Eine Zinssenkung der Fed lässt weiter auf sich warten. Angesichts einer anhaltend robusten Konjunktur und einer zähen Inflation besteht für die US-Notenbank derzeit keine Dringlichkeit, die Zinswende einzuleiten. Der Median der FOMC-Mitglieder erwartet trotz des Anstiegs der Inflation zwar drei Zinssenkungen im Jahr 2024, dennoch betonen sie immer wieder, dass keine Eile bestehe, die Zinsen zu senken. Die Märkte haben ihre Erwartungen bereits deutlich nach unten angepasst und rechnen nun mit einem ersten Zinsschritt im Juli. Allerdings könnte die Fed schon bald das Tempo der Bilanzreduzierung verlangsamen, wie das gestern veröffentlichte Fed-Protokoll zeigt.
Wie Bloomberg berichtet, sprachen sich die Notenbanker der Federal Reserve im März “im Allgemeinen dafür aus”, das Tempo des Bilanzabbaus um etwa die Hälfte zu verringern. Dies zeigte das gestern vorgelegte Protokoll der Offenmarktausschuss-Sitzung vom 19. und 20. März .
“Fast alle” Mitglieder des Gremiums hielten eine Senkung der Zinsen “irgendwann” im Jahresverlauf für angemessen. Die seither eingetroffenen Inflationsdaten haben die Erwartungen für drei Zinssenkungen in diesem Jahr inzwischen allerdings ins Wanken gebracht. Am Mittwoch zeigten die US-Verbraucherpreise einen erneuten Anstieg des Preisdrucks. Die Inflation stieg im März auf 3,5 % – erwartet waren 3,4 %. Damit zog die Teuerung bereits den zweiten Monat in Folge wieder an.
Die weitere Entwicklung des Desinflationsprozesses dürfte nach allgemeiner Einschätzung “etwas ungleichmäßig” verlaufen, hieß es im Sitzungsprotokoll.
Fünf Kern-Erkenntnisse zum Fed-Protokoll:
In Bezug auf die Bilanz sprachen sich die Währungshüter “im Allgemeinen” dafür aus, das derzeitige monatliche Tempo des Abbaus um “etwa die Hälfte” zu reduzieren. Fed-Chef Jerome Powell hatte angedeutet, dass eine solche Entscheidung “ziemlich bald” getroffen werden dürfte.
Zur Verlangsamung des Abbautempos würde ein niedrigerer Deckel für das Volumen an Treasuries angesetzt, das bei Fälligwerden der Papiere nicht reinvestiert wird. Für Hypothekenanleihen ist eine solche Senkung des Deckels nicht geplant. Die Notenbanker sprachen sich mit Blick auf den weiteren Bilanzabbau für eine “vorsichtige Herangehensweise” aus angesichts der Geldmarktturbulenzen, die es 2019 in der vorangegangenen Phase der Bilanzverkleinerung gab.
Zinsen sollen „irgendwann“ sinken
Fast alle Währungshüter waren dafür, die Zinsen “irgendwann in diesem Jahr” zu senken, wenn sich die Wirtschaft im Großen und Ganzen wie erwartet entwickelt. Trotz der jüngsten Enttäuschung zur Inflation und des soliden Wachstums strebten sie jedoch eine größere Zuversicht an, dass sich die Teuerung “nachhaltig” zurück zum 2%-Ziels bewegt.
Im Bezug auf die Hartnäckigkeit der erhöhten Inflation waren sich die Notenbanker im März nicht sicher. Sie erklärten, die jüngsten Inflatinosdaten hätten ihre Zuversicht zur Preisentwicklung nicht gestärkt.
Der Arbeitsmarkt wurde nach wie vor als angespannt angesehen, obwohl sich die Balance von Angebot und Nachfrage verbessere.
Hier eine Zusammenfassung des Fed-Protokolls von Bloomberg Television:
FMW/Bloomberg
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Wenn es in Anbetracht der Begleiterscheinungen des derzeitigen versuchten restriktiven Abbaus der FED Bilanz und der Zinserwartungen einen Fehler gibt, dann wird die FED ihn begehen. Nicht weil sie es nicht besser wissen, sondern weil es politisch und wirtschaftlich nicht opportun ist, hier wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Biden hat schon gesagt,das er es toll finden würde, wenn die Zinsen sich im Jahresverlauf ermäßigen würden und die Großen institutionellen Adressen brauchen ihre Bestätigung, das sie mit ihren Weissagungen am Ende doch „im Geld“ liegen. Der Geist ist willig, nur das Fleisch ist schwach! Im Grunde werden die glühenden Kohlen immer nur schnell weitergereicht, bevor man sich die Hände verbrennt. Ich bin nicht sonderlich schlau, aber vor vielen Jahren bohrte sich Mal so eine Erfahrung in meinen Geist. Auslöser war ein lapidarer Satz. „pay this Cheque“.