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In Elend und Not bringt der Mittelweg den Tod EZB schießt sich ins eigene Knie – Euro zum Abschuß frei! Marktgeflüster (Video)

Die EZB hat heute zwar die Zinsen angehoben, aber gleichzeitg signalisiert, dass sie (vorerst?) nun am Zins-Gipel angelangt ist – der Euro fällt daraufhin deutlich zum Dollar. Denn in der Eurozone ist die Inflation noch deutlich höher als in den USA – wenn die Zinsen im Euroraum nicht mehr steigen, werden Investoren Gelder vom Euro in den Dollar umschichten. Ein starker Dollar aber dürfte zunehmend ein Problem für die Märkte werden. Fällt der Euro weiter, importiert die Eurozone immer mehr Inflation, weil Rohstoffe in der US-Währung notiert sind. Das gilt inbesondere für Öl, dessen Preis heute wieder einmal ein neues Jahreshoch erreicht. Was hätte die europäische Notenbank tun können? Eigentlich nichts – denn der entschiedende Fehler war, dass sie viel zu lange gewartet hat, bis sie die Zinsen angehoben hat. Nun ist nicht nur die Inflation höher als in den USA, sondern auch die Wirtschaft viel schwächer. Thorsten Polleit erwartet daher einen großen „Euro-Sturm“..

Hinweise aus Video:

1. Warum der Euro nach EZB-Zinsanhebung fällt – „Dovish Hike“

2. EZB-Zinserhöhung: Wie verschiedene Experten es beurteilen

3. Experten: Brüssel muss wegen Elektroautos gegen China vorgehen



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6 Kommentare

  1. Die Inflation steigt wieder, der starke Dollar wird zum Problem, die Renditen auf 25 Jahreshoch, massiv steigende Ölpreise, rezzesive Daten in Europa und USA, und die Börsen steigen weiter. Die Analysten heute mal wieder total daneben mit den Schätzungen. Mal schauen wie es endet….

    1. Dr. Sebastian Schaarschmidt

      Da muss ich Sie enttäuschen ,die Renditen sind heuer relativ gering. Leitzinsen sind das eine und Markt- Renditen das andere.

      Auf 25 Jahreshoch sind diese bei weitem nicht. So liegt zum Beispiel das 25 Jahreshoch ,bei der deutschen Umlaufrendite ,bei exakt 5,46 Prozent und stammt aus dem Jahr 2000,heute dagegen bei schlappen 2,68 Prozent.

      Das 25 Jahreshoch bei der italienischen oder spanischen Umlaufrendite liegt nochmals um rund 150 Basispunkte höher ( das hat mit dem niedrigeren Rating dieser Länder zu tun).

      Aber selbst die 5,46 Prozent,aus dem Jahre 2000 lägen ja heute unter der Inflationsrate von 6 Prozent, während damals die Inflation noch keine Rolle spielte.

      Wobei heute man schon froh sein müsste, heute 5,46 Prozent Rendite irgendwo zu kriegen. Die gibt’s bisher nur in den USA. Dort rentieren die Kurzläufer bei über 5,5 Prozent.
      Dann haben Sie zwar das Kursrisiko $ zu € ,erzielen im Gegensatz zu Deutschland und Europa aber halbwegs auskömmliche Zinsen.
      Und das meint der Herr Fugmann damit, das immer mehr Sparer ihr Geld aus Deutschland und Europa abziehen und in den USA anlegen.
      Das drückt die Gemeinschaftswährung und pusht den $.
      Die historische Umlaufrendite finden Sie unter boerse.de und die historischen Inflationsraten unter statista. com, dann setzen Sie beides in’s Verhältnis und Sie werden sehen das bis zum Sommer 2008 ,die Realzinsen in Deutschland meistens positiv waren.
      Ausnahmen bestätigen die Regel. Aber diese Ausnahmen waren wirklich immer nur ein oder zwei Monate und nicht Jahre wie jetzt fast 15 Jahre!
      Die heutigen 2,68 Prozent Umlaufrendite- bei 6,1 Prozent Inflation- sind ja nichts anderes als eine direkte Enteignung der Sparer.
      Deshalb erholen sich auch die Märkte immer wieder, weil diese Renditen, speziell die der Langläufer, noch keine Gefahr für die Börsen darstellen.
      In Amerika sieht das mit 5,56 Prozent schon anders aus…zumal dort die Inflation mit 3,7 Prozent noch niedriger ist, als in Deutschland.
      Aber bisher ist nur in den USA eine positive Realverzinsung vorhanden, in den anderen Währungsräumen, britisches Pfund , Euro, Schweizer Franken, japanischer Yen usw noch nicht….

