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Fed: 4 Anhebungen der Zinsen ausradiert durch Aktienmärkte und Renditen! Videoausblick

Der starke Anstieg der Aktienmärkte und der deutliche Fall der Renditen haben vier Anhebungen der Zinsen durch die Fed praktisch ausradiert – das wird sichtbar in den financial conditions, die nun wieder auf dem Niveau aus dem Sommer 2022 sind, als die Zinsen 1% tiefer lagen als derzeit. All das hat Konsequenzen: fallen die Renditen, ziehen Investoren eher wieder Gelder  aus Geldmarktfonds ab und investieren diese wieder lieber in spekulative Assets. Dadurch entsteht wieder neue Nachfrage, daraus wiederum entsteht neue Inflation. Daher versuchen Fed-Mitglieder zu mahnen, dass die Inflation doch noch lange nicht besiegt sei  – aber die Aktienmärkte glauben den Notenbankern nicht mehr und reagieren daher auch nicht mehr auf hawkishe Notenbanker-Aussagen. Die Märkte stehen heute schon im Schatten des morgigen Verfalls. Neue Immobilien-Daten aus China zeigen, warum Xi Jinping bei seinem Besuch in den USA den netten Onkel spielt, der angeblich mit niemandem Konflikte haben will..

Hinweise aus Video:

1. Russland-Sanktionen ohne Wirkung? Putins Kriegswirtschaft boomt

2. Webinar mit André Stagge und Markus Fugmann: Inflation, Zinsen, Gold und Aktien



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9 Kommentare

  1. Ein erneuter Government Shutdown ist vom Tisch. Jedoch hängen in diesem Zusammenhang finanzielle Mittel für die Ukraine und Israel in der Luft.

  2. @Markus
    Die Inflation ist schon lange nicht mehr das Problem.
    Der Trend ist deutlich abwärts, auch, wenn das nicht linear verläuft, wie die kfr. höheren Daten im Sommer gezeigt haben.
    Aber die Märkte laufen in ein deflatorisches Szenario.
    Der Inflation Nowcasting Indicator zeigt das weiterhin an und fällt weiter.

    https://www.clevelandfed.org/indicators-and-data/inflation-nowcasting

    Es würde mich nicht wundern, wenn die nächsten Datenveröffentlichung für den November am 12.11., also einen Tag vor der letzten FED-Sitzung dieses Jahr, sogar mit einem Minus MoM reinkommen, genau so wie die Erzeugerpreise gestern. Sie gelten ja als Vorlaufindikator für die Verbraucherpreise.
    Die CPI-Daten könnten dann sogar schon mit einer 2 vor dem Komma reinkommen.
    Der Ölpreis liegt deutlich niedriger als letztes Jahr um diese Zeit und bei einer anstehenden Rezession wird dieser auch weiter fallen. Selbst Kriege können ihn nicht mehr hoch treiben aktuell. Genau so wie die Preise in den anderen Sektoren, auch die Immobilienpreise fallen etc.
    Die Inflation war ausgelöst durch die Pandemie, also strukturell, nicht spekulativ. Die Preise wären so oder so gefallen, sobald die Produktion sich wieder normalisiert und es wieder genügend Angebot gibt, um die Nachfrage zu befriedigen.
    Durch die scharfen Zinsanhebungen der FED wird aber die sich gerade von der Pandemie erholende Wirtschaft abgewürgt und in eine tiefe Rezession geschickt.
    Der Konsum lässt nach, die Lager füllen sich und Refinanzierungen werden immer schwieriger für Staaten, Unternehmen und Privatleute.
    Die FED bringt die Schuldenblase so zum platzen oder zumindest in die Nähe dazu.
    Sie braucht jedoch dieses deflatorische Szenario, denn nur dann kann sie den Lebenszyklus des Geld- und Finanzsystems noch ein wenig aufrecht erhalten bzw. verlängern.
    Sie hat nun wieder Munition um bei einer kommenden Rezession reagieren zu können und kann die Zinsen wieder senken und wieder Geld drucken.
    Das wird dann auch nötig sein. Sie wird ihre Bilanz vervielfachen in der kommenden Rezession um die Wirtschaft wieder entsprechend anzukurbeln. Aber auch diese Maßnahmen brauchen dann wieder Zeit bis sie wirken können. Daher steht uns ein Bärenmarkt und Marktbereinigung bevor, die man auch so nennen kann.
    Erst dann wird die Hyperinflation eingeleitet, für die nächste Dekade, die die Notenbanken dann auch nicht mehr in den Griff bekommen. Einen Schuß haben wir oder besser die Notenbanken/FED also noch.
    Der Markt antizipiert das und es kommt so wie immer vor einer kommenden Rezession.
    Die Märkte laufen nach Ende des Zinsanhebungszyklus und in der Zinsanhebungspause euphorisch nach oben und blicken über das Tal der Rezessionstränen hinweg auf den dann kommenden neuen Aufschwung. Noch ist die Wirtschaft ja auch recht stabil und man freundet sich mit einem Soft-Landing an.
    Die bearishe Stimmung und Unterinvestiertheit unter den Marktteilnehmern tut ihr Übriges.
    Dieser Cocktail entfacht somit nochmals eine letzte fulminante Rally an, die in der Euphorie enden wird.
    Wenn dann den Marktteilnehmern klar wird, dass die Rezession doch heftiger wird als angenommen und die Zinskurve sich reinvertiert und alle voll investiert und euphorisch sind, dann ist das Ende der Rally erreicht.
    Und genau in dieser letzten Haussephase befinden sich die Märkte seit einem Jahr und die letzte Welle ist gerade vor 2 Wochen angelaufen.
    Sie hat sich durch die flach und korrektiv verlaufende 3,5 monatige Konso über den Sommer schon klar angekündigt.
    Seit über einem Jahr beschreibe ich nun in den gelegentlichen Posts dieses Szenario und es nimmt immer weiter deutliche Formen an. Und es scheint noch weit zu gehen, wenn man sich die übergeordnete Stimmungslage unter den Marktteilnehmern ansieht.
    Rücksetzer bleiben somit Kaufgelegenheiten so lange die Unterstützungen nicht nachhaltig gebrochen werden und die Zinskurve sich nicht reinvertiert.
    Die Hausse stirbt in der Euphorie !
    Enjoy the Ride & Enjoy Life !

