei hattten die Märkte das Thema eigentlich fast schon abgehakt. EZB-Direktorin Schnabel hat die Märkte heute davor gewarnt, die Dynamik der Inflation zu unterschätzen – und die Märkte reagierten auf ihre Aussage, wie Bloomberg nun berichtet. Die Anleger stürzten sich auf deutsche Anleihen, und die Geldmärkte erhöhten die Wetten auf eine weitere Anhebungen der Zinsen, nach den Aussagen von Isabel Schnabel.

Zum ersten Mal rechneten die Händler mit einem Höchstsatz bei den Zinsen im Euroraum von 3,75% im Oktober, während nach der EZB-Sitzung Anfang des Monats noch ein Hochpunkt der Zinsen von 3,4% erwartet worden war. Die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung in diesem Jahr wurde ebenfalls auf einen Basispunkt gesenkt, so wenig wie seit Mitte Dezember nicht mehr. Die 10-jährige deutsche Rendite stieg nach den Aussagen voon Schnabel um neun Basispunkte auf 2,57% – und lag damit nur haarscharf unter dem höchsten Stand seit dem Jahr 2011.

EZB-Mitglied Schnabel sieht das Risiko, dass die Märkte die Inflation unterschätzen

Die starken Bewegungen folgten auf Schnabels Interview mit Bloomberg, in dem sie sagte: „Es besteht das Risiko, dass sich die Inflation als hartnäckiger erweist, als sie derzeit von den Finanzmärkten eingepreist wird.“ Anleger, die weitere Hinweise zur Geldolitik bekommen wollen, werden als nächstes auf ihren Kollegen Francois Villeroy warten, der heute über die Geldpolitik der EZB und ihre Reaktion auf die Inflation spricht. Die Mitgleider der EZB hatten Anfang des Monats die Zinsen um 0,5% auf 2,5% erhöht.

Zinsen und EZB

Erwartungen an Anhebungen der Zinsen durch EZB steigen –  Deutsche Renditen klettern auf den höchsten Stand seit 2011

Anzeichen für eine Verlangsamung des Preisanstiegs hatten den Anleihemärkten zuvor Auftrieb gegeben. Doch seit letzter Woche stehen sie unter Druck, nachdem die EZB in einer Reihe von Stellungnahmen erklärt hatte, dass die Zinsen möglicherweise höher als zuvor erwartet steigen müssten. Starke US-Wirtschaftsdaten wie die US-Einzelhandelsumsätze am Mittwoch hatten in den USA auch die Möglichkeit höherer als bisher erwarteter Zinsen signalisiert.

Italienische Anleihen schlossen sich dem Ausverkauf am Freitag an – die Renditedifferenz (spread) für die 10-jährige italienische Anleihe (BTP) gegenüber der Bundesanleihe stiegen um sieben Basispunkte auf 192 Basispunkte. Das ist der höchste Stand  seit dem 2. Februar.

Britische Anleihen fielen dagegen um sieben Basispunkte auf 3,57%, nachdem die Einzelhandelsumsätze im Januar unerwartet gestiegen waren. Die Rendite der 10-jähriger US-Anleihe stiegen sogar um weitere sechs Basispunkte auf 3,93% und damit auf den höchsten Stand seit dem 10. November.

FMW/Bloomberg

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2 Kommentare

  1. Ich sehe das nicht so, das bei 3,75% Ende ist. Es ist offensichtlich, dass die Inflation bei weitem nicht so schnell sinkt wie sich das die „Märkte“ ausgedacht haben. Des weiteren kann ich mich erinnern, das die „Märkte“ im letzten Jahr (ich meine Oktober) auch davon ausgegangen sind das 2,5% bei der EZB die Obergrenze bzw. die neutrale Rate ist, nachdem irgendein internes Papier aus der EZB nach draußen gelangt ist.

  2. Ich rechne mit einem Anstieg des EZB Leitzins bis zum 3.Quartal 2023 auf 4,0% bis 4,5%. Dieses Niveau dürfte dann längere Zeit so bleiben. (1-2 Jahre)

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