  2. Die Sache ist doch relaiv einfach: Wenn die EZB der Meinung ist, das der Zinsgipfel nun erreicht sei, die Inflation aber nicht nachhaltig sinkt, wird die EZB Verkäufe aus ihrem Portfolio einleiten müssen um Überschussliquidität abzuziehen.
    Vor dieser Entscheidung werden andere Zentralbanken aber auch unter Umständen bald stehen.

  3. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Herr Fugmann, der entscheidende Fehler heute war, das die EZB klargemacht hat, das die in der Pandemie aufgelegten Hilfsprogramme, ohne Ausnahmen, von ihr weitergeführt werden.

    Das ist absolut kontraproduktiv in Sachen Renditeanstieg und damit auch in Sachen Inflation.

    Denn damit tritt sie gleichzeitig auf Gas und Bremse.

    Wir sollten das nicht unterschätzen. Die gewaltige Bilanzsumme ist der größte Treiber für die Märkte, nach wie vor.
    Denn diese verhindert ,wie ein unsichtbarer Schleier ,das die Realverzinsung in der Eurozone in den positiven Bereich dreht.

    Vergleichen Sie bitte hierzu die Bilanzsumme der EZB von 2007 mit der von heute.

    Keine einzige Staatsanleihe in der Eurozone wirft positive Realzinsen ab, selbst die Kurzläufer nicht. Das heißt die gestiegenen Leitzinsen kommen überhaupt nicht beim Sparer an.

    Ein Beispiel soll das verdeutlichen: Wir hatten im Sommer 2008, in Deutschland ,eine Umlaufrendite von über 4,75 Prozent bei einer Inflation von knapp über 3 Prozent.

    Somit positive Realzinsen. Der Leitzins der EZB lag mit 4,25 Prozent sogar etwas tiefer als heute.

    Aber heute liegt die Umlaufrendite bei schlappen 2,65 Prozent, bei einer Inflation von über 6 Prozent.

    Das passt doch nicht zusammen. Was könnte die EZB jetzt tun…?

    Nun..ganz einfach, die in der Finanzkrise ,seit 2007 und später, erworbenen Titel wieder veräußern. Das würde schlagartig die Umlaufrenditen der Länder nach oben treiben.

    Aber was macht sie stattdessen….? ! Sie führt das Pandemie- QE weiter fort. Damit tritt sie die eigene Intention, der Inflationsbekämpfung mit Füßen.

    Genau zu dem Zeitpunkt als verkündet wurde, die EZB führt das Hilfsprogramm fort, sanken die Renditen und der DAX ging steil nach oben.

    Denn die Märkte interpretieren diese Tatsache, zurecht ,als dovishes Zeichen, als Kotau vor den Südländern.

  4. prima, die solarium dame wird als totengräberin der euro in die geschichte eingehen.

  5. In meinem Beitrag vom 14.07.23 habe ich bereits befürchtet, dass der Euro sehr schwach werden wird:
    https://finanzmarktwelt.de/die-inflation-ist-tot-rally-fuerchtet-die-furchtlosigkeit-marktgefluester-video-276900/

    „Eine Trendwende und Start einer grösseren Korrektur könnte das Erreichen / Abprallen oder Schliessen des Gap im EURUSD Währungspaar vom 28. Februar 2023 sein. Der aktuelle Wert ist aktuell sehr nahe dran (Lücke von 1.1248 bis 1.1274). Das könnte den Märkten eine neue Richtung geben. Ich werde diese Zone in den nächsten Tagen auf jeden Fall sehr genau beobachten.“

    Seither bin ich short auf EURUSD unterwegs, werde aber jetzt meine Position auf nahezu null reduzieren um ersteinmal zu beobachten, ob die Widerstände nach unten durchbrochen werden. Darauf wetten möchte ich aber jetzt noch nicht. Die Marktreaktion auf steigende Euro-Zinsen war aber schon sehr konträr.

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