  3. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Ich würde eher sagen, 4 zukünftige Zinssenkungen sind jetzt eingepreist ,bei gleich bleibender Konjunktur. Bisher haben es nämlich die großen, börsennotierten Unternehmen geschafft, trotz Zinsanhebungen weiter fette Gewinne einzufahren.

    Höchstwahrscheinlich haben sie sich,in der, gefühlt, nicht endend wollenden Niedrigzinspolitik, dazu genug Speck angefressen.
    Das war so vorher nicht möglich. ( Zyklen vor der Finanzkrise und der Dot Com Blase). Da schlugen die Zinserhöhungen viel schneller durch.
    Sind wir jetzt günstig? Eher nicht, wir stehen beim Dreifachen der Jahrtausendwende. Aber das spielt keine Rolle, da die Realverzinsung fast aller Währungsräume seit Jahren negativ ist.
    So können sich die Indizes immer wieder erholen.
    Heute Abend kommen die neuen Daten auf investing.com zur FED Bilanz. Es steht zu vermuten, das sie wieder nur marginal reduziert hat.
    Sie hätte genug Material im Köcher, um den sinkenden Renditen den Garaus zu machen. Sie bräuchte nur größere Tranchen veräußern und schon wäre das Problem gelöst.
    Kommt die amerikanische Umlaufrendite zurück, dann bräuchte sie nur kommunizieren, das ihr das nicht passt und das nun auch aktiv am Markt verkauft wird.
    Schon die Ankündigung würde reichen, analog der Ankündigung eines gewissen Mario Draghi, am späten Vormittag des 26.Juli 2012 in London vor den großen Investoren…( Whatever it takes! )….
    Schon die pure Ankündigung würde reichen….lassen Sie sich das mal durch den Kopf gehen….

  4. Tolles Video (wie immer) und toller Kommentar dazu von Enjoy.

    Er liefert mir die Vorlage für etwas Grundsätzliches. „Die Inflation ist … nicht mehr das Problem.“

    Die meisten Menschen sehen die ständige Inflation unkritisch, ja sogar als etwas, was die Wirtschaft ankurbelt. Allenfalls wenn sie sich schnell erhöht wird das etwas kritisch gesehen.
    Andere, zu denen ich mich selbst zähle, sehen in der Inflation so etwas wie den Highway to Hell. Wir glauben, dass die Inflation, auch wenn sie langsam und gering ist, nicht nur die Wirtschaft sondern die ganze Gesellschaft zerstört, bzw. die Gesellschaft in Krisen bringt, die das Potential haben, sie zu zerstören.

    So sehe ich z.B. auch die Weltkriege und die heutigen Krisen als Folgen der Zentralbankwirtschaft an. Natürlich agieren immer Menschen, aber die Inflation bereitet den Boden dafür, dass entsprechende Typen überhaupt an die Macht kommen können.

    Vielleicht hilft das auch, bei manchen Kommentaren die gegenseitige Schärfe zu verstehen. Wer der einen oder der anderen Position anhängt, wird wenig Verständnis für Argumente haben, die auf der gegenteiligen Annahme basieren.

    1. @Felix, ja da stecken zwei unterschiedliche Sichtweisen dahinter. Aber Inflation ist nicht die Ursache, sondern ein Symptom. Die wirkliche Ursache sind Schulden. Kriege werden immer mit Schulden finanziert, in der Hoffnung, dass man so den Krieg nicht verliert. Politiker geben lieber mehr Geld aus als der Staat einnimmt, in der Hoffnung, dafür auch bei der nächsten Wahl wieder beliebt zu sein bei den Leuten. So gibt es genug Gründe, dass die Schulden immer weiter ansteigen.

      Das alles abbezahlen und schuldenfrei werden will keiner. Kriegsgewinner wollen vom Kriegsverlierer entschädigt werden, aber der Verlierer hat selber nur Schulden. Wahlgewinner wollen auch nächstes mal nicht den Gürtel enger schnallen und dadurch unbeliebt werden. Deshalb gibt es keine Partei, die Schulden wirklich senken will. Egal was man tut, die Schulden bleiben und kosten ständig Zinsen. Je höher die Zinsen umso mehr kosten sie. Je niedriger die Zinsen, umso weniger muss man sich um Schulden Sorgen machen.

      Das Einzige was gegen Schulden hilft ist Inflation. Das schmerzt alle, vor allem jene, die etwas gespart haben. Aber es reduziert die Schulden. Die zwar noch genauso viele Euro betragen, aber der Euro danach nicht mehr so viel Kaufkraft hat und daher die Schulden leichter zurückgezahlt werden können. Die Wirtschaft wird nicht geschwächt von der Inflation, sondern läuft heiß und muss gebremst werden.

      Das Bremsen ist dann meistens ein Problem. Weil es dazu höhere Zinsen braucht, wodurch die Nachteile der Verschuldung erst so richtig spürbar werden. In der EU-Währungsunion sind alle demselben Zinssatz unterworfen, aber es gäbe unterschiedliche Bedürfnisse die einen unterschiedlich hohen Zinssatz erfordern würden. Hohe Zinsen schaden verschuldeten Ländern, aber begrenzen die Inflation. Hohe Inflation schadet den reichen Ländern aber nützt den verschuldeten Ländern. Da sollte die EZB einen Mittelweg finden, der für alle akzeptabel ist. Jedoch wurde von Anfang an mehr Wert auf Geldwertstabilität gelegt als auf die Wirtschaftsentwicklung. Daher sind in der EU stark verschuldete Länder benachteiligt und das wird meistens so bleiben.

      Jedoch ist die EZB auch abhängig von den weltweiten Zinsentwicklungen und kann doch nicht immer die eigene Agenda verfolgen. Denn man steht international im gegenseitigen Wettbewerb. Jeder Staat könnte so viel Geld drucken oder Schulden machen wie er will, solange die Schulden jemand finanziert und das Geld noch einen Wert hat. Beides mindert den Wert des Geldes und führt zu Inflation. Denn die Gläubiger sind meistens international und die Währung ist nur so viel Wert wie man im Außenhandel dafür bekommt. In der EU-Währungsunion sind Staaten nicht mehr befugt, unbegrenzt Geld zu drucken oder Schulden zu machen, sondern das ist begrenzt durch Kontingente. Das schadet den verschuldeten Staaten natürlich und verhindert den Schuldenabbau mittels Inflation und verhindert Niedrigzinsen zur Senkung der Zinskosten. Außer wenn die Zinsen international so niedrig sind. Daher muss man in der EU eher von höheren Zinsen ausgehen als sonst üblich wären.

      Und worum es dabei eigentlich geht ist die Frage: Wie kann man als Staat gegenüber anderen Staaten einen Vorteil erzielen? Vor allem weil die Zinspolitik des Einen auch andere Staaten beeinflusst. Die DM zu behalten wäre eine Option gewesen, die gar nicht schlecht war. Jedoch waren damals die Schulden hoch wegen Wiedervereinigung und unabsehbaren weiteren Kosten wegen lahmer Wirtschaft im Osten. Das hätte zur Inflation der DM führen müssen, um die Wirtschaft überall in Deutschland anzukurbeln. Stattdessen hat man sich mit der EU zusammengeschlossen zur Währungsunion. So konnte Westdeutschland seine Währungsstabilität einigermaßen bewahren und die wirtschaftlichen Nachteile derselben nicht nur auf Ostdeutschland, sondern auch auf andere benachteiligte Gebiete der EU abwälzen. Weil in der EU-Währungsunion alle im selben Boot sitzen muss man nun zusehen, dass man da drin nicht zum Verlierer wird, sondern weitere Vorteile erzielt. Wenn sich da einer zu weit aus dem Fenster lehnt kann das ganze Boot kentern. Deshalb müssen da sparsame Länder Macht ausüben können über verschwenderische Länder, die glaubten souverän zu sein. Diesen Nachteil hat Deutschland erkannt und seine Neuverschuldung gesetzlich begrenzt. Um nicht von Anderen bevormundet zu werden. Aber natürlich wird das Schuldenmachen nie ganz aufgegeben. Weil auch das einen Vorteil verschafft gegenüber anderen Ländern. Aber die EU ist ausgelegt auf Währungsstabilität auch entgegen wirtschaftlichen Interessen. Deshalb darf man da nicht auf die Verliererseite geraten, die klar bei den verschuldeten Staaten liegt. Auf der Gewinnerseite zu bleiben ist das Ziel, eine eigene Währung wäre dagegen mit Nachteilen verbunden. USA beschweren sich ja schon lange, dass Deutschland mit dem Euro so unfaire Wettbewerbsvorteile hat. Weshalb einen Euro-Ausstieg Deutschlands kein Deutscher wollen kann, der noch alle Tassen im Schrank hat.

    2. Sorry, aber bei so einer Sichtweise sehe ich einfach nur sehr große Unwissenheit. Ich würde mal ein oder zwei Semester Volkswirtschaft oder zumindest ein gutes Buch über Makroökonomie empfehlen, denn die Zusammenhänge von Wirtschaft und Inflation bzw. deren Wirkungsweisen aufeinander werden offensichtlich grundsätzlich nicht verstanden.

  5. Die Regierungen und Zentralbanken dieser Welt wollen bzw. sind mittlerweile sogar dazu gezwungen, das eine gewisse Inflation vorherrscht, denn diese inflationiert auch einen Teil der immensen Staatsschulden weg. Den ganzen Statistiken zu den Inflationsraten glaube ich nur teilweise. In Wirklichkeit sind die Raten meist höher als die offiziellen Zahlen. Auch denke ich, das die Aktienbörsen sich noch gut halten werden bis Jahresende, die meisten dann in Aktien investiert sind und es dann kräftig runtergeht mit den Kursen. Die Notenbanken brauchen dann gar nicht mehr die Zinsen weiter zu erhöhen, denn durch die Kursverluste wird sehr viel Geld vernichtet, das die Inflation von sich aus runterbringt. Danach können die Notenbanken wieder notfalls stimulieren. Business as usual:-)

  6. Wie immer der Versuch, aus Kaffesatz zu lesen und alle möglichen Gründe dafür zu suchen, warum der Aktienmarkt angeblich in Kürze fällt. Dabei wird es wie jedes Jahr sein:
    Jahresendrallye und leichter „Absturz“ Anfang des Folgejahres. Danach geht es wieder aufwärts. Zwischendurch unterschiedlichste Analysen, Einstellungen, jeder hat eine Meinung, die Märkte beeinflusst das nicht wirklich. Die Zentralbanken haben die Hand an der Gelddruckmaschine und sorgen für den „sicheren“ Rahmen, alle anderen zocken im Casino…..Was für eine Verschwendung an Geld für Analysen, Statistiken, Studien! Am seltsamsten sind die „Crash-Gurus“. Die haben zwar alle Recht, treffen meistens aber den falschen Zeitpunkt, und wenn der große Crash kommt, dann ist er eher ein kurzfristiger und kleiner…. Herr Fugmann, machen Sie Weihnachtsurlaub und guten Rutsch schonmal…

  7. Fugi, es kam heute leider kein Anmeldelink zum Webinar per E-mail, und auf der Webseite hier konnte ich auch keinen finden. Auf der Registrierungsseite ist ebenfalls keiner vorhanden

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